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Rundbrief 2/2023
Rundbrief
Detmold, den 20.02.2023
Liebe Mitglieder, liebe Freund:innen,
wir freuen uns auf eine sehr interessante Veranstaltung im Haus Münsterberg und laden Sie herzlich dazu ein:
Dienstag, 07. März 2023 um 19:30 Uhr
"Als Kind wünschte ich mir goldene Locken"
Gespräche mit Überlebenden der Shoa
Magdalene Kemper
Die Rundfunkredakteurin Magdalene Kemper hat über 30 Jahre lang immer wieder Gespräche mit Zeitzeugen geführt, die im Exil oder im Untergrund überleben konnten. Einige dieser Gespräche hat sie als Hörbuch veröffentlicht, das sie in Auszügen und verbunden mit Berichten über diese Gespräche anschaulich vortragen wird. Inge Deutschkron kommt zu Wort. Margot Friedländer, Giséle Freund, Hilde Domin und andere bekannte Namen werden dabei sein. Sie alle berichten von Angst und Verlusterfahrungen, von ihrer Art mit der Vergangenheit umzugehen, aber auch von Neuanfängen, unverhofftem Glück und der Liebe.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold
Am Sonntag, dem 26. März 2023, um 15 Uhr findet unsere Mitgliederversammlung im Haus Münsterberg im Gartensaal statt. Genauere Informationen und die Tagesordnung erhalten Sie rechtzeitig vor der Versammlung. Im Anschluss an die Versammlung wird eine ganz besondere Ausstellung eröffnet:
Verborgen in Hinterhöfen, prächtige zentral-gelegene Bauten bis hin zu scheinbar normalen Wohnhäusern: Die ehemaligen Synagogen in Lippe sind sowohl in Bezug auf ihre Geschichte als auch der äußeren Erscheinung vielfältig. Leider sind die meisten dieser Gebäude heute nicht mehr als Synagogen erkennbar, da sie entweder im Zuge des Novemberpogroms 1938 zerstört wurden, heute nicht mehr als Synagoge genutzt werden oder in einem Fall sogar der Zerfall droht.
Wir möchten diese Synagogen zumindest auf Papier wieder sichtbar machen, symbolisch aus den Hinterhöfen hervorholen und ihnen ihre frühere Gestalt möglichst wiedergeben. Die Dortmunder Künstlerin Nattida Haupt hat sich die Aufgabe gestellt, ehemalige lippische Synagogen zu zeichnen, beginnend mit den Gebäuden in Detmold. Die Kunstwerke werden ab dem 26. März 2023 im Haus Münsterberg ausgestellt sein und zu Bürozeiten bzw. nach Absprache zu besichtigen sein.
Außerdem findet zu Beginn des nächsten Monats wieder der Lesekreis statt:
Freitag, 03. März 2023 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über den Roman "Apeirogon" von Collum McCann
Das Buch ist als TB/Paperback erhältlich und kostet 14 €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.
Schon vorab möchten wir auf die feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Joseph Plaut am Landestheater im April aufmerksam machen:
Dienstag, 11. April 2023 um 16:00 Uhr
Feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Joseph Plaut am Landestheater
„Stinkbomben im Landestheater – Nationalsozialistische Radauhelden im Landestheater“
So lautet die Überschrift zum Artikel in der Lippischen Landeszeitung vom 12.04.1932 über den sogenannten Theaterskandal, der sich einen Tag zuvor im Landestheater Detmold ereignete.
Joseph Plaut, in Detmold geboren, war ein bekannter jüdischer Vortragskünstler. Am 11.04.1932 trat er im Landestheater auf und sang u.a. das bekannte und beliebte Spottlied auf die „Lippischen Schützen“. Die Ortsgruppe der NSDAP störte die Aufführung mit Pöbeleien und Stinkbomben, wie es in dem Artikel heißt.
Joseph Plaut überlebte den NS-Terror, da er bereits 1936 emigrieren konnte.
Zum Gedenken an ihn wird am Jahrestag des sogenannten Theaterskandals am 11.4.2023 um 16 Uhr eine Gedenktafel am Landestheater feierlich enthüllt werden. Alt-Bürgermeister Friedrich Brakemeier wird ein paar Grußworte sprechen und die Mitarbeiterin des Stadtarchivs Gudrun Mitschke-Buchholz wird an das Leben und Wirken von Joseph Plaut erinnern. Außerdem werden Beiträge des Landestheaters durch Inszenierungen erfolgen.
Landestheater, Theaterplatz 1, Detmold
Am Ende verweisen wir auf weitere interessante Veranstaltungen:
Mittwoch, 22. Februar 2023 um 16:00 Uhr
Die Erben der Arisierung, Armin H. Flesch
Vortrag im Rahmen der Ausstellung "3 Brüder. Der Überlebensweg der Lemgoer Gebrüder Gumpel"
Den Anfang machte eine E-Mail vom 20. Juni 2014, Adressat war der Frankfurter Journalist Armin H. Flesch. Geschrieben hatte ihm der Enkel eines ehemaligen jüdischen Unternehmers, dessen Firma 1935 arisiert worden war. 80 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen Ariseurs, ihr Unternehmen blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück. Diese Geschichte hätte einen nicht zu langen Zeitungsartikel ergeben sollen, doch die Suche nach alten Unterlagen führte Armin H. Flesch zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen.
Bereits um 15 Uhr findet eine Kurzeinführung durch die Ausstellung statt. Treffpunkt: Kirche St. Marien.
Eintritt und Teilnahme an der Führung sind frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Lemgo, Museum Hexenbürgermeisterhaus
Sonntag, 26. Februar 2023 um 14:00 Uhr
Erinnerungsveranstaltung zum '90. Jahrestag der Machtergreifung'
Es wird der Dokumentarfilm von Peter Heller 'Der vergessene Führer', Aufstieg und Fall des Medienmoguls Alfred Hugenberg gezeigt.
Mit wissenschaftlichem Vortrag zum Thema Medien und Film des NS von Prof. Dietrich Leder aus Köln
Der Dokumentarfilm porträtiert Alfred Hugenberg (1865-1951), der zur Zeit der Weimarer Republik zur einflussreichsten Persönlichkeit im Medienbereich aufstieg. Als sogenannter Medienimperator und Führer der ultrakonservativen Deutschnationalen Volkspartei war er einer der ersten, der sich der Bedeutung der Massenmedien und ihrer Macht bewusstwurde und sie einsetzte. Mit seinen Aktivitäten bei Zeitungen, Verlagen und Nachrichtenagenturen war er wesentlich daran beteiligt, dass Adolf Hitler 1933 der Weg zur Macht geebnet wurde. Der Film rekonstruiert Hugenbergs Wirken anhand von dokumentarischen Aufnahmen und Interviews. (Teil 1: "Das Kartell der Patrioten"; Teil 2: "Wettlauf in das Dritte Reich")
Erwähnt werden soll auch, dass Alfred Hugenberg einen besonderen Bezug zu Lippe hatte. Er kaufte hier im Extertal ein Gut, auf dem er seine letzten Lebensjahre verbrachte und dort auch verstarb.
Im Anschluss an den Film ist eine Diskussion zum Thema geplant.
Organisatorin des Hugenberg-Projekts
Dorothea.Senz@t-online.de
Kesselhaus, Lagesche Str. 15F, Lemgo
Sonntag, 05. März 2023 um 17:30 Uhr
Schlachter-Tango
Ein Stück von und mit Michael Grunert
Im April 1975 meldet die Hamburger Lokalpresse: „Wieder ein Mord auf St. Pauli: Rentner erschlagen“. Es ist die letzte Schlagzeile aus dem Leben des Bielefelders Ludwig Meyer. Der Schauspieler Michael Grunert hat sich auf die Spurensuche eines Mannes begeben, dessen ganzes Leben ein Kampf gegen Diskriminierung und Verfolgung war. Ludwig M. wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfen. In den 60er Jahren, noch vor der Aufhebung des § 175, gelingt es ihm schließlich, am Rande der Legalität, das erste Schwulenlokal in Hannover zu eröffnen. In albtraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten, aber auch in Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht vor unseren Augen das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.
Bereits um 15.30 Uhr findet ein Stadtrundgang auf jüdischen Spuren durch Lemgo statt. Treffpunkt: Museum Hexenbürgermeisterhaus.
Eintritt und Teilnahme an der Führung sind frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Aufführung im Rahmen des Projekts KulturBeWegnungen des Theaterlabors Bielefeld
Für Sie alle herzliche Grüße – im Namen des gesamten Vorstands
Kristina Panchyrz -
Circular 2/2023 Not yet translated
- Details
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Rundbrief 1/2023
Detmold, 16.01.2023
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, liebe Freund:innen,
wir hoffen, Sie hatten einen guten Start in das Jahr 2023! Für dieses wünschen wir Ihnen alles Gute, Zuversicht und Gesundheit!
Wir möchten Sie auf die Veranstaltungen zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hinweisen:
In diesem Jahr wird die zentrale Gedenkveranstaltung zum 27. Januar am Leopoldinum stattfinden:
Freitag, 27. Januar 2023 um 17:00 Uhr
Zentrale Gedenkfeier am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Im Zentrum stehen Reflexionen zu Pieter Webelings Roman "Das Lachen und der Tod".
Ausgehend von kurzen Rezitationen aus dem Roman beschäftigen sich Schüler:innen mit den Leiderfahrungen der Opfer. Eine Schülerin thematisiert in ihrer Ansprache transgenerationale Traumata der Shoah.
Gymnasium Leopoldinum, Neue Aula
Im Rahmen des Gedenktages finden viele weitere interessante Veranstaltungen statt. Informationen dazu entnehmen Sie bitte dem Flyer.
Etwas später am Abend können Sie in Lage im Technikum Liedern und Chansons jüdischer Komponisten lauschen:
Freitag, 27. Januar 2023 um 19:00 Uhr
Irgendwo auf der Welt...
Jüdische Komponisten der 1920er und 30er Jahre
Monika Rey (Gesang) und Eva Roebers (Klavier) präsentieren Musik jüdischer Komponisten aus den 1920er und 1930er Jahren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Monika Rey.
Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person. Karten werden in der Stadtbücherei, Bergstraße 6, der Buchhandlung Brückmann, Lange Straße 79, und der Musikschule, Lange Straße 124, verkauft.
Technikum Lage, Lange Straße 124
Zuvor, schon am Montag der kommenden Woche, findet die Verlegung von weiteren Stolpersteinen in Detmold statt:
Montag, 23. Januar 2023 um 14:00 Uhr
Verlegung von Stolpersteinen mit dem Künstler Gunter Demnig
In kleinem feierlichen Rahmen, gestaltet durch Schüler:innen der Heinrich-Drake-Realschule, werden durch den Künstler Gunter Demnig im Beisein des Bürgermeisters Hilker Stolpersteine für Mitglieder der Familie Buchholz vor dem Haus Sachsenstr. 25 verlegt.
Im Anschluss erfolgt das Setzen eines Stolpersteines für Paula Paradies vor Krumme Str. 20.
Schüler:innen des Grabbe gestalten die Verlegung einer Stolpersteinschwelle zur Erinnerung an die jüdische Schule und ihre Schüler:innen und Lehrer:innen in der Gartenstraße, vor Nr. 6.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V.
Detmold, Sachsenstr. 25
Hinweisen möchten wir an dieser Stelle auch schon auf eine Veranstaltung im Haus Münsterberg, die im März stattfinden wird:
Dienstag, 07. März 2023 um 19:30 Uhr
"Als Kind wünschte ich mir goldene Locken"
Gespräche mit Überlebenden der Shoa
Magdalene Kemper
Die Rundfunkredakteurin Magdalene Kemper hat über 30 Jahre lang immer wieder Gespräche mit Zeitzeugen geführt, die im Exil oder im Untergrund überleben konnten. Einige dieser Gespräche hat sie als Hörbuch veröffentlicht, das sie in Auszügen und verbunden mit Berichten über diese Gespräche anschaulich vortragen wird. Inge Deutschkron kommt zu Wort. Margot Friedländer, Giséle Freund, Hilde Domin und andere bekannte Namen werden dabei sein. Sie alle berichten von Angst und Verlusterfahrungen, von ihrer Art mit der Vergangenheit umzugehen, aber auch von Neuanfängen, unverhofftem Glück und der Liebe.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold
Anfang Februar findet der erste Lesekreis in diesem Jahr statt:
Freitag, 03. Februar 2023 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über den Roman "Das Land der Anderen" von Leïla Slimani
Das Buch ist als TB/Paperback erhältlich und kostet neu 22,-- €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des ganzen Vorstands -
Kristina Panchyrz
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Circular 1/2023
Detmold, 16.01.2023
Dear ladies and gentlemen, dear members, dear friends,
we hope you had a good start into the year 2023! For this we wish you all the best, confidence and health!
We would like to draw your attention to the events for the international day of remembrance of the victims of National Socialism:
This year the central commemoration of 27. January will take place at the Leopoldinum:
Friday, January 27, 2023, 17:00
Central commemoration ceremony on the Day of Remembrance of the Victims of National Socialism
The focus is on reflections on Pieter Webeling's novel "Laughter and Death".
Based on short recitations from the novel, students deal with the victims' experiences of suffering. One student addresses transgenerational trauma of the Shoah.
Gymnasium Leopoldinum, Neue Aula
Many other interesting events will take place as part of the Day of Remembrance. For more information, please refer to the flyer.
Somewhat later in the evening, you can listen to songs and chansons of Jewish composers in Lage at the Technikum:
Friday, January 27, 2023, 19:00
Somewhere in the world...
Jewish Composers of the 1920s and 30s
Monika Rey (vocals) and Eva Roebers (piano) present music by Jewish composers from the 1920s and 1930s.
Further information can be found on the homepage of Monika Rey.
Admission costs 5 euros per person. Tickets are sold at the public library, Bergstraße 6, the bookstore Brückmann, Lange Straße 79, and the music school, Lange Straße 124.
Technikum Lage, Lange Straße 124
Previously, already on Monday of the coming week, the laying of further Stolpersteine will take place in Detmold:
Monday, January 23, 2023, 14:00
Laying of Stolpersteine with the artist Gunter Demnig
In a small ceremonial setting, designed by students of the Heinrich-Drake-Realschule, stumbling blocks for members of the Buchholz family are laid by the artist Gunter Demnig in the presence of Mayor Hilker in front of the house at Sachsenstr. 25.
Followed by the laying of a stumbling stone for Paula Paradies in front of Krumme Str. 20.
Students of the Grabbe arrange the laying of a stumbling stone in memory of the Jewish school and its students and teachers in Gartenstraße, in front of No. 6.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V.
Detmold, Sachsenstr. 25
We would like to point out at this point also already an event in the house Münsterberg, which will take place in March:
Tuesday, March 07, 2023, 19:30
"As a child, I wished for golden curls"
Conversations with survivors of the Shoa
Magdalene Kemper
For more than 30 years, radio editor Magdalene Kemper has repeatedly held conversations with contemporary witnesses who survived in exile or in the underground. She has published some of these conversations as an audio book, which she will vividly recite in excerpts, combined with accounts of these conversations. Inge Deutschkron will have her say. Margot Friedländer, Giséle Freund, Hilde Domin and other well-known names will be there. They all talk about fear and experiences of loss, about their way of dealing with the past, but also about new beginnings, unexpected happiness and love.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold
The first reading circle of this year will take place at the beginning of February:
Friday, February 03, 2023, 16:00
Reading Circle
The novel "The Land of Others" by Leïla Slimani is to be discussed.
The book is available as TB/Paperback and costs 22,-- € new.
New members are always welcome in the reading circle, but they should register by mail to the society (gfcjz-lippe@t-online.de).
The reading circle is organized by Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
The meeting will again be held at Mrs. Wagner's home.
