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Rundbrief IV 2018
Detmold, den 25. April 2018
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
im Mai des vergangenen Jahres feierte unsere jüdische Vorsitzende und Freundin Karla Raveh ihren 90. Geburtstag hier in Lippe. Kurz darauf ist sie verstorben. Wir möchten mit einem besonderen Konzert an Karla erinnern, bei dem sie sicherlich gerne dabei gewesen wäre:Montag, 14. Mai 2018 um 19:30 Uhr
„IRGENDWO AUF DER WELT“Jüdische Komponisten der 1920er und 30er Jahre
Konzert mit Monika Rey (Gesang) und Eva Schüttler (Klavier)
Eintritt AK: 12 € / VVK: 10 € Ermäßigung AK: 10 € / VVK: 8 €
Die Eintrittskarten für das Konzert können Sie per Telefon (Anrufbeantworter) oder Mail in unserem Büro vorbestellen und an der Abendkasse bezahlen. In Lemgo können Sie die Karten an der Kasse des Museums Hexenbürgermeisterhaus oder im Gemeindebüro St. Johann erwerben.
Veranstalterinnen: Stadt Lemgo, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lippe e.V., Gedenkstätte Frenkelhaus, Landeszentrale für politische Bildung NRW
Gemeindezentrum St. Johann, Hinter dem Kloster 1, Lemgo
Im Januar dieses Jahres ist leider auch der Senior der großen Familie Hochfeld aus Lemgo, Uri Hochfeld, gestorben. Jürgen Scheffler erinnert an ihn in einem eindrucksvollen Text, den wir Ihnen als Anhang an diesen Rundbrief zusenden. Im Mai vergangenen Jahres war Uri Hochfeld anlässlich der Ausstellung „Gehen oder Bleiben“ noch zu einem großen Familientreffen nach Lemgo gekommen!
Anlässlich der erneut aufgeflammten unsäglichen antisemitischen Vorfälle auch und gerade unter Jugendlichen weisen wir erneut darauf hin, dass wir Führungen auf jüdischen Spuren speziell für Schulklassen anbieten. Informationen und emotionale Berührung ermöglichen Führungen in ganz besonderer Weise. Melden Sie sich per Mail oder Telefon jederzeit in unserer Geschäftsstelle oder direkt bei mir (05231/24776).
Weiterhin laden wir Sie herzlich zu folgenden Veranstaltungen ein:
Dienstag, 15. Mai 2018 um 19:30 Uhr
Radikalisierung: Jugendliche bauen sich ihren "Lego Islam"
Dr. Michael Kiefer, Islamwissenschaftler Universität Osnabrück
Junge Menschen, die sich gewaltbereiten radikal-islamischen Gruppen anschließen, wissen oft sehr wenig vom Islam. "Man kann sagen, sie bauen sich ihren eigenen "Lego-Islam", so formuliert der Islamwissenschaftler Michael Kiefer das Ergebnis seiner Studie, die er gemeinsam mit Andreas Zwick von der Universität Bielefeld durchgeführt hat.
Die beiden Wissenschaftler untersuchten 5.757 Postings einer WhatsApp Chat-Gruppe, der zwölf junge Männer im Alter von 15 bis 35 Jahren angehörten und erforschten auf diese Weise, wie es zur Radikalisierung bei jungen Muslimen kommt. Dabei kommen die Wissenschaftler zu überraschenden Ergebnissen. So hätten die Mitglieder der Gruppe kaum Bindungen an Moscheegemeinden oder traditionelle Formen des Glaubens. Risikofaktoren für eine Radikalisierung seien der Übergang von Schule zur Ausbildung, Gewalterfahrung oder andere kritische Lebensereignisse. Michael Kiefer wird an diesem Abend die Studie vorstellen und als Diskussionspartner zur Verfügung stehen.
Moderation Dr. Katharina Kleine Vennekate
In der Reihe "Religionen im Gespräch" in Kooperation mit der Ev. Studierendengemeinde Detmold/Lemgo (ESG) und dem Katholischen Bildungswerk Lippe e.V.
Cafe Viva, Wiesenstraße 5, 32756 Detmold
Freitag, 18. Mai 2018 um 16:00 Uhr
Lesekreis
mit Gertrud Wagner
Neue TeilnehmerInnen sind willkommen. Gelesen wird dieses Mal: Clare Hajal, Der Duft der bitteren Orangen.
Haus Münsterberg, Hornsche Str. 38, Detmold
Dienstag, 29. Mai 2018 um 20:30 Uhr
Abendliches Fastenbrechen - gemeinsam feiern
Mitte Mai beginnt der Monat Ramadan. In dieser Zeit ist Muslimen das Essen und Trinken in der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht erlaubt. Nach Sonnenuntergang wird jeden Abend das Fasten gebrochen und zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. An diesem Abend wollen wir als Menschen mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit gemeinsam das abendliche Fastenbrechen feiern und laden zum Essen ein. Wir starten mit gemeinsamen Vorbereitungen und Gedankenaustausch. Nach Sonnenuntergang wird dann zusammen gegessen.
Vorbereitende Gruppe: Studierende aus der Burse und Dr. Katharina Kleine Vennekate
Anmeldung zum Essen bis zum 25.05.2018 erbeten unter: Esg@Lippische-Landeskirche.de
In der Reihe "Religionen im Gespräch" in Kooperation mit der Ev. Studierendengemeinde Detmold/Lemgo (ESG) und dem Katholischen Bildungswerk Lippe e.V.
