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Rundbrief I 2018
Detmold im Januar 2018
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde,
mit diesem ersten Rundbrief des neuen Jahres wünschen wir Ihnen alles Gute – verbunden mit der Hoffnung, dass dieses neue Jahr nicht wieder durch ausgrenzendes Verhalten und Gewaltbereitschaft gekennzeichnet sein werde. Unsere Stimme gegen diese Tendenzen muss laut und eindeutig sein. Erneut auflodernder Antisemitismus in Deutschland und der ganzen Welt ist gefährlich und nicht hinzunehmen. Wir versuchen in Detmold gemeinsam mit der Stadt und vielen Institutionen mit Veranstaltungen anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar (siehe Flyer) und mit dem Versand einer interessanten kleinen Broschüre der EKD zum Umgang mit dem Thema Antisemitismus (siehe Link) Stellung zu beziehen und Hintergründe auszuleuchten. Ähnliches geschieht in anderen lippischen Kommunen, auf deren Aktivitäten wir ebenfalls gerne hinweisen, wenn uns entsprechende Informationen zugeleitet werden. Der schnelle digitale Versand unserer Mitteilungen und unsere immer wieder aktualisierte Homepage werden Ihnen auch im neuen Jahr zügig Information ermöglichen.
So möchten wir Sie heute bitten, die angehängten Flyer und Materialien zur Kenntnis zu nehmen und immer mal wieder unsere Homepage aufzurufen, da wir in diesem Brief nur die von unserer „Gesellschaft“ mitorganisierten Veranstaltungen noch einmal explizit erwähnen. Falls Sie den Rundbrief per Post erhalten, melden Sie sich bitte kurz in der Geschäftsstelle, falls Sie einzelne Flyer zugesandt haben möchten. Es wäre zu teuer, sie alle mit zu versenden.
Zunächst möchten wir Sie einladen zur Eröffnung der Fotoausstellung „Der alte jüdische Friedhof in Detmold. Grabsteine, die Geschichten erzählen.“ Der lippische Künstler Ulrich Heinemann, der einige seiner wunderbaren Bilder bereits im Landesmuseum anlässlich des Jubiläums des Künstlerbundes zeigen konnte, hat diese Ausstellung gestaltet. Der ehemalige Stadtarchivar Dr. Andreas Ruppert wird die Ausstellung eröffnen. Der Termin ist der 11. Januar 2018 um 17:00 Uhr im Rathaus der Stadt Detmold (siehe Flyer).
Das Jahr 2018 wird auch geprägt sein von der Erinnerung an die Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto vor 75 Jahren. Der Detmolder SS-General Jürgen Stroop war damals verantwortlich für die brutale Zerstörung des Ghettos und die Tötung tausender Menschen. In Polen ist bis heute nahezu jedem der Name dieses Detmolders bekannt. Das Buch „Gespräche mit dem Henker“ von Kasimierz Moczarski, das es inzwischen in einer Neuauflage gibt, zeigt erschreckende Einblicke in das Leben und Denken eines Detmolder Bürgers zur NS-Zeit. Insbesondere das Landesarchiv NRW und das Stadtarchiv Detmold unter der Leitung von Dr. Bärbel Sunderbrink und der Archivpädagogin Heike Fiedler bemühen sich mit mehreren Veranstaltungen um Information und Aufklärung. (siehe Flyer des Landesarchivs).
Die Lippische Landeskirche veranstaltet gemeinsam mit der Stadt Detmold und uns zu diesem Anlass eine „Gedenkreise nach Polen“ vom 19. – 23. April 2018. Die Gruppe wird an den offiziellen Gedenkfeiern in Warschau teilnehmen, an einem Konzert und einem Gottesdienst, wird eine Stadtführung mit Synagogen- und Museumsbesuchen erhalten und eine Begegnung mit der polnisch-reformierten Gemeinde erleben. Für unsere Mitglieder stehen einige freie Plätze zur Verfügung. Bitte melden Sie sich mit dem Formular auf dem angehängten Flyer bis zum 31. 1. 18 an. Die Anmeldeformulare können auch im Haus Münsterberg abgeholt oder auf Wunsch zugeschickt werden. Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Die Leitung der Gruppe haben Dieter Bökemeier und Sabine Hartmann. Der Preis beträgt 420,- € im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag 130,- € und für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende, deren Teilnahme ausdrücklich gewünscht ist, 150,- €. Eine Ermäßigung ist auf Anfrage möglich.
