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Rundbrief 3/2021
Detmold, den 1. 6. 2021
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
mit einiger Zuversicht, dass wir uns bald wieder treffen können, wagen wir es, Ihnen erste Veranstaltungsideen für die zweite Jahreshälfte zu schreiben.
Diesen Brief verstehen wir als ein Lebenszeichen und als eine Vorankündigung. Sollten Veranstaltungen möglich sein, erhalten Sie jeweils genauere Hinweise und Einladungen.
Zunächst brennt uns aber auf der Seele, unser Erschrecken über die Gewalteskalationen in Israel auszudrücken. Wir hoffen, dass die Waffenruhe anhält und weder Israelis noch Palästinenser unter der Eskalation noch mehr Leid erfahren müssen. In diesem Zusammenhang möchten wir auch unseren Abscheu gegenüber judenfeindlichen Aktivitäten hier bei uns ausdrücken. Wenn sich berechtigte Kritik an israelischer Politik mit Hass auf Mitbürger kombiniert, ist es für uns unerträglich. Unkenntnis, mangelnde Empathie, fehlgeleitete Erziehung – all das und noch viel mehr kommt in diesen Aktionen zum Ausdruck. Verwehren wir uns entschieden dagegen und vergewissern wir unseren jüdischen Freundinnen und Freunde unserer uneingeschränkten Solidarität.
In diesem Brief werden Sie wieder einige Links zu digitalen Präsentationen finden. Wir wissen, dass den meisten von Ihnen Präsenzveranstaltungen lieber sind, möchten uns aber all diesen Initiativen nicht verschließen. Wenn die Corona-Situation sich nicht insofern verbessert, dass wieder viele von Ihnen ins Haus Münsterberg kommen können, werden wir in Zukunft sogenannte Hybrid-Veranstaltungen planen. Präsenz plus Videostreaming. Zu einer reinen Videokonferenz mit einem ausgewiesenen Kenner der aktuellen Lage in Israel laden wir Sie weiter unten herzlich ein und sind gespannt, wie viele von Ihnen sich diesem neuen Format zuwenden werden.
Auf unserer Homepage finden Sie inzwischen ein Verzeichnis all unserer Bücher, die wir im Haus Münsterberg haben: Eine große Sammlung von Darstellungen zur Regionalgeschichte jüdischen Lebens im Umkreis; eine Sammlung zum Teil alter und kostbarer Judaica und Standardwerke zum Thema sowie eine Sammlung moderner Romane aus dem Lesekreis zu den Themen Israel und Judentum in Europa. Sie können sich nun einen Überblick über unseren Bestand verschaffen und sich gerne melden, wenn Sie etwas ausleihen und ggf. auch behalten möchten.
Auf der Homepage der Karla-Raveh-Gesamtschule finden Sie eine wunderbare Sammlung alter und neuer Beiträge über Karla Raveh, die am 15. Mai Geburtstag hatte. Die Karla-Raveh-Gesamtschule hat diese Beiträge sehr übersichtlich und ansprechend als sogenanntes padlet (eine digitale Pinwand) zusammengestellt – als Ersatz für die sonst üblichen Konzerte oder Lesungen zu Karlas Geburtstag.
Das Städtische Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo zeigt die - für Besuche geöffnete! - Ausstellung über Karlas Mann "Shmuel Raveh - das Leben eines stillen Zeitzeugen!?". Sie können sich unter der Telefonnummer 05261/213276 anmelden oder auch direkt vor Ort! Die Ausstellung ergänzt mit eindrucksvollen Dokumenten das im vorigen Jahr erschienene Buch über Shmuel Ravehs Leben und Überleben. Auf der Homepage des Museums gibt es ausführliche Informationen und einen kleinen Film: www.museen-lemgo.de.