Cafe Viva, Wiesenstraße 5, 32756 Detmold
In der Reihe „Blicke auf Israel“:
Dienstag, 19. Juni 2018 um 19:30 Uhr
Feature-Präsentation mit anschließendem Gespräch mit Heike Tauch
Mit den Augen eines Scharfschützen.
Die Geschichte des ehemaligen israelischen Elitesoldaten Nadav Weiman
Feature von Herlinde Koelbl und Heike TauchNadav Weiman, Foto Copyright: Herlinde Koelbl
Mit: Sigrid Burkholder (Sprecherin) und Martin Bross (Voice Over)
Regie: Heike Tauch
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: DLF 2017(45 min)
Wir nehmen ihnen die Handys ab. Einer von uns sitzt die ganze Nacht über bei ihnen, mit dem Gewehr im Anschlag. Das also machten wir, und wir machten es so gut, dass die Familie nicht einmal aufwachte, als wir in das Haus eindrangen. Ich musste also eines der Kinder in seinem Bett aufwecken, mit angelegtem Gewehr, Tarnfarbe im Gesicht - die ganze Nummer. Als der Junge mich dann völlig verängstigt anstarrte, als ich so über ihm stand, die Waffe auf ihn gerichtet, und ihn aus dem Bett holte, dachte ich: ´Hier stimmt was nicht. Das gab’s schon mal in der Geschichte meines Volkes. Nur diesmal bin ich auf der falschen Seite.´ (Nadav Weiman in dem Feature „Mit den Augen eines Scharfschützen“)
Nadav Weiman wächst in einer Familie mit großer Militärtradition auf: Nadavs Großvater und Urgroßvater kämpften im jüdischen Widerstand, Nadavs Vater im Jom-Kippur- und im ersten Libanon-Krieg, seine Brüder sind Elitekämpfer in der israelischen Armee. Mit 18 Jahren geht auch Nadav voller Überzeugung zur Armee und lässt sich zum Scharfschützen bei einer Eliteeinheit ausbilden. Sein Haupteinsatzgebiet werden die besetzten Gebiete. Mit der Zeit wachsen seine Zweifel am Sinn seiner Antiterroreinsätze.
Als ihn die Fotografin Herlinde Koelbl 2012 bei ihren Arbeiten zum Ausstellungsprojekt „Targets“ kennenlernt, hat er seinen dreijährigen Dienst bereits beendet und engagiert sich bei „Breaking the Silence“, einer regierungskritischen Organisation von ehemaligen und aktiven israelischen Soldaten.(*) In den Folgejahren hält Koelbl den Kontakt mit ihm aufrecht. 2016, während der Vorbereitungen zu ihrer Ausstellung „Faces of Jerusalem“, trifft sie den inzwischen 30jährigen erneut.
Herlinde Koelbl - Informationen zur Person der bekannten Künstlerin auf www.herlindekoelbl.de
Heike Tauch (www.heike-tauch.de), seit 1992 als Autorin und Regisseurin fürs Radio mit Schwerpunkt Hörspiel und Feature. Zuletzt: „Metamorphosen“; (DLF 2015, zusammen mit Florian Goldberg), „Bürger Zweiter Klasse - Eine neu-deutsche Familie“ (DLF 2016, n-ost-Reportagepreis 2017).
Von 1996-2012 leitete Tauch das Hörtheater für Deutschlandradio in Berlin.(*)GfCJZ: Das Treffen von Außenminister Gabriel im April 2017 mit Vertretern der Organisation "Breaking the Silence" in Israel führte zum Eklat mit der israelischen Regierung.
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdischer Zusammenarbeit in Lippe e.V.
Haus Münsterberg
Hornsche Straße 38, Detmold
Zum Schluss noch ein besonderes Reiseangebot:
Israelreise in den Herbstferien 2018
Es sind noch Plätze frei!
Die Kirchengemeinden Wöbbel und Reelkirchen bieten vom 17. - 26. Oktober 2018 eine Israelreise mit einem jüdisch-christlichen Schwerpunkt an.
In Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Krull, Blomberg, und einer weiteren Agentur für Gruppenreisen, wurde ein schönes und zum Teil außergewöhnliches Programm zusammengestellt. Pfarrer Holger Postma und Pfarrerin Bettina Hanke-Postma übernehmen die Reiseleitung zusammen mit einer ortskundigen Reiseführung.
Die Reise vor Ort, mit Flug von Frankfurt nach Tel Aviv, startet im Süden Israels in der Negev Wüste und am Toten Meer. Nachdem wir Masada besichtigt haben, werden wir in den Norden zum See Genezareth reisen. Besuche in Kapernaum, auf dem Berg der Seligpreisungen leiten uns zu den Spuren Jesu und seiner Jüngerinnen und Jünger. Der Schwerpunkt der Reise liegt in diesem Jahr auf Jerusalem. Wir werden drei Nächte im lutherischen Hospiz in der Altstadt übernachten und vor Ort Begegnungen mit Menschen haben, die dort leben und uns aus ihrer Perspektive über das Leben heute in Israel und Palästina berichten können. Von dort aus werden wir auch nach Bethlehem fahren.
Eine genaue Reisebeschreibung mit allen Kosten und weiteren Informationen schicken wir ihnen gern zu, rufen Sie an unter 05233-4323. Bettina Hanke-Postma
Mit herzlichen Grüßen – im Namen des ganzen Vorstandes –
Micheline Prüter-Müller
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Circular IV 2018
Rundbrief IV/18
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