Die zentrale Veranstaltung zum Holocaustgedenktag in Detmold wird in diesem Jahr vom Felix-Fechenbach-Berufskolleg ausgerichtet und wird auch im Zeichen der Erinnerung an Felix Fechenbach stehen. Sie steht unter dem Titel „Opfer und Täter – Schatten der Vergangenheit“ und beginnt am Samstag, den 27. Januar 2018 um 10:30 Uhr im Kolleg an der Saganer Straße 4. Zu unserer Freude haben Mitglieder der Familie Fechenbach aus der Schweiz und aus Finnland ihre Teilnahme zugesagt. So werden der Enkel Fechenbachs, Carl Fey, mit seiner Familie kommen sowie die Enkelin Kathie Wiederkehr und der Urenkel Tobias. Wer von Ihnen sich an dem Besuchsprogramm am 27. und 28. Januar beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen und möge sich kurz telefonisch melden!
Der große Erfolg und die große Nachfrage für das Konzert mit Monika Rey und Eva Schüttler am 9. November haben die Stadt Detmold und uns veranlasst, Ihnen eine Wiederholung des Konzertes anzubieten (siehe Flyer):
Seit Dezember 2017 ist das Digitale Detmolder Gedenkbuch für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft online! Sie können diese herausragende Arbeit von Gudrun Mitschke-Buchholz abrufen unter www.gedenkbuch-detmold.de .
„Irgendwo auf der Welt. Jüdische Komponisten der 1920er und 30er Jahre.“ Samstag, 3. Februar 2018 im Grabbe-Gymnasium Detmold, Neue Aula, Küster-Meyer-Platz 2. Karten zum Preis von 10 € gibt es unter www.reservix.de, der Tourist-Information Detmold und allen LZ-Geschäftsstellen.
Wir laden Sie dazu für Dienstag, den 20. Februar 2018 um 19:30 Uhr zu einem Vortrag in das Haus Münsterberg ein:
Gudrun Mitschke-Buchholz: 173 Leben – zur neuen Online-Fassung des Detmolder Gedenkbuchs für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Das Gedenkbuch ist nun einer weitaus breiteren Öffentlichkeit als bisher verfügbar. Alle Kurzbiographien der Druckfassung aus dem Jahre 2001 wurden nicht nur überarbeitet und durch neu zugängliche Dokumente erheblich erweitert. Es konnten zwölf neu erforschte Lebenswege von Ermordeten aus Detmold hier nun dokumentiert werden. In diesem Vortrag soll dem Spannungsfeld zwischen neuer Quellenlage, einer Vielzahl von digitalen Möglichkeiten, dem hochbürokratisierten und verwaltungstechnischen Agieren des NS-Staates auf der einen Seite und dem Lebens- und Leidensweg von Menschen auf der anderen Seite nachgegangen werden, die hier in Detmold ihr Zuhause, ihre Familien, ihre Nachbarn und Freunde hatten. Denn es gilt, sich bei aller Dokumentation und Wissenschaftlichkeit immer wieder vor Augen zu führen, worüber wir hier handeln: Es geht um 173 Menschen, deren Leben gewaltsam zerstört wurde. (G.M-B)
Der Lesekreis der „Gesellschaft“ mit Gertrud Wagner trifft sich das nächste Mal am Freitag, den 2. Februar 2018 um 16:00 Uhr im Haus Münsterberg. Die verbindliche Lektüre ist David Grossmann: Kommt ein Pferd in eine Bar.
Bitte melden Sie sich bei Interesse telefonisch an.
Ein besonderes Gastspiel mit dem Künstlerduo Ulrich Raue/ Roswitha Dasch möchten wir Ihnen bereits jetzt vorankündigen:
Freitag, 16. März 2018 um 19.30 Uhr im Haus Münsterberg, Detmold:
Raue und Dasch: Lerne Lachen ohne zu weinen! Lesung und Musik zu Kurt Tucholsky.Am 4. Dezember des letzten Jahres wurde eine neue Broschüre des Heimatbundes in der Reihe Lippische Kulturlandschaften vorgestellt und mit interessanten Presseartikeln begleitet. Thema ist das Haus Münsterberg. Das Heft berichtet anschaulich über Oskar Münsterberg, seine kunsthistorische Sammlung und Ausstattung des Hauses und über die sehr besondere Geschichte dieses Gebäudes, seinen Erhalt und die gegenwärtige Nutzung. Sie können es zum Preis von 4€ in der Geschäftsstelle erwerben. Wir möchten die Publikation während unserer Mitgliederversammlung am 11. März noch einmal genauer vorstellen. Die Mitautorin Barbara Klaus wird Ihnen einige Einblicke dazu geben. Bitte merken Sie sich auch diesen Termin bereits jetzt vor.