For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
(Management)
- Details
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Rundbrief 12/2022
Detmold, den 1. 11. 2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
in der nächsten Woche gedenken wir der vielen Opfer des Novemberpogroms 1938. Wir möchten auf einige Veranstaltungen lippischer Kommunen zum 9. November hinweisen:
Bad Salzuflen/Schötmar:
Mittwoch, 09. November 2022 um ab 17:00 Uhr
Bad Salzufler Programm zum Pogromgedenktag
Ab 17.00 Uhr lädt der Ratschlag zu einer Begehung der historisch relevanten Orte jüdischen Lebens in Bad Salzuflen ein. Die Führung gestaltet Frau Mirbach. Den Treffpunkt für die Führung entnehmen sie bitte der örtlichen Presse.
Um 18.00 Uhr findet die Gedenkfeier am Mahnmal statt, unter Mitwirkung des Bürgermeisters, Herr Tolkemitt und Superintendent Herr Gronemeier. Frau Vehling wird begleitend, einige Stücke auf der Oboe vortragen.
Anschließend erfolgt die Kranzniederlegung.
Freitag, 11. November 2022 um 19:30 Uhr
Das perfide Spiel mit der Angst
Im Rahmen der "Streiflichter"-Reihe ist am Freitag, 11. November um 19:30 Uhr der Theologe und Journalist Jan Christian Pinsch im evangelisch-reformierten Gemeindehaus zu Gast. Er referiert zum Thema "Verschwörungserzählungen und Antisemitismus. Das perfide Spiel mit der Angst". Antisemitismus, Populismen und Formen des politischen und religiösen Extremismus haben in Krisenzeiten Hochkonjunktur. Sie suchen scheinbar Schuldige, spielen mit Zukunftsängsten und schaffen Identität und Gruppenzugehörigkeit durch Ausgrenzung.
Verschwörungstheorien sind dabei so selbstvergewissernd, dass sie aus ihrer inneren Logik heraus scheinbar faktenresistent sind. Ein häufiges Narrativ ist die künstliche Einteilung in die Gruppen "Wir" und "die Anderen" bzw. "die da oben". Dieses "Othering" führt zu Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Auffällig oft stehen dabei Jüdinnen und Juden sowie Israel im Fokus, wie der Referent aus ausgewählten Beispielen zeigen wird.
Jan Christian Pinsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Historische Theologie am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn, Lehrbeauftragter am Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Julius-Maximilians Universität Würzburg, freier Journalist und Prädikant in der Lippischen Landeskirche.
Veranstalter sind der Christliche Bücherverein Schötmar und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar. Der Eintritt ist frei, im Anschluss werden Snacks und Getränke gereicht.
Gemeindehaus der ev. ref. Kirche, Am Kirchplatz 1b, Schötmar
Detmold:
Dienstag, 08. November 2022 um 19:30 Uhr und Mittwoch, 09. November 2022 um 19:30 Uhr
Dorfgeschichten
Lesung mit Annette Frier
Die Schauspielerin Annette Frier liest aus dem Künstlerroman "Das Gänsemännchen" von Jakob Wassermann. Einer der populärsten Erzähler seiner Zeit (1873-1934) und heute ein zu Unrecht vergessener jüdischer Autor, schreibt die Lebensgeschichte eines Nürnberger Komponisten. Es sind Stationen einer Lebensgeschichte, die Wassermann kennt: Ankommen, Assimilation, Kunst, Anerkennung, Scheitern.
Der Künstler Daniel Nothafft steht zwischen zwei Frauen: der spröden Gertrud und der lebenslustigen Leonore. Er heiratet Gertrud und liebt Leonore. Dem Komponisten zuliebe führen sie eine Ehe zu dritt. Das unglückselige Dreiecksverhältnis wird zum Skandal und Daniel zum Gespött der Stadt. Das Dasein eines Komponisten muss er sich hart erarbeiten. Ein Mann, der verzweifelt versucht, die höchsten Gipfel der Kunst zu erklimmen, ein romantisches Musikideal erstrebt und sich geradewegs in den Verlust seines kompositorischen Lebenswerkes verläuft.
Der Roman ist ein Plädoyer für das Ankommen und Scheitern zugleich, für das pathologische Streben eines Traumes und für die Unvereinbarkeit von Zugehörigkeiten. Wassermann selbst kämpft für ein anerkennendes Ankommen in seinem Leben und endet letztendlich mit der Diagnose der Unvereinbarkeit des Deutschen mit dem Juden. Die Romanfigur Daniel scheitert an dem Druck der Gesellschaft, die ihn auf einen Irrweg führen lässt.
Mit dem Titel "Das Gänsemännchen" erinnert Wassermann an eine Nürnberger Bronzeskulptur, die einen Bauer zeigt, der zwei Gänse unter dem Arm hält, die er auf dem Markt verkaufen möchte. Die Gänse aber, die ihr Schicksal ahnten, begannen so laut zu schnattern, dass der Bauer nach Hause zurückkehren musste. Sicher eine Erinnerung an die unglückliche Dreiecksbeziehung der Romanfigur, aber auch eine Erinnerung an den Versuch zu leben und dabei zu scheitern.
Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de
Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe
LWL-Freilichtmuseum Detmold - Im weißen Ross - Krummes Haus, 32760 Detmold
Mittwoch, 09. November 2022 um 11:30 Uhr
Dorfgeschichten: Schullesung
Lesung für Schüler*innen
Die Lesung für Schüler*innen bringt in diesem Jahr einen Klassiker der jüdischen (Jugend-)literatur auf die Bühne: "Das Tagebuch der Anne Frank". Annette Frier liest für Schüler*innen der Mittelstufe Auszüge aus Anne Franks eindrücklichen Tagebucheinträgen über das Leben im Hinterhaus in Amsterdam.
Zwei Jahre versteckte sich das jüdische Mädchen hier mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Ihrem Tagebuch vertraute sie ihre Gedanken, Träume und Ängste an und schrieb über ihren bedrohten Alltag auf engstem Raum.
Dauer der Lesung ca. 1 Stunde.
Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de
Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe
Stadthalle Detmold - Schloßplatz 7, 32756 Detmold
Flyer zum Programm der Stadt Detmold
Mittwoch, 09. November 2022 um 17:30 Uhr
Gedenkfeier der Stadt Detmold
am Platz der 1938 zerstörten Neuen Synagoge
an der LortzingstraßeBegrüßung Bürgermeister Frank Hilker
Gedanken zum 9. November von Prof. em. Matitjahu Kellig,
Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-DetmoldErinnerung an Detmolder jüdische Opfer durch Jugendliche der DöJu, Ev. Kirche in Dörentrup
Grußworte von Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche Dietmar Arends und Pfr. Dr. Dr. Markus Jacobs des Pastoralverbundes Lippe-Detmold
Kranzniederlegung
Im Anschluss findet an der Gedenkstätte Alte Synagoge an der Exterstraße ein stilles Gedenken mit Kranzniederlegung statt.
Stadt Detmold – Der Bürgermeister
Lortzingstraße, Detmold
Mittwoch, 09. November 2022 um 19:30 Uhr
Gedenkkonzert – Martin-Luther-Kirche
Synagogales Orgelkonzert (Rekonstruktion)
für Siegfried Würzburger, Organist der Frankfurter Westend-Synagoge, deportiert 1941, umgekommen am 12. Februar 1942 im Ghetto Litzmannstadt
Orgel und Idee: Johannes Vetter
Martin-Luther-Kirche, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. und Landesverband Lippe
Schülerstraße 14, Detmold
Donnerstag, 10. November 2022 um 19:00 Uhr
Die „vergessene“ Hofsynagoge von 1633 in Detmold.
Die vielseitige Annäherung an ein einzigartiges Gebäude
Peter Barthold / LWL-Denkmalpflege
Die Hofsynagoge aus dem Jahr 1633 in Detmold wurde 1988 als vermeintliches Gartenhaus in die Denkmalliste der Stadt Detmold aufgenommen. Erst durch die bauhistorische Forschung der LWL-Denkmalpflege und die Auswertung von archivalischen Quellen im Stadtarchiv Detmold und im Landesarchiv NRW konnte nachgewiesen werden, welches stadtgeschichtliche Kleinod sich an der Bruchmauerstraße 37 befindet. Dieses so entdeckte Bethaus gilt demnach als frühester Beleg für den Typ einer freistehenden Synagoge in Nordwestdeutschland.
Der Bauhistoriker Peter Barthold berichtet, wie sich die LWL-Denkmalpflege diesem einmaligen Zeugnis jüdischer Geschichte angenähert hat.
Jüdische Gemeinde Herford-Detmold in Kooperation mit dem Forum offenes Detmold
Stadthalle Detmold, Kleiner Festsaal, Schloßplatz 7
Donnerstag, 24. November 2022 um 19:00 Uhr
Dr. Alfred Meyer – Gauleiter und Teilnehmer an der
Wannseekonferenz über die ‚Endlösung der Judenfrage‘Dr. Oliver Arnhold / Dr. Katharina Schmidt
Alfred Meyer hatte in der Zeit des Nationalsozialismus eine Vielzahl an Funktionen inne. So war er ab 1931 Gauleiter des Gaus Westfalen-Nord, ab 1933 Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe und ab 1938 Oberpräsident der Provinz Westfalen. Den Höhepunkt seiner Karriere bildete 1941 die Ernennung zum Stabsführer und „Ständigen Vertreter“ von Alfred Rosenberg im „Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete“. In der dieser Funktion hat er an maßgeblicher Stelle am Holocaust mitgewirkt, so insbesondere auch durch seine Teilnahme an der „Wannseekonferenz“.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der Biographie Meyers, dessen Familie während des Krieges zuletzt in Friedrichshöhe (Heiligenkirchen) lebte, mit seinen regionalpolitischen Aktivitäten und seiner Verstrickung in die Shoa.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
in Lippe e.V.Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, Detmold
Sonntag, 27. November 2022 um 18:00 Uhr
Oratorienchor Detmold singt "A Child of Our Time"
In lebendiger Auseinandersetzung gemeinsam Mitmenschlichkeit leben
Detmold (kh). Knapp zwei Wochen werden vergangen sein, dass sich die Reichspogromnacht zum 84. Mal jährte, wenn der Oratorienchor Detmold am Sonntag, 27. November, im Detmolder Konzerthaus das Oratorium „A Child of Our Time“ von Michael Tippett (1905–1998) zur Aufführung bringt. Ein Oratorium, das die Geschichte jener Nacht des 9. November 1938 und den Ereignissen, die ihr vorausgingen, verarbeitet.
Verzweifelt über die Deportation seiner in Hannover lebenden Eltern ermordet der 17-jährige Jude Herschel Grynszpan den deutschen Botschaftssekretär in Paris. In der Folge überzieht eine nie dagewesene Welle von antisemitischer Gewalt und wüsten Ausschreitungen ganz Deutschland. Dieses schockierende Ereignis und den folgenden Zweiten Weltkrieg vor Augen, fasst Tippett sein Bedürfnis, den Unterdrückten und gesellschaftlich Ausgegrenzten eine Stimme zu geben, in Töne. Mahnung und Appell zugleich, sich für eine auf Freiheit, Toleranz und Frieden ausgerichtete Gesellschaft einzusetzen, bleibt das in den Jahren 1939 bis 1941 entstandene Oratorium jedoch nicht bei der Nacherzählung einer Lebensgeschichte stehen: Tippett knüpft die elementaren Fragen nach Schuld und Sühne an, nach Verzweiflung und Hoffnung in einer Zeit, da sich „die Welt auf ihre dunkle Seite drehte", wie es im ersten Satz des Werkes heißt.
Eindringlich verwebt der Komponist universelle Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gemeinschaft zu einem klingenden Ganzen, dessen Aussagen an Aktualität bis heute nichts verloren haben. Großartig, aber auch bedrückend kündet das Werk von der Verantwortung des Einzelnen und der Rolle der Gesellschaft, es singt von Grausamkeit und Unterdrückung, von der Macht der Masse und von den dunklen und hellen Seiten, die ein jeder Mensch in sich trägt. In den Solopartien sind Ann-Kathrin Niemczyk (Sopran), Dorothee Bienert (Mezzosopran), Bernhard Berchtold (Tenor) und Joachim Goltz (Bariton) zu hören. Die Nordwestdeutsche Philharmonie und der Oratorienchor Detmold musizieren unter der Leitung von Florian Ludwig.
Eingeleitet wird der Abend mit Edward Elgars (1857–1934) Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll.
Mit Lionel Martin konnte für dieses zu den schönsten seiner Gattung gehörende Konzert ein mehrfach ausgezeichneter junger Solist gewonnen werden.
Oratorienchor Detmold
Eintrittskarten für das Konzert, das am Sonntag, 27. November, um 18 Uhr beginnt, kosten 25 bzw. 20 Euro (Studierende/Schüler: 12,50 bzw. 10 Euro) und sind im Haus der Musik (Tel.: 05231-302078) erhältlich.
Detmolder Konzerthaus, Neustadt 22, 32756 Detmold
Lage:
Mittwoch, 09. November 2022 um 18:00 Uhr
Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof
In Lage wird es eine Gedenkveranstaltung zum 9. November auf dem jüdischen Friedhof geben.
Das Gedenken beginnt um 18 Uhr und wird durch den kirchlichen Stadtkonvent und die Stadt Lage organisiert.
Lemgo:
Mittwoch, 09. November 2022 um 18:00 Uhr
Erinnern - Gedenkstunde für die Opfer des Holocaust - 9. November 2022
Der Arbeitskreis "9. November Lemgo" lädt Sie herzlich ein, an der Gedenkstunde teilzunehmen. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 18 Uhr auf dem Marktplatz in Lemgo. Nach unterschiedlichen Beiträgen und einer Schweigeminute gehen die TeilnehmerInnen geschlossen schweigend zur Mahn- und Gedenkstätte Synagoge Neue Straße. Das genaue Programm können Sie dem Flyer entnehmen.
Außerdem ist die Gedenk- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus am 9. November von 14-18 Uhr geöffnet und Sie sind herzlich eingeladen, an einer partizipativen Wand Ihre Gedanken und Erwartungen rund um den Gedenktag zu äußern, bevor Sie auf den Marktplatz kommen.
Markplatz Lemgo und Mahn- und Gedenkstätte Synagoge Neue Straße
Sonntag, 13. November 2022 um 17:00 Uhr
"Schlachter-Tango"
Theaterlabor Bielefeld unterwegs
Das Theaterlabor Bielefeld ist "unterwegs" mit einem Gastauftritt im Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo!
Darum geht es in dem Stück:
Im April 1975 meldet sich die Hamburger Lokalpresse: "Wieder ein Mord auf St- Pauli: Rentner erschlagen". Es ist die letzte Schlagzeile aus dem Leben des Bielefelders Ludwig Meyer.
Der Schauspieler Michael Grunert hat sich auf die Spurensuche eines Mannes begeben, dessen ganzes Leben ein Kampf gegen Diskriminierung und Verfolgung war.
Ludwig M. wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfe. In den 60er Jahren, noch vor der Aufhebung des § 175, gelingt es ihm schließlich, am Rande der Legalität, das erste Schwulenlokal in Hannover zu eröffnen.
In albtraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten, aber auch in Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht vor unseren Augen das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.
Im Vorfeld wird es um 15 Uhr den Rundgang "Jüdische Geschichte in Lemgo" geben. Treffpunkt Museum Hexenbürgermeisterhaus.
Alle weiteren Informationen finden Sie hier.
Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo
Freitag, 11. November 2022 - Sonntag, 26. Februar 2023
3 Brüder - Der Überlebensweg der Lemgoer Gebrüder Gumpel
Eine Ausstellung der Gedenkstätte Frenkel-Haus
Die Ausstellung "3 Brüder" erinnert 100 Jahre nach Kurt Gumpels Geburtsjahr an den spannenden, außergewöhnlichen und unterschiedlichen Lebensweg der drei Brüder, deren einzige Chance, das NS-Regime zu überleben, war, ihre Heimatstadt Lemgo zu verlassen. Genauere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.
Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo und Ev.-luth. Kirche St. Marien
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des ganzen Vorstands - Kristina Panchyrz und Rüdiger Schleysing
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Circular 12/2022 Translation not planned
Sorry!
For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
(Management)
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Rundbrief 11/2022
Detmold, den 18.10.2022
Liebe Mitglieder, liebe Freund*innen der Gesellschaft,
wir möchten auf zwei ganz besondere Veranstaltungen des Literaturbüros hinweisen:
Dienstag, 08. November 2022 um 19:30 Uhr und Mittwoch, 09. November 2022 um 19:30 Uhr
Dorfgeschichten
Lesung mit Annette Frier
Die Schauspielerin Annette Frier liest aus dem Künstlerroman "Das Gänsemännchen" von Jakob Wassermann. Einer der populärsten Erzähler seiner Zeit (1873-1934) und heute ein zu Unrecht vergessener jüdischer Autor, schreibt die Lebensgeschichte eines Nürnberger Komponisten. Es sind Stationen einer Lebensgeschichte, die Wassermann kennt: Ankommen, Assimilation, Kunst, Anerkennung, Scheitern.
Der Künstler Daniel Nothafft steht zwischen zwei Frauen: der spröden Gertrud und der lebenslustigen Leonore. Er heiratet Gertrud und liebt Leonore. Dem Komponisten zuliebe führen sie eine Ehe zu dritt. Das unglückselige Dreiecksverhältnis wird zum Skandal und Daniel zum Gespött der Stadt. Das Dasein eines Komponisten muss er sich hart erarbeiten. Ein Mann, der verzweifelt versucht, die höchsten Gipfel der Kunst zu erklimmen, ein romantisches Musikideal erstrebt und sich geradewegs in den Verlust seines kompositorischen Lebenswerkes verläuft.
Der Roman ist ein Plädoyer für das Ankommen und Scheitern zugleich, für das pathologische Streben eines Traumes und für die Unvereinbarkeit von Zugehörigkeiten. Wassermann selbst kämpft für ein anerkennendes Ankommen in seinem Leben und endet letztendlich mit der Diagnose der Unvereinbarkeit des Deutschen mit dem Juden. Die Romanfigur Daniel scheitert an dem Druck der Gesellschaft, die ihn auf einen Irrweg führen lässt.
Mit dem Titel "Das Gänsemännchen" erinnert Wassermann an eine Nürnberger Bronzeskulptur, die einen Bauer zeigt, der zwei Gänse unter dem Arm hält, die er auf dem Markt verkaufen möchte. Die Gänse aber, die ihr Schicksal ahnten, begannen so laut zu schnattern, dass der Bauer nach Hause zurückkehren musste. Sicher eine Erinnerung an die unglückliche Dreiecksbeziehung der Romanfigur, aber auch eine Erinnerung an den Versuch zu leben und dabei zu scheitern.
Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de
Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe
LWL-Freilichtmuseum Detmold - Im weißen Ross - Krummes Haus, 32760 Detmold
Mittwoch, 09. November 2022 um 11:30 Uhr
Dorfgeschichten: Schullesung
Lesung für Schüler*innen
Die Lesung für Schüler*innen bringt in diesem Jahr einen Klassiker der jüdischen (Jugend-)literatur auf die Bühne: "Das Tagebuch der Anne Frank". Annette Frier liest für Schüler*innen der Mittelstufe Auszüge aus Anne Franks eindrücklichen Tagebucheinträgen über das Leben im Hinterhaus in Amsterdam.
Zwei Jahre versteckte sich das jüdische Mädchen hier mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Ihrem Tagebuch vertraute sie ihre Gedanken, Träume und Ängste an und schrieb über ihren bedrohten Alltag auf engstem Raum.
Dauer der Lesung ca. 1 Stunde.
Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de
Literaturbüro, Westfälisches Freilichtmuseum, GfCJZ in Lippe
Stadthalle Detmold - Schloßplatz 7, 32756 Detmold
Außerdem ruft Volt NRW Europa zur Mahnwache zum Erhalt der ehemaligen Hofsynagoge in der Bruchmauerstraße auf. Gerne geben wir die Informationen zur Mahnwache weiter:
Samstag, 22. Oktober 2022 um 12:00 Uhr
Die Hofsynagoge in Detmold muss erhalten bleiben
Volt fordert den Erhalt, die Restauration und die Übergabe der historischen Hofsynagoge in Detmold an die jüdische Gemeinde.
"Diese historische Stätte gehört in die Hände der jüdischen Gemeinde. Ihnen wurde bereits mehr als genug genommen und jetzt haben wir die Gelegenheit, ihnen etwas zurückgeben zu können." Kerim Kocakoc, City Lead Volt Lippe
Am 22.20.2022 veranstaltet Volt ab 12 Uhr eine Mahnwache in der Detmolder Innenstadt mit anschließender Kundgebung an der Ecke Rosental/Lange Straße auf dem Platz vor Müller, C&A und TKmaxx.
Wir möchten auf die Situation rund um die Hofsynagoge aufmerksam machen, uns für den Erhalt und die Restauration dieser kulturhistorischen Stätte jüdischen Lebens in Deutschland einsetzen und dabei helfen, dass dem Wunsch der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold nachgekommen wird, daraus ein Museum und/oder eine Begegnungsstätte zu machen.
Wir laden alle Interessierten ein, zusammen mit uns ein Zeichen für den Erhalt zu setzen und sich über das Thema zu informieren.
In der nächsten Woche gibt es die Möglichkeit, den Kinodokumentarfilm "Walter Kaufmann Welch ein Leben" im Kino Kaiserhof zu sehen:
Dienstag, 25. Oktober 2022 um 19:00 Uhr
Walter Kaufmann
Welch ein Leben!Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
In ehrendem Gedenken an Walter Kaufmann,
der am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorben ist
Gefördert von
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.
FFA und Kurt und Hildegard Löwenstein/Losten StiftungProjektträger: Internationales Auschwitz Komitee e.V.
Weltpremiere auf dem 27. Internationalen Jüdischen Filmfestival Berlin/Brandenburg
Sondervorführung in Detmold im Kino Kaiserhof am 25.10.22 um 19.00 Uhr
In Anwesenheit des Regisseurs Dirk Szuszies
Schulvorführungen vormittags am 26.10.22 im Kino mit Regisseur
Unter der Schirmherrschaft der Antisemitismusbeauftragten NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Alle Infos: www.walterkaufmannfilm.de
Überlebender des Holocaust, Romanautor, Aktivist, Seemann, Korrespondent: Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken.
1924 kommt er als Sohn namens Jizchak der armen, jungen polnischen Jüdin Rachel Schmeidler in Berlin zur Welt. 3 Jahre später adoptiert ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar, Johanna und Sally Kaufmann. Der Adoptivvater ist promovierter Jurist, angesehener Rechtsanwalt in Duisburg, alteingesessen und prominent. Ein liberaler Jude, dem es zufällt, die Jüdische Gemeinde in den Jahren der Verfolgung zu führen.
Duisburg ist also Mittelpunkt des jungen Lebens von Walter Kaufmann, die Stadt ist wichtig für ihn geblieben: als Ausgangspunkt des Aufbruchs in die weite Welt, wenn dieser auch unfreiwillig begann. Die Adoptiveltern wurden nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet. Im Gegensatz zu ihnen konnte Walter Kaufmann der Vernichtung durch die Nazis entkommen, rettete sich als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England. Wurde dort interniert und mit dem berüchtigten Schiff „Dunera“ von den Engländern nach Australien verfrachtet, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen mußte.
Er wurde australischer Soldat, Hochzeitsfotograf, Seemann und später preisgekrönter Schriftsteller. Bewußt entschied er sich Mitte der 50iger Jahre für ein Leben in der DDR. Er behielt seinen australischen Paß, durfte als Journalist und Schriftsteller ausreisen und verarbeitete diese Erfahrungen in zahlreichen Reportagen und Büchern, die in der DDR in extrem hohen Auflagen erschienen. Von 1985 bis 1993 stand er als Generalsekretär dem PEN-Zentrum vor. Hochrangige Auszeichnungen wie der Fontane-Preis, der Heinrich-Mann-Preis sowie der Literaturpreis Ruhr wurden ihm zugesprochen.
Der Film wandelt auf den Spuren seiner Lebenswege an internationalen Schauplätzen: USA, Kuba, Australien, Japan und Israel. In Deutschland sind die Filmstationen Berlin, wo er seit 1956 lebt, Duisburg, wo er seine Jugend erlebte und Born am Darß, wo er die Sommermonate verbringt.
Für die Filmemacher sind die wesentlichen Inhalte des Lebens von Walter Kaufmann: die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, die Bürgerrechtsbewegung in den USA, der legendäre Prozeß gegen Angela Davis, die Erlebnisse in Kuba, die Auswirkungen des Atombombenabwurfs in Japan, die unendliche Geschichte der israelisch-palästinensischen Auseinandersetzung, der Zusammenbruch der DDR, die Wiederkehr nationalistischer, antisemitischer Strömungen in Deutschland.
Ein wichtiges im Film wiederkehrendes dramaturgisches Element ist die Umsetzung des Briefwechsels von Sally und Johanna Kaufmann mit ihrem Adoptivsohn Walter. Dieser erhaltene bewegende Austausch beginnt mit dem Kindertransport von Walter Kaufmann nach England und endet an dem Tag der Deportation der Eltern nach Theresienstadt.
Seit seiner Jugend schlägt sich Walter Kaufmann auf die Seite der Verfolgten und Entrechteten dieser Erde. Es ist eine seltene letzte Gelegenheit für junge und ältere Zuschauer, die Welt aus der Perspektive dieses Zeitzeugen vermittelt zu bekommen
Kino Kaiserhof, Bahnhofstraße 8a, 32756 Detmold
Und der Lesekreis trifft sich wieder:
Freitag, 04. November 2022 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über: „Nullpunkt“ von Artem Tschech
Das Buch ist als TB/Paperback erhältlich und kostet neu 20,-- €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.
Außerdem noch ein Hinweis auf ein sehr interessantes Konzert:
Sonntag, 27. November 2022 um 18:00 Uhr
Oratorienchor Detmold singt "A Child of Our Time"
In lebendiger Auseinandersetzung gemeinsam Mitmenschlichkeit leben
Detmold (kh). Knapp zwei Wochen werden vergangen sein, dass sich die Reichspogromnacht zum 84. Mal jährte, wenn der Oratorienchor Detmold am Sonntag, 27. November, im Detmolder Konzerthaus das Oratorium „A Child of Our Time“ von Michael Tippett (1905–1998) zur Aufführung bringt. Ein Oratorium, das die Geschichte jener Nacht des 9. November 1938 und den Ereignissen, die ihr vorausgingen, verarbeitet.
Verzweifelt über die Deportation seiner in Hannover lebenden Eltern ermordet der 17-jährige Jude Herschel Grynszpan den deutschen Botschaftssekretär in Paris. In der Folge überzieht eine nie dagewesene Welle von antisemitischer Gewalt und wüsten Ausschreitungen ganz Deutschland. Dieses schockierende Ereignis und den folgenden Zweiten Weltkrieg vor Augen, fasst Tippett sein Bedürfnis, den Unterdrückten und gesellschaftlich Ausgegrenzten eine Stimme zu geben, in Töne. Mahnung und Appell zugleich, sich für eine auf Freiheit, Toleranz und Frieden ausgerichtete Gesellschaft einzusetzen, bleibt das in den Jahren 1939 bis 1941 entstandene Oratorium jedoch nicht bei der Nacherzählung einer Lebensgeschichte stehen: Tippett knüpft die elementare Fragen nach Schuld und Sühne an, nach Verzweiflung und Hoffnung in einer Zeit, da sich „die Welt auf ihre dunkle Seite drehte", wie es im ersten Satz des Werkes heißt.
Eindringlich verwebt der Komponist universelle Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gemeinschaft zu einem klingenden Ganzen, dessen Aussagen an Aktualität bis heute nichts verloren haben.Großartig,aber auch bedrückend kündet das Werk von der Verantwortung des Einzelnen und der Rolle der Gesellschaft, es singt von Grausamkeit und Unterdrückung, von der Macht der Masse und von den dunklen und hellen Seiten, die ein jeder Mensch in sich trägt. In den Solopartien sind Ann-Kathrin Niemczyk (Sopran), Dorothee Bienert (Mezzosopran), Bernhard Berchtold (Tenor) und Joachim Goltz (Bariton) zu hören. Die Nordwestdeutsche Philharmonie und der Oratorienchor Detmold musizieren unter der Leitung von Florian Ludwig.
Eingeleitet wird der Abend mit Edward Elgars (1857–1934) Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll.
Mit Lionel Martin konnte für dieses zu den schönsten seiner Gattung gehörende Konzert ein mehrfach ausgezeichneter junger Solist gewonnen werden.
Oratorienchor Detmold
Eintrittskarten für das Konzert, das am Sonntag, 27. November, um 18 Uhr beginnt, kosten 25 bzw. 20 Euro (Studierende/Schüler: 12,50 bzw. 10 Euro) und sind im Haus der Musik (Tel.: 05231-302078) erhältlich.
Detmolder Konzerthaus, Neustadt 22, 32756 Detmold
Unser nächster Rundbrief wird über die Veranstaltungen am und um das Gedenken an den 09. November 2022 informieren. Sollten Sie Informationen zum Gedenken in den lippischen Kommunen haben, senden Sie uns diese gerne zu, so dass wir in unserem Rundbrief darauf hinweisen können. Vielen Dank!
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes
Kristina Panchyrz
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Circular 11/2022 Translation not planned
Sorry!
For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
(Management)
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Rundbrief 10/2022
Detmold, den 06.10.2022
Liebe Mitglieder, liebe Freund*innen der Gesellschaft,
wir möchten noch einmal auf interessante Veranstaltungen im Oktober hinweisen:
Freitag, 07. Oktober 2022 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über: „Herkunft“ von Saša Stanišic
Der Buch ist als TB erhältlich und kostet neu 12,-- €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.
Montag, 10. Oktober 2022 um 19:00 Uhr
"Ich bin noch nie einem Juden begegnet ..."
Lebensgeschichten aus Deutschland
Gerhard Haase-Hindenberg
"Ich bin noch nie einem Juden begegnet": Diesen Satz haben die meisten Jüdinnen und Juden schon einmal gehört.
Aus Anlass des Jubiläums "1700 Jahre Juden in Deutschland" erzählt der Schauspieler und Spiegel-Bestsellerautor Gerhard Haase-Hindenberg von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland.
Von Dagmar, die sich hinter dem Rücken des jüdischen Vaters ausgerechnet für den Polizeidienst bewirbt; von Marina, die aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen ist und erst hier mit der religiösen Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert wird; und von David, dem aus New York stammenden Jazzmusiker, der in Berlin die "jüdischste Stadt" Deutschlands entdeckt. Da ist der jüdische Bundeswehrarzt, der bewusst auch im Dienst die Kippa trägt und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Karlsruher Kernforschungszentrum, der seinen jüdischen Glauben auch aus der Mathematik herleitet und es werden die Geschichten von Menschen erzählt, die aus freien Stücken zum Judentum konvertierten.
All diese Geschichten vom Alltag in Deutschland lebender Juden und Jüdinnen, ihren Geschichten und Erfahrungen, ihren Hoffnungen und die Bedrohungen durch den steigenden Antisemitismus verwebt der Autor mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und Geschichte.
