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Rundbrief 3/2020
Detmold, den 3. 6. 2020
Sehr geehrte, liebe Mitglieder unserer "Gesellschaft",
schon lange haben Sie nichts von uns gehört - eine traurige Zeit, in der wir alle Veranstaltungen - und vor allem auch unsere Besuchswoche anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus - absagen mussten. Eine traurige Zeit auch, weil laut neuesten Studien die antisemitischen Gewalttaten und Verschwörungstheorien in erschreckendem Maße zugenommen haben. Besonders zu diesem Thema planen wir aktuell neue Veranstaltungen, aber noch wissen wir nicht, wie es weitergehen wird. Die Altersstruktur unseres Vereines lässt uns besonders vorsichtig sein. Aber es gibt doch einiges, das wir Ihnen gerne auf der Mitgliederversammlung im März berichtet hätten und das ich nun schriftlich zusammenfassen möchte.
Wir werden versuchen, die Besuchswoche für die Angehörigen der Familie Ehrmann/Margalit nächstes Jahr nachzuholen. Dann werden wir auch das inzwischen fast fertiggestellte EBook der vergriffenen Lebenserinnerungen von Ruth und Benjamin Margalit "Zerbrochene Kindheit" vorstellen.
Die Verlegung der Stolpersteine für die Familie Herzberg wird entweder wie ursprünglich geplant Ende Juni sein - oder aber in den Herbst verschoben werden. Sobald wir Näheres wissen, werden wir das auf unserer Homepage mitteilen. Das gilt auch für das nächste Treffen der AG Stolpersteine.
Unsere jährliche Mitgliederversammlung werden wir auf nächstes Jahr vertagen. Wir haben inzwischen die Nachricht erhalten, dass so etwas trotz anstehender Wahlen möglich ist. Die gewählten Vertreter bleiben solange im Amt.
Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten wird in diesem Jahr nicht auf Veranstaltungen liegen, sondern auf weiteren Publikationen zur jüdischen Regionalgeschichte.
Gudrun Mitschke-Buchholz arbeitet zur Zeit an einer Neuauflage des Stadtrundgangs auf jüdischen Spuren in Detmold, der im Lippe Verlag von Hans Jacobs erscheinen wird.
Außerdem ergänzt sie weiterhin das digitale Gedenkbuch, auf das Sie leicht über die von Rüdiger Schleysing aktuell gehaltene Homepage (https://www.gfcjz-lippe.de/) oder direkt (https://www.gedenkbuch-detmold.de) gelangen können.
Michael Raveh hat uns Erinnerungen seines Vaters Shmuel Raveh übergeben, die Jürgen Scheffler hat übersetzen lassen und zur Zeit bearbeitet. Das wird ein neues spannendes Buch werden, in dem auch ein bislang unbekannter Text von Karla Raveh über ihre Ausreise nach Israel veröffentlicht werden wird.
Klaus Pohlmann hatte eine umfassende Quellensammlung zur jüdischen Geschichte der frühen Neuzeit hinterlassen. Auch hier ist Jürgen Scheffler dabei, sie für einen Druck fertigzustellen, der in der Schriftenreihe des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins Lippe erscheinen wird.
Das geplante Orgelkonzert mit Werken jüdischer Komponisten mit Oana Maria Bran wird am 9. November in der Martin-Luther-Kirche stattfinden - wenn bis dahin wieder Kirchenkonzerte erlaubt sein werden.
Auch die Dorfgeschichten im Freilichtmuseum im November sollten stattfinden können. Vielleicht in diesem Jahr mit Werken eines aktuellen israelischen Schriftstellers.
Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule haben gemeinsam mit ihrer Kunstlehrerin Dorle Timmerhus-Gottschalk und mit Bettina Hanke-Postma eine Installation zur Genesis vorbereitet, die ebenfalls öffentlich präsentiert werden soll.Anstelle von Konzert oder Stadtrundgängen zu Ehren des Geburtstages von Karla Raveh gibt es in diesem Jahr einen Schülerwettbewerb der Karla-Raveh-Schule, zu dem Schüler*innen zu Hause Beiträge erstellen können. Die Gesellschaft unterstützt diese Jugendarbeit.
Am 27.Oktober hoffen wir, einen Vortrag zum Thema "Antisemitismus - hört das denn nie auf?" von Bettina Hanke-Postma anbieten zu können.
Im November sind auch weitere Veranstaltungen in der Reihe "Religionen im Gespräch" zum Thema Die Bibel und der Koran geplant. Sie sollen am 7. und am 25.11. jeweils um 19.00 Uhr im Gemeindehaus in der Papenstraße Lemgo stattfinden.