Am 11. Juni wäre der Vater unserer jüdischen Vorsitzenden, Fred Herzberg aus Detmold, 100 Jahre alt geworden. Gudrun Mitschke-Buchholz gratuliert ihm mit einem Beitrag auf der Homepage des Stadtarchivs Detmold: www.stadtarchiv.detmold.de/startseite
Jürgen Scheffler, ehemaliger Leiter des Hexenbürgermeisterhauses, erinnert in dem angefügten Text an das älteste Mitglied des beeindruckenden Treffens der großen Familie Hochfeld im Jahr 2017 in Lemgo. Wilfried Hockfield ist am 27. März 2021 verstorben. In einem kleinen Video berichtet er aus seinem Leben: In Erinnerung an Wilfred Hockfield (1925-2021) - Interview anlässlich der Ausstellungseröffnung "Gehen oder Bleiben? Die jüdische Familie Hochfeld" (2017) (facebook.com)
Das Johannesburg Holocaust & Genocide Center zeigt die ins Englische übersetzte Ausstellung aus Lemgo über die Geschichte der Familie Hochfeld ein zweites Mal. Dazu ist ein Podcast produziert worden, den man findet unter: https://soundcloud.com/user-858426360/jhgc-in-conversation-steve-penny-hochfeld-juergen-scheffler
Am 17.Juni um 19:00 Uhr gibt es die angesprochene Möglichkeit, an einer Videokonferenz über die aktuelle Lage in Israel teilzunehmen. Vortragender ist der israelische Reiseleiter und Mitarbeiter von Yad Vashem Uriel Kashi, der uns ausdrücklich empfohlen wurde. Der Vortrag umfasst eine kurze historische Einführung, geht auf die Entwicklungen seit der 2. Intifada ein und bespricht die Rolle und Situation der arabischen Israelis in Israel allgemein. Anschließend geht er auf die Ereignisse der letzten Wochen ein und versucht die Interessen und Motivationen der verschiedenen Akteure zu erklären. Die Darstellung dauert eine knappe Stunde und anschließend gibt es Zeit für Fragen. Die Zugangsdaten sind https://zoom.us/j/93954796298?pwd=VOUwWkYzcXVldlgzbGFmMWtEQTF3dz09 Meeting-ID:93954796298 Kenncode:123456
In der Anlage finden Sie das Programm der diesjährigen Wochen gegen Rassismus, die eigentlich bereits im März stattfinden sollte. Wir empfehlen Ihnen diese Veranstaltungen ausdrücklich.
Nun aber in einer kurzen Übersicht die von uns als Präsenzveranstaltungen geplanten Termine:
Sonntag, den 22.August, 17:00 Uhr: Orgelkonzert mit Werken jüdischer Musiker mit Oana Maria Bran in der Martin-Luther-Kirche in der Schülerstraße Detmold.
Sonntag, 19.September, 15:00 Uhr Haus Münsterberg: Mitgliederversammlung mit Wahlen.
Mittwoch, 6.Oktober, 19:00 Uhr Haus Münsterberg: Lesung mit der Detmolder Autorin Herrad Schenk: „Wie in einem uferlosen Strom. Das Leben meiner Eltern.“ Unter https://www.perlentaucher.de/buch/herrad-schenk/wie-in-einem-uferlosen-strom.html finden Sie den Klappentext und Rezensionen aus der Süddeutschen Zeitung und Der Zeit zu dem Buch von Herrad Schenk aus dem Jahr 2002.
Dienstag, den 19.10., 19:30 Uhr Haus Münsterberg: Vortrag mit Musikbeispielen von Iris Hennig über die Sängerin Marianne Oswald.
Donnerstag, 28.Oktober, 19:30 Uhr Haus Münsterberg: Vortrag von Bettina Hanke-Postma und Dr. Oliver Arnhold zum Thema „Antisemitismus“.
Montag, 1. November 16:00 Uhr Synagoge in Herford: Gemeinsames Bibellesen von Bettina Hanke-Postma und Mathitjahu Kellig. Hierzu finden Sie in der Anlage weitere Erläuterungen!