Gerhard Haase-Hindenberg ist ausgebildeter Schauspieler, war u.a. als Unterweltstype Stullen-Paul in Dieter Wedels Sechsteiler "König von St. Pauli" zu sehen und stand als Reichsfeldmarschall Göring neben Tom Cruise im Hollywood-Film "Operation Walküre" vor der Kamera. Daneben arbeitete er viele Jahre als Autor für Fernseh- und Hörfunkformate und als Publizist (u.a. für die Welt / Welt am Sonntag, Die ZEIT und Tageszeitungen). Seit einigen Jahren schreibt er außerdem für die Jüdische Allgemeine. Haase-Hindenberg hat mehr als zehn erzählende Sachbücher verfasst, darunter "Der Mann, der die Mauer öffnete", die literarische Vorlage zum preisgekrönten TV-Film "Bornholmer Straße".
Eintritt frei.
Da der Gartensaal des Hauses Münsterberg nur begrenzt Platz bietet, melden Sie Ihre Teilnahme bitte an: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
Sonntag, 16. Oktober 2022 um 11:00 Uhr
Stadtrundgang in Detmold: Auf jüdischen Spuren
Gudrun Mitschke-Buchholz
Dezember 1941, März 1942 und Juli 1942. Diese Daten markieren fundamentale Verluste und ebenso fundamentale Verbrechen. Im Dezember 1941 wurden Detmolder Jüdinnen und Juden nach Riga deportiert, im März des darauf folgenden Jahres wurden weitere Menschen auf den Transport nach Warschau, „in den Osten“ gezwungen und im Juli 1942 mussten vor allem Ältere ihr brüchig gewordenes Zuhause in Richtung Theresienstadt verlassen.
Innerhalb etwa eines halben Jahres waren die jüdischen Menschen aus Detmold, wie es später heißen sollte, „verschwunden“. Sie waren „weg“.
Anlässlich des 80. Jahrestages dieser Deportationen findet am Sonntag, dem 16. Oktober 2022 um 11 Uhr ein Stadtrundgang in Kooperation mit dem Stadtarchiv Detmold mit Gudrun Mitschke-Buchholz statt. Bitte beachten Sie: Treffpunkt für diese Führung ist in der Hermannstraße 29! Im Mittelpunkt stehen vor allem die Menschen, die die Deportationen traf, aber auch Institutionen, die für die Durchführung der Verschleppung in den Tod verantwortlich waren.Der Rundgang dauert etwa 1 ½ - 2 Stunden, die Kosten betragen 5 € pro Person, erm. 2 € pro Person. Es handelt sich um den letzten Rundgang in diesem Jahr!
Treffpunkt: Hermannstraße 29, Detmold
Unser nächster Rundbrief wird über die Veranstaltungen am und um das Gedenken an den 09. November 2022 informieren. Sollten Sie Informationen zum Gedenken in den lippischen Kommunen haben, senden Sie uns diese gerne zu, so dass wir in unserem Rundbrief darauf hinweisen können. Vielen Dank!
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes
Kristina Panchyrz
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For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
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Rundbrief 9/2022
Detmold, den 2. 9. 2022
Liebe Mitglieder, liebe Freunde der Gesellschaft,
zu den schon im letzten Rundbrief angekündigten Veranstaltungen der Gesellschaft kommt im September noch eine hinzu, die wir Ihnen ans Herz legen möchten:
Mittwoch, 28. September 2022 um 19:30 Uhr
Auferstehungsglaube im Vergleich der christlichen und jüdischen Religion
Pfarrer Dr. Dr. Markus Jacobs
Der Glaube in Christentum und Judentum an ein Leben nach dem Tod weist eine vielschichtige Verflechtung auf. Für das Christentum ist die Erfahrung der Auferstehung Jesu Christi grundlegend für die Entwicklung als eigene Religion. Aber Jesus und die meisten Menschen in seinem Umfeld waren Juden. Vorstellungen zum Leben nach dem Tod gab es schon im Judentum vor der Zeitenwende und sie entwickelten sich stetig weiter in den späteren Jahrhunderten. Wie ist dies heute theologisch einzuschätzen?
Pfarrer Dr. Dr. Markus Jacobs, Leiter des Pastoralverbundes Lippe-Detmold wird zu diesem Thema referieren.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Eintritt frei.
Kath. Gemeindehaus, Schubertplatz 10, 32756 Detmold
Und es stehen in der nächsten Zeit auch einige interessante Veranstaltungen an, auf die wir per Mail von verschiedenen Seiten hingewiesen wurden. Diese Hinweise geben wir hier gerne an Sie weiter:
Montag, 12. September 2022 um 18:30 Uhr
Einladung zur Ausstellung "Fensterprojekt" und zum Empfang der Lippischen Landeskirche
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe kunstschaffende Freundinnen und Freunde,
in den vergangenen Jahren hat manches im Miteinander unter Corona gelitten. So musste der Jahresempfang der Lippischen Landeskirche für Kulturschaffende 2020 ausfallen. Für 2021 war der Empfang geplant mit einer Ausstellung, die Werke des Fensterprojektes in der Lortzingstr.4, Detmold, zeigen sollte..
Leider musste kurzfristig abgesagt werden – nicht wegen Corona, sondern weil das Bauordnungsamt Veranstaltungen in der Detmolder Christuskirche untersagte. Man sah die notwendige Sicherheit nicht gewährleistet.
Nun freue ich mich, einen neuen Anlauf nehmen zu können und Sie einzuladen:
Der Empfang der Landeskirche und die verbundene Eröffnung der Ausstellung Fensterprojekt finden am Mo., den 12. September 2022 statt. Ort des Geschehens ist die nun freigegebene und frisch sanierte Christuskirche in Detmold, Bismarckstr.16. Wir treffen uns um 18.30 Uhr und werden zunächst von Landessuperintendent Dietmar Arends namens der Landeskirche begrüßt. Im Anschluss gibt es einige Infos zur Ausstellung Fensterprojekt und einen kleinen Imbiss. Der Abend wird ausklingen mit einigen Informationen zur Sanierung der Christuskirche.
Um planen zu können, bitte ich Sie um eine Rückmeldung, ob und mit wieviel Personen Sie teilnehmen.
Danke.
Ich freue mich, Sie zu treffen und grüße Sie herzlich
Maik Fleck, Pfr.
Beauftragter der Lippi.Landeskirche
für das Gespräch mit Kulturschaffenden
05231-933070
michael.fleck@lippische-landeskirche.deLippischen Landeskirche
Freitag, 23. September 2022 um 19:30 Uhr
Heinrich Schalit „Freitagabendliturgie“
für Solo, Chor und Orgel (1932) und originale Blechbläsermusik jüdischer Komponisten
Ein Projektchor, Leitung: KMD Johannes Vetter sowie ein Posaunenensemble
Im Rahmen des Festjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" - in Kooperation mit dem Landesverband Lippe. Eintrittskarten online buchen und mit Kreditkarte bezahlen: https://tickets.nicolai-lemgo
Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai Lemgo und Landesverband Lippe
St. Nicolai-Kirche, Papenstraße 15, 32657 Lemgo
Samstag, 24. September 2022 um 18:00 Uhr und Sonntag, 25. September 2022 um 11:30 Uhr
Kulturtalk im Sommertheater Detmold und Ausstellung „50 Jahre Lippische Gesellschaft für Kunst - 50 Jahre Plakatkunst Klaus Staeck“
Liebe Freunde der Kultur und der Demokratie,
die Neue Rechte hat die Kultur als Kampffeld entdeckt. Die Akteure verbindet die Aversion gegen ein weltoffenes, liberales Kulturleben. Mit zwei Veranstaltungen widmet sich die Lippische Gesellschaft für Kunst in ihrem Jubiläumsjahr dem Thema Kulturfreiheit in der Demokratie und will damit Flagge zeigen zur Verteidigung von Demokratie und Zeichen setzen gegen Querdenker und rechte Szene.
Gemeinsam mit dem Literaturbüro OWL, der Hochschule für Musik, dem Weserrenaissance Museum Schloss Brake und dem Kreis Lippe veranstaltet sie am 24. September ab 18 Uhr im Detmolder Sommertheater einen Kulturtalk, eine Diskussionsrunde zum Thema „Kunstfreiheit – Messlatte für Demokratie?“. Hochkarätig und debattierfreudig ist die Besetzung: neben Prof. Dr. Dr. Andreas Voßkuhle (Präsident des Bundesverfassungsgerichts a.D.) und dem Plakatkünstler Klaus Staeck sind zu Gast, die Intendantin des Theater Paderborn, Katharina Kreuzhage, die Leiterin des Kunstforum Stenner, Christiane Heuwinkel, sowie Dr. Erik Bettermann (Intendant Deutsche Welle a.D.). Es moderiert Ministerin a.D. Ute Schäfer. Vorab liest Helene Grass aus Julian Barnes „Lärm der Zeit“, Studierende der HfM Detmold musizieren Werke von Dmitri Schostakowitsch.
Als zweite Veranstaltung wird am 25. September um 11.30 Uhr die Ausstellung „50 Jahre Lippische Gesellschaft für Kunst - 50 Jahre Plakatkunst Klaus Staeck“ im Weserrenaissance Museum Schloss Brake eröffnet, eine Ausstellung Plakaten des berühmtesten und bedeutendsten deutschen Plakatkünstler Künstler, der wie kein anderer dafürsteht, Demokratie, Meinungs- und Kunstfreiheit zu verteidigen: 50 Plakate aus 50 Jahren seines Schaffens werden bis zum 23. Oktober 2022 im ausgestellt.
Zu beiden Veranstaltungen lädt die Lippische Gesellschaft für Kunst herzlich ein.
Kulturtalk im Sommertheater Detmold: Eintritt 10 €, Schülerinnen, Schüler und Studierende 5 €,
Kartenbestellung - online: www.literaturbuero-owl.de, Telefonische Bestellung: 05231-3080210
50 Jahre Lippische Gesellschaft für Kunst - 50 Jahre Plakatkunst Klaus Staeck im Weserrenaissance Museum Schloss Brake: Eintritt frei
Filmvorführung am 28. September um 15 Uhr im Weserrenaissance Museum Schloss Brake: „Die Kunst findet nicht im Saale statt! Der Plakatkünstler Klaus Staeck“ – Film von Andreas Ammer (SWR) - Eintritt frei
Dr. Helmut Kauther
fürLippische Gesellschaft für Kunst e.V.
Schloss Detmold
32756 DetmoldFür Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes
Bettina Hanke-Postma, Barbara Klaus
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Circular 9/2022 Translation not planned
Sorry!
For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
(Management)
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Rundbrief 8/2022
Detmold, den 18.08.2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, liebe Freunde,
wir möchten uns zunächst dafür bedanken, dass so viele von Ihnen unserem Aufruf zur Mahnwache an der Hofsynagoge gefolgt sind! Besonderer Dank gilt auch den Omas-gegen-Rechts, die stark vertreten waren und bei der Vorbereitung sehr kooperativ und hilfsbereit waren. Aber auch allen anderen, die der Hitze trotzten und ruhig und friedlich ein Zeichen gesetzt haben, sei gedankt.
Demnächst wird es einen Runden Tisch zur gemeinsamen Planung des weiteren Vorgehens geben. Sollten Sie Interesse an der Teilnahme haben, schreiben Sie uns eine Mail oder rufen Sie uns an.
Wir möchten auf Veranstaltungen der Gesellschaft hinweisen, die in nächster Zeit im Haus Münsterberg oder in Detmold stattfinden werden:
Sonntag, 28. August 2022 um 11:00 Uhr
Stadtrundgang in Detmold: Auf jüdischen Spuren
Gudrun Mitschke-Buchholz
Dezember 1941, März 1942 und Juli 1942. Diese Daten markieren fundamentale Verluste und ebenso fundamentale Verbrechen. Im Dezember 1941 wurden Detmolder Jüdinnen und Juden nach Riga deportiert, im März des darauf folgenden Jahres wurden weitere Menschen auf den Transport nach Warschau, „in den Osten“ gezwungen und im Juli 1942 mussten vor allem Ältere ihr brüchig gewordenes Zuhause in Richtung Theresienstadt verlassen.
Innerhalb etwa eines halben Jahres waren die jüdischen Menschen aus Detmold, wie es später heißen sollte, „verschwunden“. Sie waren „weg“.
Anlässlich des 80. Jahrestages dieser Deportationen findet am Sonntag, dem 28. August 2022 um 11 Uhr ein Stadtrundgang in Kooperation mit dem Stadtarchiv Detmold mit Gudrun Mitschke-Buchholz statt. Bitte beachten Sie: Treffpunkt für diese Führung ist in der Hermannstraße 29! Im Mittelpunkt stehen vor allem die Menschen, die die Deportationen traf, aber auch Institutionen, die für die Durchführung der Verschleppung in den Tod verantwortlich waren.Der Rundgang dauert etwa 1 ½ - 2 Stunden, die Kosten betragen 5 € pro Person, erm. 2 € pro Person
Treffpunkt: Hermannstraße 29, Detmold
Dienstag, 30. August 2022 um 19:30 Uhr
Schonzeit vorbei - Leben mit dem alltäglichen Antisemitismus
Vortrag/Lesung mit anschließender Diskussion
Juna Grossmann
Juna Grossmann lebt und arbeitet in Berlin. Sie wird über ihre aufrüttelnden Erfahrungen mit antisemitischen Einstellungen und Begegnungen berichten. Themen sind: jüdisches Berlin, social media in Museen, Besucherservice in Museen, Juden und Jüdinnen in Deutschland, Judentum für "Anfänger".
Frau Grossmann hat Sonderpädagogik studiert und ist seit vielen Jahren für Gedenkstätten und Museen tätig. So erstellte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Ausstellung "Kriegsgefangene Rotarmistinnen im KZ. Sowjetische Militärmedizinerinnen in Ravensbrück".
Seit 2009 leitet sie das Ausstellungsbüro eines Berliner Museums. Nebenher ist sie Beraterin für Social Media Auftritte für Gedenkstätten und Kultureinrichtungen. Seit 2008 betreibt Juna Grossmann den Blog irgendwiejuedisch.com und engagiert sich ehrenamtlich bei rentajew.org.Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Eintritt frei.
Da der Gartensaal des Hauses Münsterberg nur begrenzt Platz bietet, melden Sie Ihre Teilnahme bitte an: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
Freitag, 02. September 2022 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über: „Dschinns“ von Fatma Aydemir
Der Buch ist noch nicht als TB erhältlich und kostet neu 24,-- €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.der) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.
Sonntag, 18. September 2022 um 11:00 Uhr
Führung über den jüdischen Friedhof in Detmold
Volker Buchholz
Bitte beachten Sie: Männer benötigen eine Kippa oder eine andere Kopfbedeckung!Die Kosten betragen 5 € pro Person, ermäßigt 2 € pro Person
Treffpunkt ist am Eingang des Friedhofes an der Spitzenkamptwete, auf Höhe der Nummer 35.
Montag, 19. September 2022 um 16:00 bis 18:00 Uhr
Workshop zum Thema "Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche 'Enjudungsinstitut' 1939-1945"
Zur Vorbereitung auf die Studienreise nach Eisenach, aber auch offen für alle Interessierte, laden wir zum Workshop im Gartensaal des Hauses Münsterberg ein.
Am 6. Mai 1939 wurde mit einem Festakt auf der Wartburg in Eisenach das "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben" auf der Grundlage einer Entschließung von elf evangelischen Landeskirchen gegründet. Das Institut war eng mit der Ideologie und Organisation der aus Thüringen stammenden "Kirchenbewegung Deutsche Christen" verbunden. Ziel dieser kirchenpolitischen Bewegung war es, den christlichen Glauben und die Institution der Kirche den Vorgaben der nationalsozialistischen Weltanschauung anzupassen. Die "Forschungsarbeiten" des kirchlichen "Entjudungsinstituts" dienten dazu, die Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik der nationalsozialistischen Rasseideologie zu legitimieren, die evangelische Kirche von allen vorgeblich jüdischen Einflüssen zu reinigen.