Zu Chanukka hatten wir diese Broschüre zu unseren jüdischen Freunden in aller Welt geschickt. Viele von ihnen haben uns herzliche Weihnachtsgrüße und Neujahrswünsche zukommen lassen. Geschrieben haben uns Michael und Dani Raveh, Miriam Stutz mit Grüßen ihrer Mutter Elischewa Limon, Hanni und Richard Sherman-Fechenbach, Michael Meyer, Varda Avitov – Heilbrunn, Uri Cohen, Gabi Schleyer, Ellen und Scott Page und Uri und Yael Michaelis. Und nun erreicht uns gerade die traurige Nachricht, dass Uri Michaelis in der ersten Januarwoche in Israel gestorben ist. - Wir erinnern uns sehr herzlich an diesen warmherzigen und unternehmungslustigen Sohn des ehemaligen Detmolders Meir Michaelis und unser Mitgefühl gehört seiner zweiten Ehefrau Yael, mit der Uri mehrfach in Detmold auf den Spuren seiner Familiengeschichte zu Besuch gewesen ist!
Für heute grüße ich Sie im Namen des ganzen Vorstandes sehr herzlich und hoffe, dass manche der angezeigten Veranstaltungen Ihr Interesse wecken konnten.
Micheline Prüter-Müller
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Circular I 2018
Detmold, January 2018
Dear members and friends of the society, ladies and gentlemen,
with this first newsletter of the new year we would like to wish you all the very best – in the hope that the coming year will not again be characterized by attempts at social exclusion and by violent tendencies. We must raise our voices loud and clear against such developments. A revival of anti-semitism in Germany and the world is dangerous and unacceptable. Together with the local authorities of Detmold and other public institutions we will try to demonstrate our point of view and give background information through several events on the occasion of Holocaust Commemoration Day on January 27 (see flyer), and by distributing copies of an interesting brochure of the Union of German Prostestant Churches dealing with the topic 'anti-semitism' (see link).
Similar enterprises are happening in other towns in Lippe; we will be pleased to include recommendations in our newsletters if we receive any information concerning such events and efforts. By means of the fast internet distribution of our newsletters as well as by regular updates of our website we will be able to keep you informed fast and regularly.
So today we invite you to take a look at the attached flyer and the additional information, and occasionally to peruse our website, as our newsletter only contains those events that are organized or co-organized by our society. If you receive the newsletter via (paper-)mail, please notify our office if you would like us to send you a copy of a flyer. To include flyers in all our letters would be too expensive.First of all we would like to invite you to the opening of the photo exposition „The old Jewish graveyard in Detmold. Gravestones that tell stories“. The local artist Ulrich Heinemann, who could already show some of his wonderful pictures in the 'Landesmuseum' on the occasion of the anniversary of the 'Künstlerbund Lippe' (Lippe League of Artists), has arranged this exposition. The former archivist of Detmold, Dr. Andreas Ruppert, will be pleased to open the exposition. Opening day is January 11 at 5 p.m. in the Detmold town hall. (see flyer).
This year will also be affected by the memory of the submission of the uprising in the Warsaw ghetto 75 years ago. SS general Jürgen Stroop from Detmold was in charge of the brutal destruction of the ghetto and the killing of thousands of people. His name is known to almost everyone in Poland up to the present day. The book „Talks with the Hangman“ by Kasimierz Moczarski, recently reprinted, gives shocking insight into the life and thinking of a Detmold citizen of the Nazi era. The archive of North Rhine-Westphalia and the Detmold archive with its director Dr. Bärbel Sunderbrink are especially committed to provide deeper information on the subject. (see flyer of the NRW archive)
Because of this anniversary the 'Lippische Landeskirche' (union of Protestant churches in the county) together with the town of Detmold and our society has organized a „Commemorative Journey to Poland“ from April 19 to 23. The group will take part in the official commemoration in Warsaw, a religious service, and a concert; there will be a guided tour including visits to museums and synagogues, and a meeting with members of the Polish Reformed Church. A few free places are available for members of our society. Please register with the form in the attached flyer until January 31. Forms can also be obtained in Haus Münsterberg, or sent by request.The places will be given out in order of registration. Dieter Bökemeier and Sabine Hartmann will supervise the group. The price is € 420,00 if you share a double room, an additional € 130,00 for a single room. Students and other trainees, who are explicitly invited, will pay € 150,00. Reduction by request.