Dienstag, 9. November 19:00 Uhr in Detmold, Heilig-Kreuz-Kirche: Konzert mit dem Ensemble Horizonte „Musik im Schatten der Shoa“.
Freitag, 12.11. in Schwalenberg evtl. 2. Konzert mit dem Ensemble.
Im Dezember planen wir ein gemeinsames Chanukka-Fest im Haus Münsterberg.
Im nächsten Jahr planen wir gemeinsam mit der Stadt Detmold und in Anwesenheit des Künstlers Günther Demnnig weitere acht Stolpersteine zu verlegen. Über Namen und Adressen werden wir rechtzeitig informieren. Wenn Sie interessiert sind, in der Gruppe mitzuarbeiten, melden Sie sich bitte bei Barbara Klaus oder Joanne Herzberg über unsere Gesellschaftsadresse.
Aufmerksam machen möchten wir Sie noch auf die Kunstaktion unseres früheren evangelischen Vorsitzenden Maik Fleck in seinem Büro gegenüber dem Gedenkstein für die Synagoge in der Lortzingstraße. Jeden Freitag werden wechselnde Künstlerinnen und Künstler ihre Interpretationen von Psalmversen am Fenster zeigen.
In der Hoffnung, dass wir uns bald wieder sehen können, grüße ich Sie im Namen des ganzen Vorstands sehr herzlich.
Micheline Prüter-Müller
P. S.: Die im Text erwähnten Anhänge können über die zugehörigen Links über unsere Homepage angesehen/heruntergeladen werden.
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Circular 3/2021
Detmold, June 1, 2021
Dear ladies and gentlemen, dear members and friends,
with some confidence that we will be able to meet again soon, we dare to inform you about first event ideas for the second half of the year.We understand this letter as a sign of life and as an advance notice. If events are possible, you will receive more detailed information and invitations.
First of all, however, we would like to express our shock at the escalation of violence in Israel. We hope that the ceasefire will continue and that neither Israelis nor Palestinians will have to suffer any more as a result of the escalation. In this context, we would also like to express our disgust at anti-Jewish activities here in our country. When justified criticism of Israeli policies is combined with hatred of fellow citizens, it is intolerable for us. Ignorance, lack of empathy, misguided education - all this and much more is expressed in these actions. Let us resolutely oppose them and assure our Jewish friends of our full solidarity.
In this letter you will again find some links to digital presentations. We know that most of you prefer face-to-face events, but we do not want to close ourselves to all these initiatives. If the Corona situation does not improve to the extent that many of you can come to Haus Münsterberg again, we will plan so-called hybrid events in the future. Presence plus video streaming. We cordially invite you to a pure video conference with a proven expert on the current situation in Israel below and are curious to see how many of you will turn to this new format.
In the meantime, on our homepage you will find an index of all the books we have at Haus Münsterberg: A large collection of accounts of the regional history of Jewish life in the surrounding area; a collection of partly old and precious Judaica and standard works on the subject; and a collection of modern novels from the reading circle on the subjects of Israel and Judaism in Europe. You can now get an overview of our stock and feel free to contact us if you would like to borrow something and possibly keep it.
On the homepage of the Karla Raveh Comprehensive School you will find a wonderful collection of old and new contributions about Karla Raveh, whose birthday was May 15. The Karla Raveh Comprehensive School has compiled these contributions very clearly and appealingly as a so-called padlet (a digital pinboard) - as a substitute for the otherwise usual concerts or readings on Karla's birthday.
The Municipal Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo shows the - open for visits! - Exhibition about Karla's husband "Shmuel Raveh - the life of a silent witness!?". You can register by calling 05261/213276 or directly on site! The exhibition complements with impressive documents the book about Shmuel Raveh's life and survival published last year. On the homepage of the museum there is detailed information and a short film: www.museen-lemgo.de.
On June 11, the father of our Jewish chairwoman, Fred Herzberg from Detmold, would have turned 100. Gudrun Mitschke-Buchholz congratulates him with an article on the homepage of the Detmold City Archives: www.stadtarchiv.detmold.de/startseite.