Unser evangelischer Vorsitzende Dr. Oliver Arnhold wird als Experte diesen Workshop leiten. 2020 erschien sein Buch "'Entjudung' von Theologie und Kirche. Das Eisenacher 'Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben' 1939-1945".
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Eintritt frei.
Da der Gartensaal des Hauses Münsterberg nur begrenzt Platz bietet, melden Sie Ihre Teilnahme bitte an: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Gartensaal des Hauses Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold
Montag, 10. Oktober 2022 um 19:00 Uhr
"Ich bin noch nie einem Juden begegnet ..."
Lebensgeschichten aus Deutschland
Gerhard Haase-Hindenberg
"Ich bin noch nie einem Juden begegnet": Diesen Satz haben die meisten Jüdinnen und Juden schon einmal gehört.
Aus Anlass des Jubiläums "1700 Jahre Juden in Deutschland" erzählt der Schauspieler und Spiegel-Bestsellerautor Gerhard Haase-Hindenberg von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland.
Von Dagmar, die sich hinter dem Rücken des jüdischen Vaters ausgerechnet für den Polizeidienst bewirbt; von Marina, die aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen ist und erst hier mit der religiösen Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert wird; und von David, dem aus New York stammenden Jazzmusiker, der in Berlin die "jüdischste Stadt" Deutschlands entdeckt. Da ist der jüdische Bundeswehrarzt, der bewusst auch im Dienst die Kippa trägt und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Karlsruher Kernforschungszentrum, der seinen jüdischen Glauben auch aus der Mathematik herleitet und es werden die Geschichten von Menschen erzählt, die aus freien Stücken zum Judentum konvertierten.
All diese Geschichten vom Alltag in Deutschland lebender Juden und Jüdinnen, ihren Geschichten und Erfahrungen, ihren Hoffnungen und die Bedrohungen durch den steigenden Antisemitismus verwebt der Autor mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und Geschichte.
Gerhard Haase-Hindenberg ist ausgebildeter Schauspieler, war u.a. als Unterweltstype Stullen-Paul in Dieter Wedels Sechsteiler "König von St. Pauli" zu sehen und stand als Reichsfeldmarschall Göring neben Tom Cruise im Hollywood-Film "Operation Walküre" vor der Kamera. Daneben arbeitete er viele Jahre als Autor für Fernseh- und Hörfunkformate und als Publizist (u.a. für die Welt / Welt am Sonntag, Die ZEIT und Tageszeitungen). Seit einigen Jahren schreibt er außerdem für die Jüdische Allgemeine. Haase-Hindenberg hat mehr als zehn erzählende Sachbücher verfasst, darunter "Der Mann, der die Mauer öffnete", die literarische Vorlage zum preisgekrönten TV-Film "Bornholmer Straße".
Eintritt frei.
Da der Gartensaal des Hauses Münsterberg nur begrenzt Platz bietet, melden Sie Ihre Teilnahme bitte an: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
Der Landesverband Lippe bietet eine Reihe sehens- und hörenswerter Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben an:
Samstag, 13. August 2022 - Sonntag, 13. November 2022
Staunen Lernen Trauern
Eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
"Staunen Lernen Trauern" bietet ein kleines, aber feines Programm aus fünf Veranstaltungen mit jüdischer Musik jüdischer Komponisten und literarischen, essayistischen bzw. liturgischen Texten.
Flyer mit Infos zu allen fünf Veranstaltungen finden Sie HIER.
Begegnung und Austausch sind die einzigen Möglichkeiten, der Vergangenheit zum Trotz voneinander zu lernen. Das gilt umso mehr in Zeiten, in denen der Antisemitismus auf dem Vormarsch ist.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Landesverbandes Lippe.
Landesverband Lippe
Außerdem weisen wir auf eine Veranstaltung und die Möglichkeit zur Ausleihe einer sehr interessanten Ausstellung des Kuratoriums Erinnern Forschen Gedenken e.V. hin:
Dienstag, 06. September 2022 um 17:00 Uhr
Mahn- und Gedenkveranstaltung für die Opfer von Krankenmord und Euthanasie in der NS-Zeit
Das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V. lädt zur Mahn- und Gedenkveranstaltung für die Opfer von Krankenmord und Euthanasie in der NS-Zeit ein.
Nach einer Begrüßung durch Dr. med. Wolf Müller (Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.) wird Jürgen Müller (Landrat des Kreises Herford) auch im Namen der Stadt Herford die Gedenkworte sprechen. Im Anschluss erfolgen Kurzvorträge von Helga Kohne und Dr. med. Wolf Müller zum Thema "Lebende Blutkonserven - Massenmord an Kindern".
Weitere Informationen erhalten Sie hier: Gedenkveranstaltung Euthanasie und Krankenmord Herford
Ort: Am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Daniel-Pöppelmann-Haus, Deichtorwall, Herford
Ausleihe der Ausstellung "Eva, Simon und die Anderen". Jüdische Geschichte und Kultur im Raum Herford ab sofort möglich
Die Ausstellung im Rahmen des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland 2021 ist jetzt nach Abschluss der Ausstellung in der Gedenkstätte Zellentrakt für Schulen und andere Institutionen ausleihbar.
Das Design der Ausstellung nimmt sich das "Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal" in Berlin zum Vorbild. Graue Stelen versinnbildlichen den Verlust für Deutschland und den Raum Herford durch den Holocaust. In der Ausstellung stehen aber nicht die Verfolgungs- und Vernichtungszeiten, sondern gerade die fragile "Normalität" und der Alltag der Juden im Raum Herford im Mittelpunkt. Kulturelle und wirtschaftliche Höhen und Verluste werden dargestellt und der Beitrag der Juden zur Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft gezeigt. Der Wiederbeginn nach 1945 und die aktuelle Situation der jüdischen Gemeinschaft im Raum Herford stehen am Ende der Ausstellung. Aktuelle Entwicklungen des Antisemitismus in Deutschland und dem Raum Herford bilden einen eigenen Part.
Weitere Informationen zur Ausstellung und Ausleihe erhalten Sie hier: Flyer
Gedenkstätte Zellentrakt, Rathausplatz 1, 32052 Herford
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes
Kristina Panchyrz
(Geschäftsführung) -
Circular 8/2022
Detmold, 18.08.2022
Dear Ladies and Gentlemen, dear members, dear friends,
Dear ladies and gentlemen, dear members, dear friends,
we would like to start by thanking you that so many of you responded to our call for the vigil at the Hofsynagoge! Special thanks also to the Grandmas-against-Right, who were strongly represented and were very cooperative and helpful in the preparation. But also thanks to all the others who braved the heat and calmly and peacefully made a statement.
There will soon be a round table for joint planning of further action. If you are interested in participating, please email or call us.
We would like to point out events of the Society that will take place in the near future at Haus Münsterberg or in Detmold:
Sunday, August 28, 2022, 11:00
City walk in Detmold: On Jewish traces
Guide: Gudrun Mitschke-Buchholz
December 1941, March 1942, and July 1942. These dates mark fundamental losses and equally fundamental crimes. In December 1941, Detmold Jews were deported to Riga; in March of the following year, more people were forced onto the transport to Warsaw, "to the East"; and in July 1942, mainly the elderly were forced to leave their crumbling homes for Theresienstadt.
Within about half a year, the Jewish people of Detmold had, as it would later be called, "disappeared." They were "gone."
On the occasion of the 80th anniversary of these deportations, a city tour in cooperation with the Detmold City Archives with Gudrun Mitschke-Buchholz will take place on Sunday, August 28, 2022 at 11 am. Please note: Meeting point for this tour is at Hermannstraße 29! The focus is mainly on the people who were affected by the deportations, but also on institutions that were responsible for carrying out the deportation to death.The tour lasts about 1 ½ - 2 hours, the cost is 5 € per person, reduced 2 € per person
Meeting point: Hermannstraße 29, Detmold
Tuesday, August 30, 2022, 19:30
Close Season Over - Living with Everyday Anti-Semitism
Lecture with subsequent discussion
Juna Grossmann
Juna Grossmann lives and works in Berlin. She will talk about her stirring experiences with anti-Semitic attitudes and encounters. Topics are: Jewish Berlin, social media in museums, visitor services in museums, Jews and Jewish women in Germany, Judaism for "beginners".
Ms. Grossmann studied special education and has been working for memorial sites and museums for many years. As a research assistant, for example, she created the exhibition "Red Army Women Prisoners of War in the Concentration Camp. Soviet Military Physicians in Ravensbrück".
Since 2009, she has managed the exhibition office of a Berlin museum. In addition, she is a consultant for social media appearances for memorials and cultural institutions. Since 2008, Juna Grossmann has been running the blog irgendwiejuedisch.com and volunteering at rentajew.org.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Admission free.
As there is limited space in the Garden Room at Münsterberg House, please register your attendance: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
Friday, September 02, 2022, 16:00
Reading Circle
To be spoken about, "Pretending it's raining" by Iris Wolff
The book is not yet available as TB and costs 24,-- € new.
New members are always welcome in the reading circle, but they should register by mail to the society (gfcjz-lippe@t-online.der).
The reading circle is organized by Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
The meeting will again be held at Mrs. Wagner's home.
Sunday, September 18, 2022, 11:00
Guided Tour of the Jewish Cemetery in Detmold
Guide: Volker Buchholz
Please note: Men will need a kippah or other head covering!Regular fee € 5, reduced fee 2 €
The group will meet at the entrance of the cemetery at Spitzenkamptwete, opposite No. 35.
Monday, September 19, 2022, 16:00 bis 18:00
Workshop on "Exploration and Elimination. The Church 'Enjudungsinstitut' 1939-1945"
In preparation for the study trip to Eisenach, but also open to all interested, we invite you to the workshop in the garden hall of Haus Münsterberg.
On May 6, 1939, with a ceremony at the Wartburg in Eisenach, the "Institute for Research and Elimination of Jewish Influence on German Church Life" was founded on the basis of a resolution of eleven Protestant regional churches. The institute was closely linked to the ideology and organization of the "Church Movement of German Christians," which originated in Thuringia. The goal of this church-political movement was to adapt the Christian faith and the institution of the church to the dictates of the National Socialist worldview. The "research work" of the church "Entjudungsinstitut" served to legitimize the exclusion and persecution policy of the National Socialist race ideology, to purge the Protestant church of all alleged Jewish influences.
Our Protestant chairman Dr. Oliver Arnhold will lead this workshop as an expert. His book "'Entjudung' von Theologie und Kirche. The Eisenach 'Institute for Research and Elimination of Jewish Influence on German Church Life' 1939-1945" was published in 2020.
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Admission free.
As there is limited space in the Garden Hall of Münsterberg House, please register your attendance: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Gartensaal des Hauses Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold
Monday, October 10, 2022, 19:00
"I have never met a Jew ..."
Life stories from Germany
Gerhard Haase-Hindenberg
"I have never met a Jew": This is a phrase most Jews have heard before.
On the occasion of the anniversary "1700 Years of Jews in Germany", actor and Spiegel bestselling author Gerhard Haase-Hindenberg talks about the diversity of Jewish life in Germany.
About Dagmar, who, behind the back of her Jewish father, of all things applies for the police service; about Marina, who came to Germany from the former USSR and only here is confronted with the religious past of her family; and about David, the jazz musician from New York, who discovers in Berlin the "most Jewish city" in Germany. There is the Jewish Bundeswehr doctor who consciously wears the kippa even when on duty, and the scientific employee at the Karlsruhe Nuclear Research Center who also derives his Jewish faith from mathematics, and the stories are told of people who converted to Judaism of their own free will.
All these stories of everyday life of Jews living in Germany, their stories and experiences, their hopes and the threats of rising anti-Semitism are interwoven by the author with explanations of symbols, faith practice and history.
Gerhard Haase-Hindenberg is a trained actor who appeared, among other things, as the underworld type Stullen-Paul in Dieter Wedel's six-parter "König von St. Pauli" and stood in front of the camera as Reichsfeldmarschall Göring alongside Tom Cruise in the Hollywood film "Operation Valkyrie." In addition, he worked for many years as a writer for television and radio formats and as a publicist (including for Die Welt / Welt am Sonntag, Die ZEIT and daily newspapers). He has also been writing for the Jüdische Allgemeine for several years. Haase-Hindenberg has written more than ten narrative nonfiction books, including "Der Mann, der die Mauer öffnete," the literary model for the award-winning TV film "Bornholmer Straße".
Admission free.
As there is limited space in the Garden Hall of Münsterberg House, please register your attendance: Mail: Gfcjz-Lippe@t-online.de; Tel. (AB): 05231 87 88 562Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
The Landesverband Lippe offers a series of events worth seeing and hearing as part of the anniversary year 1700 years of Jewish life:
Saturday, August 13, 2022 - Sunday, November 13, 2022
Amazement Learning Mourning
A series of events as part of the Jubilee Year 1700 Years of Jewish Life in Germany
"Staunen Lernen Trauern" offers a small but fine program of five events with Jewish music by Jewish composers and literary, essayistic or liturgical texts.
Flyer with info on all five events can be found HERE.
Encounter and exchange are the only ways to learn from each other in spite of the past. This is even more true in times when anti-Semitism is on the rise.
For more information, visit the homepage of the Lippe Regional Association.
Landesverband Lippe
In addition, we draw your attention to an event and the possibility to borrow a very interesting exhibition of the Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e. V.:
Tuesday, September 06, 2022, 17:00
Remembrance and commemoration ceremony for the victims of infanticide and euthanasia in the Nazi era
The Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V. invites you to the memorial event for the victims of infanticide and euthanasia in the Nazi era.
After a welcome by Dr. med. Wolf Müller (Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.), Jürgen Müller (District Administrator of the Herford district) will also speak the words of remembrance on behalf of the city of Herford. This will be followed by short lectures by Helga Kohne and Dr. med. Wolf Müller on the subject of "Living blood - mass murder of children".
Further information is available here: Memorial Event Euthanasia and Murder of the Sick Herford
Location: At the memorial for the victims of fascism at the Daniel-Pöppelmann-Haus, Deichtorwall, Herford
Lending of the exhibition "Eva, Simon and the Others". Jewish History and Culture in the Herford Area now available
The exhibition as part of the Jubilee Year 1700 Years of Jewish Life in Germany 2021 is now available for loan to schools and other institutions after the conclusion of the exhibition at the Zellentrakt Memorial.
The design of the exhibition takes the "Memorial to the Murdered Jews of Europe, Holocaust Memorial for short" in Berlin as its model. Gray steles symbolize the loss for Germany and the Herford area through the Holocaust. In the exhibition, however, the focus is not on the times of persecution and extermination, but rather on the fragile "normality" and everyday life of the Jews in the Herford area. Cultural and economic heights and losses are presented and the contribution of the Jews to the development of society and economy is shown. The resurgence after 1945 and the current situation of the Jewish community in the Herford area are at the end of the exhibition. Current developments of anti-Semitism in Germany and the Herford area form a separate part.
Further information about the exhibition and lending is available here: Flyer
Gedenkstätte Zellentrakt, Rathausplatz 1, 32052 Herford
For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
(Management)
- Details
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Rundbrief 7/2022
Detmold, den 25.07.2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, liebe Freunde,
der Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. hat eine Stellungnahme zum Streit um die Hofsynagoge in der Bruchmauerstraße 37 in Detmold verfasst.
Stellungnahme des Vorstandes der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. zum Streit um die Hofsynagoge in der Bruchmauerstraße 37 in Detmold
Schon seit einiger Zeit verfolgen wir mit großer Besorgnis und Ärger den Streit um die Hofsynagoge in der Bruchmauerstraße 37 in Detmold.
