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Rundbrief I 2019
Detmold, den 15. Januar 2019
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
wir wünschen allen in Nah und Fern ein glückliches neues Jahr!
Mit diesem Brief und seinen Anlagen laden wir Sie ein zu Veranstaltungen um den Holocaustgedenktag im Januar in mehreren lippischen Kommunen. Etwas ausführlicher weisen wir auf die Veranstaltungen hin, die mit in unserer Verantwortung liegen und die dankenswerterweise unsere katholische Vorsitzende Barbara Klaus organisiert hat. Wir stellen in unterschiedlichen Formen die jüdische Malerin Charlotte Salomon und ihr in vieler Hinsicht besonderes Schicksal vor. Und es wird der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Detmold-Herford, Prof. Matitjahu Kellig, zum Thema Judentum und Antisemitismus in unserer Gesellschaft sprechen – so, wie er dieses ganz aktuell wahrnimmt. Mit beiden Themen gehen wir wieder auf Wünsche ein, die von Ihnen auf der letztjährigen Mitgliederversammlung geäußert wurden. Wir laden Sie schon jetzt herzlich ein, Ihre Wünsche auch in diesem Jahr zu äußern, und zwar am Sonntag, den 31. März um 15.00 Uhr im Haus Münsterberg. Frau Mitschke-Buchholz wird mit einem kleinen Vortrag an den Kindertransport erinnern, mit dem am 6. Februar 1939 Fred Herzberg, der Vater unserer jüdischen Vorsitzenden Joanne Herzberg, Deutschland verlassen konnte. Zu dieser Mitgliederversammlung erhalten Sie noch eine gesonderte Einladung.
Im März ist es auch so weit, dass wir die Dokumentation der Grabsteine des neueren jüdischen Friedhofs Detmold präsentieren können. Frau Hüttenmeister vom Salomon-Steinheim-Institut wird dazu am 12.3. Erläuterungen geben. Wir freuen uns sehr, dass dieses große, von Jörg Ehrlicher, Rüdiger Schleysing und Ulrich Heinemann initiierte Projekt nun abgeschlossen und auch über unsere Homepage digital zugänglich ist, bevor das Wetter und die Zeit die Erinnerung gänzlich verblassen lassen werden.
Zu den Veranstaltungen im Einzelnen:Stadt Lage:
Freitag, 25. 1. 19:30 Uhr, Technikum: Irgendwo auf der Welt… Monika Rey singt Lieder jüdischer Komponisten der 1920ger und 1930ger Jahre – begleitet von Eva Schüttler am Klavier. Veranstalterinnen Stadtbücherei und Musikschule Lage. Eintritt 8€/5€ ermäßigt. Kartenvorverkauf: Buchhandlung Brückmann und Musikschule Lage.
Samstag, 26. 1. 14:00 Uhr, Jüdischer Friedhof, Flurstr.9: Führung über den Friedhof mit Erläuterungen von Margarete Wissmann. Bitte melden Sie sich unter 05232-95500 bei der VHS Lippe-West an.
Sonntag, 27. 1. 18:00 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Sedanplatz 4: Shoa-Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des NS.
Montag, 28. 1. 14:00 Uhr, Sekundarschule, Friedrichstr.33: Max Brod und andere… Schüler lesen aus Werken jüdischer Autoren.
Montag, 28. 1. 18:30 Uhr: Ausstellung des Stadtarchivs und Vortrag von Dr. Jens-Christian Wagner: Vor aller Augen: KZ-Todesmärsche 1944/45, Am Drawen Hof 1/Clara-Ernst-Platz, Lage. Eine Veranstaltung des „Arbeitskreises gegen das Vergessen“ in Kooperation mit der Stadt Lage und dem Stadtarchiv.
Dienstag, 29. 1. 19:00 Uhr, Gemeindehaus an der Marktkirche, Lange Str. 70, Lage: Hannes Sonntag liest aus seinem neuesten Roman „Solange es noch geht“ und spielt Klaviermusik von Mendelssohn und Chopin. Eine Anmeldung ist nötig bei der Stadtbücherei unter 05231/ 601420.Mehr Informationen finden Sie im Flyer, Lage
Stadt Blomberg:
Am 27. Januar um 14:00 Uhr laden die Stadt Blomberg, die Kirchengemeinden und das Hermann-Voechting Gymnasium zu einer Gedenkveranstaltung auf dem alten Jüdischen Friedhof am Ostring in Blomberg ein. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, der Kirchen und Schülerinnen und Schüler werden der Opfer des Holocaust und der Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in der Stadt Blomberg gedenken.