Das ursprünglich in den Antirassismuswochen geplante gemeinsame Bibellesen der Bergpredigt durch Matitjahu Kellig und Bettina Hanke-Postma soll nun am 1. November um 17.00 Uhr wahrscheinlich in der Synagoge Herford sein.
Ideen, die wir mit Ihnen gemeinsam besprechen wollten, waren noch eine Exkursion zur Synagoge Petershagen mit unsere Mitglied Norbert Koch, eine Reise nach Israel im Herbst 2021 mit dem Ehepaar Postma, eine mögliche Reise auf jüdischen Spuren nach Amsterdam mit Jürgen Scheffler und so einiges mehr. Wir werden sehen. Und wir werden Sie natürlich immer rechtzeitig informieren!
Für heute mit herzlichen Grüßen und mit all unseren guten Wünschen für Ihre Gesundheit - im Namen des ganzen Vorstands -
Micheline Prüter-Müller
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Circular 3/2020
Detmold, June 6, 2020
Dear members of our "Society",
For a long time you have not heard from us - a sad time, in which we had to cancel all events - and especially our visit week on the occasion of the 75th anniversary of the liberation from Hitler fascism. A sad time also because, according to the latest studies, anti-Semitic violence and conspiracy theories have increased to a frightening extent. We are currently planning new events on this topic in particular, but we do not yet know what will happen next. The age structure of our association makes us particularly cautious. But there are some things we would have liked to report to you at the general meeting in March and which I would now like to summarize in writing.
We will try to make up for the visit week for the members of the Ehrmann/Margalit family next year. Then we will also present the EBook of the out-of-print memoirs of Ruth and Benjamin Margalit "Zerbrochene Kindheit (Broken Childhood)", which is now almost finished.
The laying of the stumbling blocks for the Herzberg family will either be at the end of June as originally planned - or postponed until autumn. As soon as we know more details, we will announce this on our homepage. This also applies to the next meeting of the Stumbling Stones working group.
We will postpone our annual general meeting until next year. In the meantime we have received the message that such a thing is possible despite the upcoming elections. The elected representatives will remain in office until this new meeting.
The focus of our activities this year will not be on events, but on further publications on Jewish regional history.
Gudrun Mitschke-Buchholz is currently working on a new edition of Stadtrundgang auf jüdischen Spuren (town tour on Jewish traces) in Detmold, which will be published by Hans Jacobs' Lippe Verlag.
She is also continuing to supplement the digital commemorative book, which you can access easily via the homepage (https://www.gfcjz-lippe.de) or directly (https://www.gedenkbuch-detmold.de), which is kept up to date by Rüdiger Schleysing.
Michael Raveh has handed over memories of his father Shmuel Raveh, which Jürgen Scheffler has had translated and is currently working on. This will be a new exciting book, in which it will be published a previously unknown text by Karla Raveh about her departure to Israel.
Klaus Pohlmann had left behind a comprehensive collection of sources on Jewish history in the early modern period. Jürgen Scheffler is also in the process of completing it for a print that will appear in the series of publications of the Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein Lippe.
The planned organ concert with works by Jewish composers with Oana Maria Bran will take place on November 9th in the Martin Luther Church - if church concerts are permitted again by then.
It should also be possible to hold the Dorfgeschichten (Village Stories) in the Open Air Museum in November. Perhaps this year with works by a current Israeli writer.
Pupils of the Geschwister-Scholl-School, together with their art teacher Dorle Timmerhus-Gottschalk and Bettina Hanke-Postma, have prepared an installation on Genesis, which will also be presented to the public.
Instead of a concert or city tours in honor of Karla Raveh's birthday, this year there will be a competition for students of the Karla Raveh School, to which students* can make entries at home. The society supports this youth work.
On October 27th we hope to offer a lecture by Bettina Hanke-Postma on the topic "Anti-Semitism - does it never end?"
In November we are also planning further events in the series "Religions in Conversation" on the subject of The Bible and the Koran. They are to take place on 7 and 25 November at 19.00 hours in the parish hall in Papenstraße Lemgo.
The joint Bible reading of the Sermon on the Mount by Matitjahu Kellig and Bettina Hanke-Postma, which was originally planned during the anti-racism weeks, is now to take place on November 1 at 5 p.m. probably in the Herford Synagogue.
Ideas that we wanted to discuss with you together were an excursion to the synagogue Petershagen with our member Norbert Koch, a trip to Israel in autumn 2021 with the Postma couple, a possible trip on Jewish traces to Amsterdam with Jürgen Scheffler and so much more. We will see. And of course we will always inform you in time!
For today with best wishes and all our good wishes for your good health - on behalf of the whole board -
Micheline Prüter-Müller
Rundbrief 3/2020
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