Es ist erstaunlich und ein Glücksfall, dass dieses einzigartige, historisch äußerst wertvolle Zeugnis jüdischer Geschichte unserer Stadt Detmold bis heute stand gehalten hat. Die Errichtung des Kerngerüstes wurde auf das Jahr 1633 datiert. Und nicht nur für unsere Stadtgeschichte ist die Synagoge von hoher Bedeutung: Sie gilt als frühester Beleg für den Typ einer freistehenden Synagoge in Nordwestdeutschland. Es handelt sich um ein einzigartiges Zeugnis jüdischer Geschichte. In ganz Norddeutschland sind lediglich zwei frühneuzeitliche Hofsynagogen erhalten. Der heutige Besitzer möchte das Gebäude abreißen lassen und einen Parkplatz auf dem Grundstück errichten. Ein Bemühen um den Erhalt des jüdischen Bethauses ist nicht ersichtlich. Im Gegenteil: Fotografien der letzten Jahre zeigen, dass die Synagoge immer mehr zerfällt und es scheint nur eine Frage der Zeit, dass dieses so bedeutende Gebäude bald nicht mehr existieren wird. Ein solcher Verlust ist unbeschreiblich.
In Stadtrundgängen und in der neuesten Auflage ihres Buches "Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold" weist Gudrun Mitschke-Buchholz auf den historischen Wert und den Hintergrund der frühneuzeitlichen Synagoge hin. Darauf basierend entstand ein Stadtrundgang in digitaler Form sowie eine Ausstellung gegenüber der Hofsynagoge an der Bruchmauer, erstellt von der Israel-AG des Grabbe-Gymnasiums unter Leitung von Dr. Oliver Arnhold und Elisabeth Hecker.
Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, Prof. Matitjahu Kellig, engagiert sich im hohen Maße für den Erhalt der Synagoge: Er berichtet in diversen Beiträgen in den Medien über den hohen Stellenwert und den Skandal des Zerfalls der Synagoge. Seine Forderung: Die Hofsynagoge soll restauriert werden und es soll z.B. ein Museum zur jüdischen Geschichte in Detmold entstehen - ein Ort der Begegnung und des Dialoges.
Die hohe Bedeutung dieses Zeugnisses frühneuzeitlicher jüdischer Spuren in Detmold wurde zudem in den letzten Wochen in unterschiedlichen Medien deutschlandweit verbreitet.Neben der Hofsynagoge gibt es in unmittelbarer Umgebung zwei weitere erwähnenswerte Zeugnisse frühneuzeitlicher jüdischer Geschichte in Detmold: (1) Eine Mikwe, ein jüdisches Tauchbad zur rituellen Reinigung, die sich unter der Straße ungefähr auf der Freiligrathstraße 2 befindet. Lediglich eine kleine Hinweistafel weist auf deren Existenz unter der Erde hin. (2) Das Geburtshaus von Leopold Zunz, das in der Krummen Straße stand und 1909 abgerissen wurde. Eine Gedenktafel erinnert an ihn, der ein wichtiger Reformer des Judentums war. Dies einbezogen, lässt sich ein kleines frühneuzeitliches jüdisches Viertel in Detmold um die Bruchmauerstraße vermuten. Ein wichtiges Kapitel und damit Teil der Detmolder Stadtgeschichte.
Leider mussten wir in Gesprächen mit Bürger*innen Detmolds häufig feststellen, dass dieser Teil der Geschichte unserer Stadt weitgehend nicht oder lediglich lückenhaft bekannt ist. Die frühneuzeitliche jüdische Geschichte Detmolds ist nicht im kollektiven Gedächtnis in Detmold verankert. Dies möchten wir ändern.
Wir fordern daher die Sichtbarmachung jüdischer Spuren in Detmold, den Erhalt dieser Spuren, diese einzubringen in die Gedenkkultur der Stadt und damit ins kollektive Gedächtnis. Eine Mikwe, die unter der Erde vergraben ist, ein berühmter jüdischer Reformer, der in Detmold weitestgehend unbekannt ist und eine frühneuzeitliche Hofsynagoge, die ihrem Zerfall überlassen wird, sind ein Skandal und lassen ein nicht berechtigtes Licht auf die Detmolder Gedenk- und Erinnerungskultur werfen. Es erscheint, dass die frühneuzeitliche jüdische Geschichte der Stadt verborgen wird. Wir, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, wissen, dass dem nicht so ist. Durch unsere stets gute Zusammenarbeit u.a. mit der Stadt und den Archiven wissen wir, dass die Aufarbeitung und das Gedenken und Erinnern jüdischer Spuren in Detmold eine uns gemeinsame Herzensangelegenheit ist.
Gemeinsam sollten wir - und damit meinen wir nicht nur die Institutionen, Vereine und Organisationen, sondern jede/n einzelne/n Bürger*in Detmolds - uns für den Erhalt, die Sichtbarmachung und die Verbreitung an die Öffentlichkeit dieser jüdischen Spuren in Detmold einsetzen. Wir sollten diese Spuren jüdischen Lebens als das wertschätzen, was sie sind: ein ganz besonderes Kulturgut und ein wertvoller Teil unserer Stadtgeschichte. Wir sollten uns bewusst sein, dass es ein Glücksfall ist, dass die Hofsynagoge und die Mikwe all die Jahre erhalten geblieben sind und uns dafür einsetzen, dass der Erhalt auch in den nächsten 100 Jahren gegeben sein wird. Wir als Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit befürworten jegliche rechtlich-legitimen Bemühungen, die Synagoge zu erhalten.
Außerdem fordern wir Herrn Schnelle dazu auf, die Hofsynagoge an die Stadt zu verkaufen, so dass eine angemessene Restaurierung und Nutzung in dem von Herrn Prof. Kellig beschriebenen Sinne möglich sein wird.
Wenn Sie unsere Gedanken teilen, möchten wir Sie dazu aufrufen, dies mit Ihrer Unterschrift zu verdeutlichen. Eine Liste liegt im Büro der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Haus Münsterberg. Das Büro ist immer montags und donnerstags von 14-16 Uhr besetzt. Sollte es Ihnen in diesem Zeitraum nicht möglich sein, ins Haus Münsterberg zu kommen, rufen Sie uns an (05231-29758) oder schreiben SIe uns eine Mail (GfCJZ-Lippe@t-online.de).
Außerdem planen wir derzeit eine Mahnwache vor der Hofsynagoge. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, werden wir Sie über Treffpunkt und Zeit der Demonstration informieren.Wir alle hoffen, dass der Streit um die Synagoge in naher Zukunft ein Ende haben wird und wir eine Lösung finden werden. Setzen wir uns gemeinsam für den Erhalt der Hofsynagoge und Spuren jüdischen Lebens in der Detmolder Stadtgeschichte ein!
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes
Kristina Panchyrz
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Circular 7/2022
Detmold, 25.07.2022
Dear ladies and gentlemen, dear members, dear friends,
the board of the Society for Christian-Jewish Cooperation in Lippe e.V. has written a statement on the dispute about the courtyard synagogue in Bruchmauerstraße 37 in Detmold.
Statement of the Board of the Society for Christian-Jewish Cooperation in Lippe e.V. on the dispute about the courtyard synagogue at Bruchmauerstraße 37 in Detmold
For some time now, we have been following the dispute about the courtyard synagogue at Bruchmauerstraße 37 in Detmold with great concern and anger.
It is amazing and a stroke of luck that this unique, historically extremely valuable testimony to Jewish history of our city of Detmold has held up until today. The erection of the core structure has been dated to the year 1633. And the synagogue is not only of great importance for our city's history: it is considered the earliest evidence of the type of freestanding synagogue in northwestern Germany. It is a unique testimony to Jewish history. Only two early modern courtyard synagogues survive in all of northern Germany. The current owner wants to demolish the building and build a parking lot on the property. An effort to preserve the Jewish prayer house is not evident. On the contrary, photographs taken in recent years show that the synagogue is falling more and more into disrepair and it seems only a matter of time that this so important building will soon cease to exist. Such a loss is indescribable.
In city walks and in the latest edition of her book "Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold" Gudrun Mitschke-Buchholz points out the historical value and background of the early modern synagogue. Based on this, a city tour in digital form and an exhibition opposite the courtyard synagogue at the Bruchmauer were created by the Israel-AG of the Grabbe-Gymnasium under the direction of Dr. Oliver Arnhold and Elisabeth Hecker.
The chairman of the Jewish community of Herford-Detmold, Prof. Matitjahu Kellig, is highly committed to the preservation of the synagogue: He reports in various articles in the media about the high importance and the scandal of the decay of the synagogue. His demand: The courtyard synagogue should be restored and there should be e.g. a museum to the Jewish history in Detmold - a place of meeting and dialogue.
The high significance of this testimony of early modern Jewish traces in Detmold has been spread besides in the last weeks in different media all over Germany.In addition to the courtyard synagogue, there are two other notable testimonies of early modern Jewish history in Detmold in the immediate vicinity: (1) A mikvah, a Jewish immersion bath for ritual purification, located under the street approximately on Freiligrathstraße 2. Only a small plaque indicates its existence underground. (2) The house where Leopold Zunz was born, which stood in Krummen Street and was demolished in 1909. A plaque commemorates him, who was an important reformer of Judaism. Including this, a small early modern Jewish quarter in Detmold can be assumed around Bruchmauerstraße. An important chapter and thus part of Detmold's city history.
Unfortunately, in conversations with citizens of Detmold, we often had to realize that this part of the history of our city is largely unknown or only incompletely known. The early modern Jewish history of Detmold is not anchored in the collective memory in Detmold. We would like to change this.
We therefore demand the visualization of Jewish traces in Detmold, the preservation of these traces, to bring them into the commemorative culture of the city and thus into the collective memory. A mikvah buried under the ground, a famous Jewish reformer who is largely unknown in Detmold and an early modern courtyard synagogue left to its decay are a scandal and cast an unjustified light on Detmold's culture of commemoration and remembrance. It appears that the city's early modern Jewish history is being hidden. We, the Society for Christian-Jewish Cooperation, know that this is not so. Through our always good cooperation with, among others, the city and the archives, we know that the reappraisal and the commemoration and remembering of Jewish traces in Detmold is a matter of the heart common to us.
Together we - and by this we mean not only the institutions, associations and organizations, but every single citizen of Detmold - should work for the preservation, the visualization and the dissemination to the public of these Jewish traces in Detmold. We should value these traces of Jewish life for what they are: a very special cultural asset and a valuable part of our city's history. We should be aware that it is a stroke of luck that the courtyard synagogue and the mikvah have been preserved all these years and we should work to ensure that they will be preserved in the next 100 years as well. We as the Society for Christian-Jewish Cooperation support any legal-legitimate efforts to preserve the synagogue.
Furthermore, we call on Mr. Schnelle to sell the courtyard synagoge to the city so that an appropriate restoration and use in the sense described by Prof. Kellig will be possible.
If you share our thoughts, we would like to call on you to make this clear with your signature. A list is available in the office of the Society for Christian-Jewish Cooperation in Haus Münsterberg. The office is always open on Mondays and Thursdays from 2 to 4 pm. If it is not possible for you to come to Haus Münsterberg during this time, please call us (05231-29758) or write us an email (GfCJZ-Lippe@t-online.de).
We are also currently planning a vigil in front of the courtyard synagoge. As soon as the preparations are completed, we will inform you about the meeting place and time of the demonstration.We all hope that the dispute about the synagogue will come to an end in the near future and that we will find a solution. Let us work together for the preservation of the courtyard synagogue and traces of Jewish life in the history of Detmold!
For you all warm greetings - in the name of the entire Executive Board
Kristina Panchyrz
- Details
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Rundbrief 6/2022
Detmold, den 02.07.2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, liebe Freunde,
wir als Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit haben in den vergangenen Wochen mit Beunruhigung und Befremden die Debatte um Israelkritik und Antisemitismus auf der documenta verfolgt.
Die GfCJZ Kassel hat eine Stellungnahme verfasst, der sich der Deutsche Koordinierungsrat aller "Gesellschaften" angeschlossen hat. Auch wir schließen uns dieser Positionierung an.
In den nächsten Tagen findet die vierte gemeinsame Gedenk- und Erinnerungsreise der Delegationen der Mitgliedsstädte des Riga-Komitees statt. Auch aus Detmold wird eine kleine Delegation anreisen und u.a. an der offiziellen Gedenkveranstaltung zum lettischen Holocaustgedenktag am 4. Juli teilnehmen. Gedenken wir in diesen Tagen auch der vielen Opfer des Holocausts in Lettland, besonders der 32 Jüdinnen und Juden mit Bezug zu Detmold, die nach Riga deportiert und dort oder im Umfeld ermordet wurden.
Auch gedenken wir am 28. Juli 2022 besonders der vier Menschen, die vor 80 Jahren von Barntrup über Lemgo und Bielefeld nach Theresienstadt deportiert wurden. Julie Katz, Emma Grünwald, Hermann und Berta Herzberg waren die letzten Juden, die damals noch in Barntrup lebten. Mehr Informationen zu diesem denkwürdigen Tag erhalten Sie hier.
Wir bedanken uns für die Anmeldungen zur Studienreise nach Eisenach und können erfreut bekannt geben, dass die Fahrt stattfinden kann. In den nächsten Tagen beginnen die konkreten Planungen. Wir werden alle Teilnehmer zeitnah über die Details informieren. Sollten Sie sich noch nicht angemeldet haben, aber gerne an der Reise teilnehmen, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail.
Der Workshop zur Vorbereitung auf die Sonderausstellung "Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche 'Entjudungsinstitut' 1939-1945", der für den 10.09.2022 geplant war, muss leider verschoben werden. Er wird stattdessen am 19.09.2022 von 16-18 Uhr im Gartensaal des Hauses Münsterberg stattfinden.
Außerdem möchten wir auf folgende Veranstaltungen hinweisen:
Donnerstag, 21. Juli 2022 um 18:00 Uhr
Die Lebensgeschichte der Familie Vogel aus Wiesbaden und Detmold
Mark Brandon (Urenkel von Carl Vogel) und Dr. Hans-Joachim Keil
Carl Vogel war von 1908 bis 1935 angestellter Generaldirektor der Sinalco AG und zugleich auch Vorsitzender der Detmolder Synagogengemeinde.
Obwohl Carl Vogel 27 Jahre lang angesehener Generaldirektor der Sinalco AG in Detmold war und vom Aufsichtsrat einen Arbeitsvertrag auf Lebenszeit erhalten hatte, hat ihn 1935 derselbe Aufsichtsrat aus rassistischen Gründen aus dem Unternehmen hinausgeworfen.
Die Ehefrau Olga Vogel war 1932 in Detmold verstorben. Ihr Grabstein befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Detmold.
Der Urenkel von Carl Vogel ist Mark Brandon (Jahrgang 1957) und lebt in den USA. Dr. Hans-Joachim Keil recherchiert und veröffentlicht über die Geschichte der Sinalco AG. Bei seinen Recherchen zum Leben seiner Urgroßeltern in Deutschland ist Mark Brandon auf die Internetseite von Dr. Hans-Joachim Keil über Carl Vogel gestoßen. So ist ein intensiver Gedankenaustausch zwischen den beiden entstanden und Lücken zu der Geschichte der Familie Vogel konnten mit Unterstützung von Gudrun Mitschke-Buchholz geschlossen werden.
Es liegen zahlreiche historische Fotos der Familienmitglieder und der beiden Wohnhäuser in Detmold Am Alten Postweg und in der Bachstraße vor.
Mark Brandon wird über das Leben der Familie Vogel in Wiesbaden, Berlin und den USA berichten, Dr. Hans-Joachim Keil über die Jahre in Detmold.
Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
Sonntag, 31. Juli 2022 um 11:00 Uhr
Stadtrundgang in Detmold: Auf jüdischen Spuren
Gudrun Mitschke-Buchholz
Dezember 1941, März 1942 und Juli 1942. Diese Daten markieren fundamentale Verluste und ebenso fundamentale Verbrechen. Im Dezember 1941 wurden Detmolder Jüdinnen und Juden nach Riga deportiert, im März des darauf folgenden Jahres wurden weitere Menschen auf den Transport nach Warschau, „in den Osten“ gezwungen und im Juli 1942 mussten vor allem Ältere ihr brüchig gewordenes Zuhause in Richtung Theresienstadt verlassen.
Innerhalb etwa eines halben Jahres waren die jüdischen Menschen aus Detmold, wie es später heißen sollte, „verschwunden“. Sie waren „weg“.
Anlässlich des 80. Jahrestages dieser Deportationen findet am Sonntag, dem 31. Juli 2022 um 11 Uhr ein Stadtrundgang in Kooperation mit dem Stadtarchiv Detmold mit Gudrun Mitschke-Buchholz statt. Bitte beachten Sie: Treffpunkt für diese Führung ist in der Hermannstraße 29! Im Mittelpunkt stehen vor allem die Menschen, die die Deportationen traf, aber auch Institutionen, die für die Durchführung der Verschleppung in den Tod verantwortlich waren.Der Rundgang dauert etwa 1 ½ - 2 Stunden, die Kosten betragen 5 € pro Person, erm. 2 € pro Person
Treffpunkt: Hermannstraße 29, Detmold
Freitag, 05. August 2022 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über: „So tun, als ob es regnet“ von Iris Wolff
Der Text ist als TB (176 S.) erschienen und kostet neu 12,-- €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.der) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.
Montag, 10. Oktober 2022 um 19:00 Uhr
"Ich bin noch nie einem Juden begegnet ..."
Lebensgeschichten aus Deutschland
Gerhard Haase-Hindenberg
"Ich bin noch nie einem Juden begegnet": Diesen Satz haben die meisten Jüdinnen und Juden schon einmal gehört.
Aus Anlass des Jubiläums "1700 Jahre Juden in Deutschland" erzählt der Schauspieler und Spiegel-Bestsellerautor Gerhard Haase-Hindenberg von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland.
Von Dagmar, die sich hinter dem Rücken des jüdischen Vaters ausgerechnet für den Polizeidienst bewirbt; von Marina, die aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gekommen ist und erst hier mit der religiösen Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert wird; und von David, dem aus New York stammenden Jazzmusiker, der in Berlin die "jüdischste Stadt" Deutschlands entdeckt. Da ist der jüdische Bundeswehrarzt, der bewusst auch im Dienst die Kippa trägt und der wissenschaftliche Mitarbeiter am Karlsruher Kernforschungszentrum, der seinen jüdischen Glauben auch aus der Mathematik herleitet und es werden die Geschichten von Menschen erzählt, die aus freien Stücken zum Judentum konvertierten.
All diese Geschichten vom Alltag in Deutschland lebender Juden und Jüdinnen, ihren Geschichten und Erfahrungen, ihren Hoffnungen und die Bedrohungen durch den steigenden Antisemitismus verwebt der Autor mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und Geschichte.
Gerhard Haase-Hindenberg ist ausgebildeter Schauspieler, war u.a. als Unterweltstype Stullen-Paul in Dieter Wedels Sechsteiler "König von St. Pauli" zu sehen und stand als Reichsfeldmarschall Göring neben Tom Cruise im Hollywood-Film "Operation Walküre" vor der Kamera. Daneben arbeitete er viele Jahre als Autor für Fernseh- und Hörfunkformate und als Publizist (u.a. für die Welt / Welt am Sonntag, Die ZEIT und Tageszeitungen). Seit einigen Jahren schreibt er außerdem für die Jüdische Allgemeine. Haase-Hindenberg hat mehr als zehn erzählende Sachbücher verfasst, darunter "Der Mann, der die Mauer öffnete", die literarische Vorlage zum preisgekrönten TV-Film "Bornholmer Straße".
Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
In der verlängerten Reihe "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" findet am Freitag, den 23.09.2022, ein Konzert in St. Nicolai in Lemgo statt.
Derzeit beginnen die Planungen für die Gedenkveranstaltungen zum 9. November. Sollten Sie Informationen zum Gedenken in den lippischen Kommunen haben, senden Sie uns diese gerne zu, so dass wir in unserem Rundbrief im Oktober darauf hinweisen können. Vielen Dank!
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes
Kristina Panchyrz
(Geschäftsführung) -
Circular 6/2022
Detmold, 02.07.2022
Dear Ladies and Gentlemen, dear members, dear friends,
we as the Society for Christian-Jewish Cooperation have followed the debate about criticism of Israel and anti-Semitism at the documenta in the past weeks with concern and disconcertment.
The GfCJZ Kassel has written a statement which the German Coordinating Council of all "societies" has joined. We also join this positioning.
In the next days the fourth common commemoration and remembrance trip of the delegations of the member cities of the Riga Committees will take place. A small delegation from Detmold will also arrive and, among other things, take part in the official commemoration of Latvian Holocaust Remembrance Day on July 4. Let us also remember during these days the many victims of the Holocaust in Latvia, especially the 32 Jews with a connection to Detmold who were deported to Riga and murdered there or in the surrounding area.
Also, on July 28, 2022, we especially remember the four people who were deported 80 years ago from Barntrup via Lemgo and Bielefeld to Theresienstadt. Julie Katz, Emma Grünwald, Hermann and Berta Herzberg were the last Jews still living in Barntrup at that time. More information about this memorable day can be found here.
We thank you for the registrations for the study trip to Eisenach and are pleased to announce that the trip can take place. Concrete planning will begin in the next few days. We will inform all participants about the details as soon as possible. If you have not yet registered but would like to participate in the trip, please call or email us.
The workshop in preparation for the special exhibition "Exploration and Elimination. The Church 'De-Judaization Institute' 1939-1945", which was scheduled for 10.09.2022, unfortunately has to be postponed. It will take place instead on 19.09.2022 from 16-18 o'clock in the garden hall of Münsterberg House.
We would also like to point out the following events:
Thursday, July 21, 2022, 18:00
The life story of the Vogel family from Wiesbaden and Detmold
Mark Brandon (great-grandson of Carl Vogel) and Dr. Hans-Joachim Keil
Carl Vogel was employed as general manager of Sinalco AG from 1908 to 1935 and was also chairman of the Detmold synagogue community.
Although Carl Vogel was a respected general manager of Sinalco AG in Detmold for 27 years and had been given a lifetime employment contract by the supervisory board, in 1935 the same supervisory board threw him out of the company for racist reasons.
His wife Olga Vogel had died in Detmold in 1932. Her gravestone is in the Jewish cemetery in Detmold.
The great-grandson of Carl Vogel is Mark Brandon (born 1957) and lives in the USA. Dr. Hans-Joachim Keil researches and publishes on the history of Sinalco AG. While researching the lives of his great-grandparents in Germany, Mark Brandon came across Dr. Hans-Joachim Keil's Internet site about Carl Vogel. This led to an intensive exchange of ideas between the two and gaps in the Vogel family history could be filled with the support of Gudrun Mitschke-Buchholz.
There are numerous historical photos of the family members and the two residences in Detmold Am Alten Postweg and in Bachstraße.
Mark Brandon will talk about the Vogel family's life in Wiesbaden, Berlin and the USA, and Dr. Hans-Joachim Keil will talk about the years in Detmold.
Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
Sunday, July 31, 2022, 11:00
City walk in Detmold: On Jewish traces
Guide: Gudrun Mitschke-Buchholz
December 1941, March 1942, and July 1942. These dates mark fundamental losses and equally fundamental crimes. In December 1941, Detmold Jews were deported to Riga; in March of the following year, more people were forced onto the transport to Warsaw, "to the East"; and in July 1942, mainly the elderly were forced to leave their crumbling homes for Theresienstadt.
Within about half a year, the Jewish people of Detmold had, as it would later be called, "disappeared." They were "gone."
On the occasion of the 80th anniversary of these deportations, a city tour in cooperation with the Detmold City Archives with Gudrun Mitschke-Buchholz will take place on Sunday, July 31, 2022 at 11 am. Please note: Meeting point for this tour is at Hermannstraße 29! The focus is mainly on the people who were affected by the deportations, but also on institutions that were responsible for carrying out the deportation to death.The tour lasts about 1 ½ - 2 hours, the cost is 5 € per person, reduced 2 € per person
Meeting point: Hermannstraße 29, Detmold
Friday, August 05, 2022, 16:00
Reading Circle
To be spoken about, "Pretending it's raining" by Iris Wolff
The text is published as TB (176 p.) and costs 12,-- € new.
New members are always welcome in the reading circle, but they should register by mail to the society (gfcjz-lippe@t-online.de).
The reading circle is organized by Ulrike Blanke-Wiesekopsieker
The meeting will again be held at Mrs. Wagner's home.
Monday, October 10, 2022, 19:00
"I have never met a Jew ..."
Life stories from Germany
Gerhard Haase-Hindenberg
"I have never met a Jew": This is a phrase most Jews have heard before.
On the occasion of the anniversary "1700 Years of Jews in Germany", actor and Spiegel bestselling author Gerhard Haase-Hindenberg tells of the diversity of Jewish life in Germany.
About Dagmar, who, behind the back of her Jewish father, of all things applies for the police service; about Marina, who came to Germany from the former USSR and only here is confronted with the religious past of her family; and about David, the jazz musician from New York, who discovers in Berlin the "most Jewish city" in Germany. There is the Jewish Bundeswehr doctor who consciously wears the kippa even when on duty, and the scientific employee at the Karlsruhe Nuclear Research Center who also derives his Jewish faith from mathematics, and the stories are told of people who converted to Judaism of their own free will.
All these stories of everyday life of Jews living in Germany, their stories and experiences, their hopes and the threats of rising anti-Semitism are interwoven by the author with explanations of symbols, faith practice and history.
Gerhard Haase-Hindenberg is a trained actor who appeared, among other things, as the underworld type Stullen-Paul in Dieter Wedel's six-parter "König von St. Pauli" and stood in front of the camera as Reichsfeldmarschall Göring alongside Tom Cruise in the Hollywood film "Operation Valkyrie." In addition, he worked for many years as a writer for television and radio formats and as a publicist (including for Die Welt / Welt am Sonntag, Die ZEIT and daily newspapers). He has also been writing for the Jüdische Allgemeine for several years. Haase-Hindenberg has written more than ten narrative nonfiction books, including "Der Mann, der die Mauer öffnete," the literary model for the award-winning TV film "Bornholmer Straße".
Haus Münsterberg, Detmold, Hornsche Straße 38
In the extended series "1700 years of Jewish life in Germany", a concert will take place in St. Nicolai in Lemgo on Friday, September 23, 2022.
Currently, planning for the November 9 commemoration events is beginning. If you have information about the commemoration in the Lippe communities, please send it to us so that we can refer to it in our newsletter in October. Thank you very much!
For you all warm greetings - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
(Management)
- Details
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Rundbrief 5/2022
Detmold, den 02.06.2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
wir laden Sie herzlich zu einer gemeinsamen Fahrt nach Eisenach ein!
Samstag, 24. September 2022 - Sonntag, 25. September 2022
Fahrt nach Eisenach
Im Fokus steht der Besuch der Sonderausstellung "Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche 'Entjudungsinstitut' 1939-1945" im Eisenacher Lutherhaus. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, auch die Dauerausstellung "Luther und die Bibel" zu besichtigen.
Weitere geplante Programmpunkte sind:
- Besichtigung der Wartburg
- Besuch des Bachhauses oder Gang zum Mahnmal zum "Entjudungsinstitut" und Aufstieg zum Burschenschaftsdenkmal
- Teilnahme am Gottesdienst in der Georgenkirche
Die Kosten für die Übernachtung (Frühstück inklusive) werden ca. 150 € betragen. Je nach Teilnehmerzahl werden wir mit einem Bus oder dem Zug anfahren. Den Preis für die Fahrtkosten teilen wir mit, sobald wir die Teilnehmerzahl für die Exkursion kennen und ein entsprechendes Angebot eingeholt haben. Auch für die Eintrittskarten und Führungen werden noch weitere Kosten entstehen.
Im Vorfeld bietet unser evangelischer Vorsitzende Dr. Oliver Arnhold einen Workshop zur Vorbereitung auf die Sonderausstellung "Erforschung und Beseitigung. Das kirchliche 'Entjudungsinstitut' 1939-1945" am Samstag, dem 10.09.2022, 10-13 Uhr im Gartensaal des Haus Münsterbergs an.
Bitte melden Sie sich bei uns bis spätestens zum 1. Juli 2022 per Mail oder Telefon verbindlich an.
Wir würden uns sehr über Ihre Teilnahme an dem Workshop und an der Fahrt freuen!
Außerdem möchten wir an folgende Veranstaltungen erinnern:
Freitag, 03. Juni 2022 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über: "Brennendes Licht" von Volker Weidermann
Volker Weidermann schildert das Exil der großen deutschen Schriftstellerin Anna Seghers in Mexiko. Anna Seghers war nach ihrer Rückkehr aus dem Exil lange Jahre die Grande Dame der DDR-Literatur, aber Weidermann gelingt es, auch die Brüche in ihrem Lebenslauf und ihrem Werk auszuleuchten.Der Text ist als TB (186 S.) erschienen und kostet neu 12,-- €.
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.der) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopfsieker
Achtung, geänderter Ort: Wittjestr. 26, Detmold
Sonntag, 26. Juni 2022 um 11:00 Uhr
Führung über den jüdischen Friedhof in Detmold
Volker Buchholz
Bitte beachten Sie: Männer benötigen eine Kippa oder eine andere Kopfbedeckung!Die Kosten betragen 5 € pro Person, ermäßigt 2 € pro Person
Treffpunkt ist am Eingang des Friedhofes an der Spitzenkamptwete, auf Höhe der Nummer 35.
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstands
Kristina Panchyrz (Geschäftsführung) und Oliver Arnhold (evangelischer Vorsitz)
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Circular 5/2022 Not yet translated
- Details
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Rundbrief 4/2022
Detmold, den 06.05.2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
in den Jahren 1941/42 wurden an die 25.000 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus ihren Städten nach Riga deportiert. Das "Deutsche Riga-Komitee", ein Städtebund aus aktuell mehr als 60 Städten, gründete sich am 23. Mai 2000 mit dem Ziel, an das Schicksal dieser Menschen zu erinnern. In das Gedenken werden auch die mehr als 26.000 lettische jüdische Opfer des Rigaer Ghettos mit einbezogen, die am 30.11.1941, dem sogenannten "Rigaer Blutsonntag", und den Tagen danach in Rumbula ermordet wurden.
Auch aus Detmold wurden am 13. Dezember 1941 mehr als 30 Menschen jüdischen Glaubens nach Riga deportiert. Keiner von ihnen überlebte. Eine ausführliche Schilderung bietet der Beitrag von Gudrun Mitschke-Buchholz "'Abgemeldet in den Osten' - Zum 80. Jahrestag der Deportation von jüdischen Menschen aus Detmold nach Riga am 13. Dezember 1941".
Am 10. September 2020 fasste der Rat der Stadt Detmold einstimmig den Beschluss, dem Deutschen Riga-Komitee beizutreten.
80 Jahre nach der Deportation dieser Menschen und 22 Jahre nach Gründung des "Deutschen Riga-Komitees" widmen sich unterschiedliche Veranstalter der Stadt Herford, auch Mitglied des Riga-Komitees, dieser Thematik und laden zur Ausstellungseröffnung ins Kreishaus ein:
Dienstag, 24. Mai 2022 um 17:00 Uhr
Ausstellungseröffnung: Riga. Deportationen - Tatorte - Erinnerungskulturen
Eine multimediale Ausstellung
Im Dezember 1941 wurden Menschen jüdischen Glaubens unter anderem aus Bünde, Herford und Vlotho in die lettische Hauptstadt Riga deportiert. Nach ihrer Ankunft wurden sie unter grausamen, schwer vorstellbaren Bedingungen im Ghetto oder in einem der vielen Lager rund um Riga interniert und als Zwangsarbeitskräfte ausgebeutet. Die meisten von ihnen wurden im Wald von Bikernieki bei Massenerschießungen ermordet.