Stadt Detmold:
Samstag, 19. 1. ab 19:00 Uhr, Christuskirche Detmold: Viele Töne gegen den Hass. Ein musikalisch-politisches Manifest mit Jazz, Klassik und Weltmusik.
Samstag, 26. 1. 19:30 Uhr, Michaelkapelle Detmold (an der Gedenkstätte Exterstraße): Musikalische Meditation am Vorabend des Holocaust-Gedenktags mit dem Chor „Cantus Novus“.
Sonntag, 27. 1. 11:30 Uhr, Grabbe-Gymnasium: „Detmolder erinnern“. Zentrale Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus.
Sonntag, 27. 1. 18:00 Uhr, Ev. Kirche Berlebeck, Kindergartenweg 9: Gottesdienst „Erinnern und Gedenken“ mit Pastorin Iris Opitz-Hollburg und KonfirmandInnen.Mehr Informationen finden Sie im Flyer der Stadt Detmold
Sonntag, 03. Februar 2019 um 11:30 Uhr
Filmmatinee gegen das Vergessen CHARLOTTE / CHARLOTTE S.
BRD/NL 1980. R: Frans Weisz D: Birgit Doll, Elisabeth Trissenaar, Brigitte Horney, 96 Min.
Eine junge Jüdin sieht 1939 aus Berlin nach Südfrankreich zu den Großeltern, wo sie in der Malerei zu sich selbst findet.
Gezeigt wird eine sensible Künstlerinnenbiographie, die auf den autobiographischen Bildern von Charlotte Salomon (1917–1943) basiert.
Ein Film von Artur Brauner. Ausgezeichnet mit dem Bayrischen Filmpreis 1981 für das Drehbuch und die Darsteller.Veranstalter: Gesellschaft f. chr.-jüd. Zusammenarbeit in Kooperation mit der der „Filmwelt“ Detmold und der Volkshochschule Detmold/Lemgo
Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.
Filmwelt Detmold, Lange Straße 74, Detmold
Montag, 04. Februar 2019 um 11:00 Uhr
Filmmatinee für Schülerinnen und Schüler: CHARLOTTE / CHARLOTTE S.
Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht.
Filmwelt Detmold, Lange Straße 74, Detmold
Mittwoch, 6. 2. 19:30 Uhr, Neue Aula Grabbe-Gymnasium: Vortrag und Diskussion mit Hajo Funke: „Der Kampf um die Erinnerung Mörderische Paranoia – der nationalsozialistische Judenhass.“ Eine Veranstaltung der Buchhandlung Kafka & Co und der Stadt Detmold.
Freitag, 08. Februar 2019 um 20:00 Uhr
„Entartete Musik“.
Musik und Rezitation mit Werken ver – rückter Künstler.
Mitwirkende: Pia Buchert (Mezzosopran), Maria Saulich (Klavier), Christian Kleinert (Rezitation)
Karten: www.reservix.de
Veranstalterin: Stadt Detmold in Kooperation mit der GfCJZ.
Hangar 21, Charles-Lindbergh-Ring 10, Detmold
Sonntag, 10. Februar 2019 um 19:00 Uhr
Charlotte Salomon – Es ist mein ganzes Leben.
Lesung mit der Autorin Margret Greiner
Charlotte Salomon, geboren 1917, wächst in einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus in Berlin auf. Als Jüdin diskriminiert und aus der Kunsthochschule gedrängt, flieht sie mit 21 Jahren ins Exil nach Südfrankreich. Hier beginnt sie wieder zu malen. Zwischen 1940 und 1942 entstehen binnen 18 Monaten 1325 Gouachen expressionistischen Stils.
Die Referentin Margret Greiner, Lehrerin und Journalistin, hat die historischen Tatsachen recherchiert. In ihrem Vortrag erstellt sie ein atmosphärisch dichtes Bild der Malerin Charlotte Salomon.
