• Rundbrief 4/2023

    Detmold, den 24.03.2023

    Liebe Mitglieder, liebe Freund:innen,

    in der kommenden Woche wird ein besonderes Fest stattfinden, auf das wir gerne aufmerksam machen:

    Mittwoch, 29. März 2023  -  Freitag, 31. März 2023

    Fest der Jüdischen Kunst

    Hauptakteure bei dem Fest der jüdischen Kunst sind die Dichterin Gundula Schiffer, der Schriftsteller und Kolumnist Alexander Estis sowie Matitjahu Kellig als Pianist und Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold.

    Die Veranstaltungsreihe beginnt am Mittwoch mit der Vernissage der Ausstellung von Lydia Schulgina und Nikolai Estis in Schloss Brake. Die Kunstausstellung ist bis zum 30. April geöffnet.

    Weiterhin gibt es eine Podiumsdiskussion und zwei Lesungen mit Musik-Begleitung, eine Kinovorführung und einen traditionellen Kabbalat-Schabbat mit Festmahl.

    Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer.

     

    Schloss Brake in Lemgo und Jüdische Gemeinde Herford-Detmold


    Außerdem gibt es im April drei weitere spannende Veranstaltungen, zu denen wir Sie herzlich einladen möchten:

    Dienstag, 11. April 2023 um 16:00 Uhr

    Feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Joseph Plaut am Landestheater

    „Stinkbomben im Landestheater – Nationalsozialistische Radauhelden im Landestheater“

    So lautet die Überschrift zum Artikel in der Lippischen Landeszeitung vom 12.04.1932 über den sogenannten Theaterskandal, der sich einen Tag zuvor im Landestheater Detmold ereignete.

    Joseph Plaut, in Detmold geboren, war ein bekannter jüdischer Vortragskünstler. Am 11.04.1932 trat er im Landestheater auf und sang u.a. das bekannte und beliebte Spottlied auf die „Lippischen Schützen“. Die Ortsgruppe der NSDAP störte die Aufführung mit Pöbeleien und Stinkbomben, wie es in dem Artikel heißt.

    Joseph Plaut überlebte den NS-Terror, da er bereits 1936 emigrieren konnte.

    Zum Gedenken an ihn wird am Jahrestag des sogenannten Theaterskandals am 11.4.2023 um 16 Uhr eine Gedenktafel am Landestheater feierlich enthüllt werden. Alt-Bürgermeister Friedrich Brakemeier wird einen Text von Plaut lesen und die Mitarbeiterin des Stadtarchivs Gudrun Mitschke-Buchholz wird an das Leben und Wirken von Joseph Plaut erinnern. Außerdem werden Beiträge des Landestheaters durch Inszenierungen erfolgen.

    Landestheater, Theaterplatz 1, Detmold


    Dienstag, 18. April 2023 um 19:00 Uhr

    Bericht über Studienfahrt der HDR nach Krakau und Auschwitz

    Anfang März fand wieder eine Studienfahrt für Interessierte 10.-Klässler der Heinrich-Drake-Realschule Detmold nach Krakau statt. Im Zentrum der Fahrt stand ein Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz und die Beschäftigung mit jüdischem Leben zur Zeit der nationalsozialistischen Besatzung. Am 18.04. ab 19:00 berichten Beteiligte von Eindrücken, Erlebnissen und Gedanken dieser Fahrt.

    Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, Detmold


    Mittwoch, 19. April 2023 um 19:30 Uhr

    Vortrag von Dr. Bärbel Sunderbrink - 80 Jahre Niederschlagung Warschauer Ghetto Aufstand

    Als das Warschauer Ghetto im April 1943 aufgelöst werden sollte, war es der Detmolder SS- und Polizeiführer Jürgen Stroop, der diese „Aktion“ leitete. 56.000 Menschen wurden dabei umgebracht. Stroops Bericht mit dem Titel „Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr!“ dokumentiert sein brutales Vorgehen.
    Die deutschen Besatzungstruppen hatten nach dem Überfall auf Polen 1940 in Warschau ein Ghetto eingerichtet. Auf engstem Raum wurden insgesamt eine halbe Millionen Menschen eingepfercht, zunächst polnische Juden, später auch Juden aus dem Deutschen Reich - auch aus Lippe und 32 Menschen aus Detmold. Im Rahmen der "Endlösung der Judenfrage" sollte das Ghetto aufgelöst und die Menschen ins extra dazu eingerichtete Vernichtungslager nach Treblinka gebracht werden. Am 19. April 1943 begann die Räumung des Ghettos. Himmler hatte den als durchsetzungsstark geltenden SS-Brigadeführer Jürgen Stroop zum Leiter dieser "Aktion" bestimmt. Als es zu bewaffnetem Widerstand kam, setzte Stroop schwere Geschütze ein. Die Menschen im Ghetto hatten keine Chance gegen die deutsche Übermacht.
    Jürgen Stroop erklärte die "Aktion" am 16. Mai 1943 mit der Sprengung der Großen Synagoge für beendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich Jürgen Stroop vor einem US-Militärgericht wegen der Ermordung amerikanischer Flieger verantworten. Nach Beendigung des Prozesses wurde er nach Polen ausgeliefert. Dort hat ihn das höchste polnische Gericht für seine Verbrechen im Warschauer Ghetto zum Tode verurteilt.

    Die Stadtarchivarin Dr. Bärbel Sunderbrink hält anlässlich des Jahrestages einen Vortrag über die Niederschlagung des Warschauer Ghetto Aufstandes.

    Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, Detmold


    Für Sie alle herzliche Grüße - im Namen des gesamten Vorstandes

    Kristina Panchyrz

  • Circular 4/2023 Not yet translated
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