The central event on the Holocaust Commemoration Day will be organized and presented by Felix-Fechenbach-Berufskolleg (Vocational Training College). The event will focus on the memory of Felix-Fechenbach, the school's namesake. The leading motto is „Victims and Perpetrators – Shadows from the Past“. The event starts at 10:30 on January 27 in the College (Saganer Str. 4). We are happy that members of the Fechenbach family from Switzerland and Finland will attend, specifically Felix Fechenbach's grandson Carl Fey and his family, and his granddaughter Kathie Wiederkehr and her son Tobias. Anyone who wishes to participate in the visitors' programme is very welcome to do so; please notify us by phone!The great success and demand for the concert of Monika Rey and Eva Schüttler on November 9 has induced the town of Detmold and our society to offer you a repetition of the concert (see flyer): „Anywhere in the World“. Jewish composers of the 20s and 30s.“ Saturday, February 3 in Grabbe-Gymnasium Detmold, new assembly hall, Küster-Meyer-Platz 2. Tickets (€ 10,-) are available at www.reservix.de, at the Detmold Tourist Information and at all offices of 'Lippische Landeszeitung' (our regional newspaper).
The digital Detmold commemoration book for the victims of the national socialist tyranny was put online in December 2017! This outstanding study by Gudrun Mitschke-Buchholz is available under www.gedenkbuch-detmold.de .
We invite you to a lecture about this book in Haus Münsterberg on February 20 at 19:30.
Gudrun Mitschke-Buchholz: 173 Lives – about the new internet version of the Detmold commemoration book for the victims of the national socialist tyranny.
The commemoration book is now available to a far wider public than before.
Not only have all the short biographies of the printed version from the year 2001 been revised and greatly extended by recently available documents. Also twelve recently investigated paths of the lives of people from Detmold who were killed can now be documented here. In this lecture the author looks into the new sources of information, a variety of digital possibilities, and the highly bureaucratic and administrative procedures of the NS-dictatorship on the one hand, in relation to the lives and suffering of human beings, who had their homes, their families, their neighbors and friends here in Detmold. For even in the face of scientific procedure and precise documentation, one thing must never be forgotten: We are thinking and talking about 173 human beings, whose lives were destroyed violently. (G.M.-B.)The next meeting of the reading circle of our society, hosted by Gertrud Wagner, will be on Friday, February 2 at 16:00 in Haus Münsterberg. The mandatory reading matter will be David Grossmann's 'Kommt ein Pferd in eine Bar' (from the Hebrew 'Sus echad nichnas lebar') If you wish to join, please give us a ring.
Please take note of a special guest performance with the two artists Ulrich Raue/Roswitha Dash:
Friday, March 16, 19:30 in Haus Münsterberg, Detmold:
Raue and Dasch: How to Laugh Without Crying! Reading and Music; texts by Kurt Tucholsky.A new brochure of the 'Lippische Heimatbund' (a society for the promotion of historical and cultural awareness of our region) was published in the series 'Cultural Landscapes of Lippe', accompanied by some interesting press articles. It deals with Haus Münsterberg. The brochure tells us about Oskar Münsterberg, his collection of cultural history, the interior and the very special history of this building, its preservation and present use. It is available for € 4,00 in our office. We would like to present the publication in more detail in our membership assembly on March 11. The co-author Barbara Klaus will give you further insight. Please take not of the date.
On the occasion of Chanukka we have sent this brochure to our Jewish friends all over the world. Many of them have accorded us their best wishes for Christmas and the New Year. We received greetings from Michael and Dani Raveh, Miriam Stutz with regards from her mother Elischewa Limon, Hanni and Richard Sherman-Fechenbach, Michael Meyer, Varda Avitov-Heilbrunn, Uri Cohen, Gabi Schleyer, Ellen and Scott Page, and Uri and Yahel Michaelis. And just now the sad news has reached us that Uri Michaelis died in Israel in the first week of January. - We fondly remember this warm-hearted and enterprising son of the former Detmold citizen Meir Michaelis; our compassion is with his second wife Yahel, who accompanied Uri several times on visits to Detmold on the traces of his family history!
Best wishes from myself and the entire managing-committee, and I hope that some of the announced events have raised your interest.
Micheline Prüter-Müller
Rundbrief I/18
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