Jürgen Scheffler, former head of the Hexenbürgermeisterhaus, remembers in the attached text the oldest member of the impressive meeting of the large Hochfeld family in Lemgo in 2017. Wilfried Hockfield passed away on March 27, 2021. In a short video he tells about his life: In Memory of Wilfred Hockfield (1925-2021) - Interview on the occasion of the exhibition opening "Leaving or Staying? The Jewish Hochfeld Family" (2017) (facebook.com).
The Johannesburg Holocaust & Genocide Center shows the exhibition from Lemgo about the history of the Hochfeld family a second time. A podcast has been produced for this, which can be found at: https://soundcloud.com/user-858426360/jhgc-in-conversation-steve-penny-hochfeld-juergen-scheffler.
On June 17 at 19:00 there will be the opportunity to participate in a video conference on the current situation in Israel. The speaker will be the Israeli tour guide and Yad Vashem employee Uriel Kashi, who was expressly recommended to us. The talk will include a brief historical introduction, review developments since the 2nd Intifada, and discuss the role and situation of Arab Israelis in Israel in general. He then goes into the events of the last few weeks and attempts to explain the interests and motivations of the various actors. The presentation will last just under an hour and there will be time for questions afterwards. The access data are https://zoom.us/j/93954796298?pwd=VOUwWkYzcXVldlgzbGFmMWtEQTF3dz09 Meeting-ID:93954796298 Identcode:123456
Please find enclosed the program of this year's Weeks against Racism, which should actually already take place in March. We strongly recommend these events.
But now in a short overview the dates planned by us as presence events:
Sunday, August 22, 17:00: Organ concert with works by Jewish musicians with Oana Maria Bran in the Martin Luther Church in Schülerstraße Detmold.
Sunday, September 19, 15:00 Haus Münsterberg: General meeting with elections.
Wednesday, October 6, 19:00 Haus Münsterberg: Reading with Detmold author Herrad Schenk: "Wie in einem uferlosen Strom. The life of my parents." (Like in a stream without banks. The life of my parents.) At https://www.perlentaucher.de/buch/herrad-schenk/wie-in-einem-uferlosen-strom.html you will find the blurb and reviews from the Süddeutsche Zeitung and Der Zeit about Herrad Schenk's 2002 book.
Tuesday, Oct. 19, 19:30 Haus Münsterberg: Lecture with musical examples by Iris Hennig about the singer Marianne Oswald.
Thursday, Oct. 28, 19:30 Haus Münsterberg: Lecture by Bettina Hanke-Postma and Dr. Oliver Arnhold on the subject of "Anti-Semitism".
Monday, November 1, 16:00 Synagogue in Herford: Joint Bible reading by Bettina Hanke-Postma and Mathitjahu Kellig. Please find further explanations in the attachment!
Tuesday, November 9, 19:00 in Detmold, Heilig-Kreuz-Kirche: Concert with the Ensemble Horizonte "Music in the Shadow of the Shoa".
Friday, 12.11. in Schwalenberg possibly 2nd concert with the ensemble.
In December we are planning a joint Hanukkah celebration in Haus Münsterberg.
Next year, together with the city of Detmold and in the presence of the artist Günther Demnnig, we plan to lay another eight Stolpersteine. We will inform about names and addresses in time. If you are interested in joining the group, please contact Barbara Klaus or Joanne Herzberg via our society address.
We would also like to draw your attention to the art action of our former Lutheran chairman Maik Fleck in his office opposite the memorial stone for the synagogue in Lortzingstraße. Every Friday changing artists will show their interpretations of psalm verses at the window.
In the hope that we will be able to see each other again soon, I send you my warmest greetings on behalf of the entire Board.
Micheline Prüter-Müller
P. S.: The attachments mentioned in the text can be viewed/downloaded via the associated links through our homepage.
Rundbrief 3/2021
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