Veranstalter: GfCJZ in Kooperation mit der Buchhandlung am Markt
Eintritt: 8€ an der Abendkasse, 5€ im Vorverkauf in der Buchhandlung am Markt, Detmold
Schule am Wall, Paulinenstr.19, Eingang vom Wall.
Noch bis Freitag, 8. 2. im Rathaus Detmold: Ausstellung „Grenzen des Vergessens“ mit Fotografien von Orten jüdischen Lebens von Bernd Lange.
Montag, 18. 2. 19:30 Uhr, Landesarchiv, Willi-Hofmannstr.2: Vortrag und Diskussion mit Jürgen Hartmann: „Auf verlorenem Posten. Der Centralverein in Detmold und der Kampf gegen den Antisemitismus (1918 – 1933)".
Freitag, 15. 2. und Samstag, 16. 2.: Exkursion nach Wuppertal auf den Spuren von Else Lasker-Schüler. Ein Angebot der Grabbe-Gesellschaft und der Peter-Hille-Gesellschaft. Informationen unter www.grabbe.deNach Absprache: Lesung für Schülerinnen und Schüler – Reiner Engelmann: „Der Buchhalter von Auschwitz. Die Schuld von Oskar Gröning.“ Ein Angebot der Stadtbücherei. Anmeldung unter 05231/309411.
Freitag, 15. Februar 2019 um 15:00 Uhr
Lesekreis mit Gertrud Wagner.
Besprochen wird: Eva Gruberova/Helmut Zeller: Taxi am Shabbat, C.H.Beck, 18€.
Haus Münsterberg, Hornsche Str. 38, Detmold
Donnerstag, 21. Februar 2019 um 19:30 Uhr
Judentum in unserer Gesellschaft – wie wird es wahrgenommen?
Vortrag und Diskussion in der Reihe "Religionen im Gespräch"
Referent: Matitjahu Kellig, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold
Nach dem Holocaust wurden in Deutschland dutzende Gedenkstätten zur Mahnung und Erinnerung errichtet. Viele sind stolz auf diese Erinnerungskultur. Gleichwohl hat 2018 die brennende israelische Flagge vor dem Brandenburger Tor Fragen aufgeworfen:
Wie wird Judentum in der Bundesrepublik wahrgenommen? Gibt es eine neue Art von Judenfeindlichkeit?
Herr Matitjahu Kellig wird in seinem Vortrag diese Fragen aufgreifen. Hilfreich sind dabei seine Erfahrungen als weltweit gefragter Konzertpianist und langjähriger Professor an der Hochschule für Musik in Detmold.Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V., der Ev. Studierendengemeinde Detmold/Lemgo und des Katholischen Bildungswerkes Lippe e.V.
Moderation: Barbara Klaus
Katholisches Gemeindehaus, Schubertplatz 10, 32756 Detmold
Dienstag, 12. März 2019 um 19:30 Uhr
Präsentation der Dokumentation der Grabsteine des neueren jüdischen Friedhofs Detmold
Natanja Hüttenmeister, Salomon-Steinheim-Institut
Die Dokumentation ist nun über die Datenbank 'epidat' online verfügbar (http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/epidat?id=dtm). Der Friedhof, auf dem auch Grabsteine eines Vorgängerfriedhofs stehen, birgt fast 300 Jahre jüdische Geschichte in Detmold. Mit einem Vortrag sollen die Ergebnisse der Dokumentation präsentiert und in die allgemeine jüdische Sepulkralkultur eingeordnet werden, wie zum Beispiel die Entwicklung der Grabmalgestaltung, die Bedeutung der Symbolik und Aufbau und Inhalte der hebräischen Inschriften.
Haus Münsterberg, Hornsche Str. 38, Detmold
Sonntag, 17. März 2019 um 17:00 Uhr
„Kunst unterm Kirchturm“
Hebräische Lieder und Klezmer Musik mit dem Chor TonArt der Kirchengemeinde Wöbbel unter der Leitung von Helena Mansfeld und mit Beate Ramisch(Pianistin und Sängerin) und Mike Pigorsch (Gitarre).
Veranstalterinnen: Kirchengemeinde Wöbbel und GfCJZ.
Kirche in Wöbbel, Am Kirchborn 2, 32816 Schieder-Schwalenberg
Mit herzlichen Grüßen – im Namen des Vorstands –
Micheline Prüter-Müller
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Circular I 2019
Rundbrief I/19
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