80 Jahre nach der Deportation dieser Menschen widmet sich die Ausstellung dieser Thematik.
Wir möchten Sie herzlich einladen, gemeinsam mit uns die Ausstellungseröffnung am 24.05.2022 um 17 Uhr zu besuchen. Diese wird begleitet von Vorträgen von Winfried Nachtwei und Christoph Laue. Wir treffen uns direkt im Kreishaus in Herford. Sollten Sie keine Fahrgelegenheit haben, können Sie uns gerne anrufen (AB 05231 8788562) oder per Mail anfragen und wir versuchen, Ihnen eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier: https://www.volksbund.de/nachrichten/von-ort-zu-ort-erinnern-an-riga.
Arbeit und Leben im Kreis Herford DGB VHS e.V. mit Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe, Arbeit und Leben Bielefeld e.V., Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.
Kreishaus Herford, Foyer, Amtshausstr. 2, 32051 Herford
Wir möchten auch auf weitere Veranstaltungen hinweisen:
Dienstag, 12. April 2022 - Sonntag, 22. Mai 2022
Wanderausstellung "Mehr als man kennt - näher als man denkt"
präsentiert Objektgeschichten aus den NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen
Die Geschichten erzählen von Menschen, denen die Gegenstände gehörten, denen sie geraubt wurden oder die sie für die Gegenwart retteten. Im Lauf der Zeit veränderten sie ihre Bedeutung. Die einen waren einst wichtiger Bestandteil religiöser Feiern. Die anderen halfen ganz praktisch im Alltag. Manches Ding war Spielzeug, manches war Schmuck. Heute besitzen sie alle dieselbe Funktion: Die Erinnerung wachzuhalten, entweder an Menschen, die von Nationalsozialisten verfolgt wurden oder aber um den einstigen Tätern ein Gesicht zu geben, so dass aus einer belasteten Vergangenheit Lehren gezogen werden können.
Hinter jedem Objekt steht eine Gedenkstätte. Sie sind es, die die Objekte und ihre Geschichte bewahren. Oft kamen die Exponate auf Umwegen in die Einrichtungen. So stehen die Objekte stellvertretend für den Auftrag ihrer Aufbewahrungsorte: Sich immer wieder der Vergangenheit zu stellen und nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu fragen.
Die Ausstellung wird von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. präsentiert. Die Gedenkstätte Frenkel-Haus ist Mitglied des Arbeitskreises und beteiligt sich mit einem besonderen Objekt an der Ausstellung: Dem Schofarhorn aus der ehemaligen Lemgoer Synagoge. Diesen jüdischen Ritualgegenstand nahm der Shoahüberlebende Shmuel Raveh nach Kriegsende an sich. Seine Frau Karla Raveh brachte den Schofar Ende der 1980er Jahre aus Israel zurück in ihre Heimatstadt Lemgo.
Landeszentrale für politische Bildung in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte NRW
Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo
Montag, 02. Mai 2022 - Samstag, 04. Juni 2022
Juden in Nordlippe
Ein zweiteiliges Ausstellungsprojekt zu jüdischen Familienbiografien und zu Orten jüdscher Geschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
Das Ausstellungsprojekt "Juden in Nordlippe" ist eine Weiterführung von zwei Ausstellungen von Jürgen Scheffler über die Geschichte der jüdischen Familie Hochfeld im Städtischen Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo im Jahr 2017 und im "Johannesburg Holocaust & Genocide Centre" (Südafrika) im Jahre 2019. Der thematische Schwerpunkt im Jahre 2022 liegt insbesondere auf den Aspekten der Familiengeschichte, die mit den nordlippischen Gemeinden und der Stadt Barntrup verbunden sind.
Das Ausstellungsprojekt besteht aus zwei Ausstellungsteilen:
Die Wanderausstellung "Die Hochfelds und ihre Verwandten. Jüdische Familiengeschichten aus Nordlippe vom späten 18. bis ins 20. Jahrhundert".
Die Ausstellung "Orte jüdischer Geschichte im Bega- und Extertal" im Europawaggon der Landeseisenbahn Lippe e.V.. Vorgestellt werden acht Orte jüdischer Geschichte entlang der Bahnstrecke zwischen Lemgo und Bösingfeld. Damit wird ein ungewöhnlicher Zugang zur Geschichte des Landesjudentums in Lippe erprobt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Kulturstellwerks Nordlippe (https://www.kulturstellwerk-nordlippe.de/2022/04/01/wanderausstellung-juden-in-nordlippe/) und hier (https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/juden-in-nordlippe/).
Kulturstellwerk Nordlippe an der Bahnmeisterei Farmbeck (Industriestraße 2, Dörentrup)
Freitag, 06. Mai 2022 um 16:00 Uhr
Lesekreis
Es soll gesprochen werden über: "Alles, was wir nicht erinnern: Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters" von Christiane Hoffmann
Die Autorin ist v.a. durch journalistische Arbeiten bekannt und häufig Gast in verschiedenen Talkshows (Maybritt Illner, Markus Lanz etc.). Hoffmann wiederholt den Fluchtweg ihres Vaters: 550 km zu Fuß von Schlesien nach Westen.
Das Buch ist gerade erst im Februar erschienen und daher nur gebunden erhältlich (22 €).
Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.der) anmelden.
Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-WiesekopfsiekerGemeindehaus der Versöhnungskirche, Detmold, Martin-Luther-Straße
Donnerstag, 19. Mai 2022 um 19:00 Uhr
Walter Kaufmann - Welch ein Leben!
Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
Am 19. Mai um 19 Uhr findet in ehrendem Gedenken an Walter Kaufmann, der am 15.04.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorben ist, eine Sondervorführung des Kinodokumentarfilmes "Walter Kaufmann - Welch ein Leben!" von Karin Kaper und Dirk Szuszies statt. Der Dokumentarfilm wird in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt. Weitere Informationen erhalten sie hier.
In Zusammenarbeit mit dem Ratschlag für Vielfalt, Toleranz und Respekt Bad Salzuflen
Bad Salzufler Kino Filmbühne - Brüderstr. 9-11, 32105 Bad Salzuflen
Sonntag, 29. Mai 2022 um 11:00 Uhr
Stadtrundgang in Detmold: Auf jüdischen Spuren
Gudrun Mitschke-Buchholz
Über Jahrhunderte haben Jüdinnen und Juden das Leben und dessen Wandel in Detmold mitgeprägt. Sie hinterließen ihre Spuren, pflegten ihre Traditionen, waren Nachbarn, Freunde, Geschäftspartner und Teil der Stadtgesellschaft – bis dies alles nichts mehr galt und ihre Lebenswelten zerstört wurden. Dieser Rundgang soll dazu beitragen, Detmold einmal mit anderen Augen zu sehen, das Bewusstsein für den Verlust zu schärfen und das jüdische Kulturerbe mit seinen Menschen, ihren Zeugnissen und auch den unwiederbringlichen Verlust mitzudenken. Gezeigt werden Stätten der religiösen Kultur, Geschäftshäuser aus ehemals jüdischem Besitz, Orte der öffentlichen Erinnerung und auch der staatlichen Verfolgung.
Der Rundgang dauert etwa 1 ½ - 2 Stunden, die Kosten betragen 5 € pro Person, erm. 2 € pro Person
Treffpunkt: Rathaustreppe Detmold, Marktplatz Detmold
Sonntag, 26. Juni 2022 um 11:00 Uhr
Führung über den jüdischen Friedhof in Detmold
Volker Buchholz
Bitte beachten Sie: Männer benötigen eine Kopfbedeckung!
Die Kosten betragen 5 € pro Person, ermäßigt 2 € pro Person
Treffpunkt ist am Eingang des Friedhofes an der Spitzenkamptwete, auf Höhe der Nummer 35.
Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstands
Kristina Panchyrz
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Circular 4/2022
Detmold, 06.05.2022
Dear Ladies and Gentlemen, dear members and friends,
in the years 1941/42 about 25,000 Jewish citizens were deported from their towns to Riga. The "German Riga Committee", an association of cities currently consisting of more than 60 cities, was founded on May 23, 2000 with the aim of commemorating the fate of these people. The commemoration also includes the more than 26,000 Latvian Jewish victims of the Riga Ghetto who were murdered in Rumbula on November 30, 1941, the so-called "Riga Bloody Sunday", and the days following.
Also from Detmold more than 30 people of Jewish faith were deported to Riga on December 13, 1941. None of them survived. A detailed account is offered in the article by Gudrun Mitschke-Buchholz "'Abgemeldet in den Osten' - Zum 80. Jahrestag der Deportation von jüdischen Menschen aus Detmold nach Riga am 13. Dezember 1941".
On September 10, 2020, the council of the city of Detmold unanimously passed a resolution to join the German Riga Committee.
80 years after the deportation of these people and 22 years after the foundation of the "German Riga Committee" different organizers of the city of Herford, also member of the Riga Committee, dedicate themselves to this topic and invite to the exhibition opening in the Kreishaus:
Tuesday, May 24, 2022, 17:00
Exhibition opening: Riga. Deportations - crime scenes - cultures of memory
A multimedia exhibition
In December 1941, people of Jewish faith from Bünde, Herford and Vlotho, among others, were deported to the Latvian capital Riga. After their arrival, they were interned in the ghetto or in one of the many camps around Riga under cruel conditions that are hard to imagine, and exploited as forced laborers. Most of them were murdered in mass shootings in the Bikernieki forest.80 years after the deportation of these people, the exhibition is dedicated to this topic.
We would like to invite you to join us for the opening of the exhibition on 24.05.2022 at 5 pm. This will be accompanied by lectures by Winfried Nachtwei and Christoph Laue. We will meet directly at the Kreishaus in Herford. If you do not have a ride, please feel free to call us (AB 05231 8788562) or email us and we will try to arrange a ride for you.
You can find more information about the exhibition here: https:/yForwardslashYyYwww.volksbund.de/nachrichten/von-ort-zu-ort-erinnern-an-riga.
Arbeit und Leben im Kreis Herford DGB VHS e.V. mit Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe, Arbeit und Leben Bielefeld e.V., Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.
Kreishaus Herford, Foyer, Amtshausstr. 2, 32051 Herford
We would also like to draw your attention to further events:
Tuesday, April 12, 2022 - Sunday, May 22, 2022
Touring exhibition "More than you know - closer than you think"
presents object stories from Nazi memorials and memorial sites in North Rhine-Westphalia
The stories tell of people to whom the objects belonged, from whom they were stolen, or who saved them for the present. Over time, they changed their meaning. Some were once an important part of religious celebrations. The others helped quite practically in everyday life. Some things were toys, some were jewelry. Today, they all have the same function: to keep the memory alive, either of people who were persecuted by National Socialists or to give a face to the former perpetrators, so that lessons can be learned from a burdened past.There is a memorial behind every object. They are the ones who preserve the objects and their history. Often the exhibits came to the facilities in a roundabout way. Thus, the objects are representative of the mission of their repositories: to confront the past again and again and to ask about its significance for the present.
The exhibition is presented by the Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen together with the Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.. The Frenkel-Haus Memorial is a member of the working group and participates in the exhibition with a special object: the shofar horn from the former Lemgo synagogue. This Jewish ritual object was taken by the Shoah survivor Shmuel Raveh after the end of the war. His wife Karla Raveh brought the shofar from Israel back to her hometown Lemgo at the end of the 1980s.
Landeszentrale für politische Bildung in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte NRW
Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo
Monday, May 02, 2022 - Saturday, June 04, 2022
Jews in North Lippe
A two-part exhibition project on Jewish family biographies and places of Jewish history from the 18th to the 20th century
The exhibition project "Jews in North Lippe" is a continuation of two exhibitions by Jürgen Scheffler about the history of the Jewish Hochfeld family at the Städtisches Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo in 2017 and at the "Johannesburg Holocaust & Genocide Centre" (South Africa) in 2019. The thematic focus in 2022 is especially on the aspects of the family history connected to the North Lippe communities and the town of Barntrup.The exhibition project consists of two exhibition parts:
The traveling exhibition "The Hochfelds and their relatives. Jewish Family Stories from North Lippe from the Late 18th to the 20th Century".
The exhibition "Places of Jewish History in the Bega- and Extertal" in the Europawaggon of the Landeseisenbahn Lippe e.V.. Eight places of Jewish history along the railroad line between Lemgo and Bösingfeld are presented. This is a test for an unusual approach to the history of regional Jewry in Lippe.
Further information can be found on the homepage of the Kulturstellwerk Nordlippe (https:/yForwardslashYyYwww.kulturstellwerk-nordlippe. de/2022yYyForwardslashYy04/01/wanderausstellung-juden-in-nordlippe/) and here (https:/yForwardslashYyYwww. alltagskultur.lwl.org/deyYyForwardslashYyblog/juden-in-nordlippe/).
Kulturstellwerk Nordlippe an der Bahnmeisterei Farmbeck (Industriestraße 2, Dörentrup)
Friday, May 06, 2022, 16:00
Reading Circle
To be spoken about, "Everything We Don't Remember: Walking My Father's Escape Route" by Christiane Hoffmann
The author is known primarily for her journalistic work and is a frequent guest on various talk shows (Maybritt Illner, Markus Lanz, etc.). Hoffmann repeats her father's escape route: 550 km on foot from Silesia to the West.The book has just been published in February and is therefore only available in hardback (22 €).
New members are always welcome in the reading circle, but they should register by mail to the society (gfcjz-lippe@t-online.der).
The reading circle is organized by Ulrike Blanke-WiesekopfsiekerGemeindehaus der Versöhnungskirche, Detmold, Martin-Luther-Straße
Thursday, May 19, 2022, 19:00
Walter Kaufmann - What a life!
Cinema documentary by Karin Kaper and Dirk Szuszies
On May 19 at 7 p.m., a special screening of the cinema documentary "Walter Kaufmann - What a Life!" by Karin Kaper and Dirk Szuszies will be held in honorable memory of Walter Kaufmann, who died in Berlin on April 15, 2021, at the age of 97. The documentary will be shown in the presence of the director. For more information here.In cooperation with the Council for Diversity, Tolerance and Respect Bad Salzuflen
Bad Salzufler Kino Filmbühne - Brüderstr. 9-11, 32105 Bad Salzuflen
Sunday, May 29, 2022, 11:00
City walk in Detmold: On Jewish traces
Guide: Gudrun Mitschke-Buchholz
For centuries, Jews helped shaping life and its changes in Detmold. They left their traces, cultivated their traditions, were neighbors, friends, business partners and part of the city's society - until all this ceased to apply and their living environments were destroyed. This tour is intended to contribute to seeing Detmold with different eyes, to raise awareness of the loss and to think about the Jewish cultural heritage with its people, their testimonies and also the irretrievable loss. On display are sites of religious culture, commercial buildings formerly owned by Jews, places of public remembrance and also of state persecution.
The tour lasts about 1 ½ - 2 hours, the cost is 5 € per person, reduced 2 € per person
Meeting point: Townhall Detmold, open staircase
Sunday, June 26, 2022, 11:00
Guided Tour of the Jewish Cemetery in Detmold
Guide: Volker Buchholz
Please note: Men will need a kippah or other head covering!Regular fee € 5, reduced fee 2 €
The group will meet at the entrance of the cemetery at Spitzenkamptwete, opposite No. 35.
For you all warm regards - on behalf of the entire board
Kristina Panchyrz
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