• Rundbrief 2/2023

    Rundbrief

     Detmold, den 20.02.2023

    Liebe Mitglieder, liebe Freund:innen,

    wir freuen uns auf eine sehr interessante Veranstaltung im Haus Münsterberg und laden Sie herzlich dazu ein:

    Dienstag, 07. März 2023 um 19:30 Uhr

    "Als Kind wünschte ich mir goldene Locken"

    Gespräche mit Überlebenden der Shoa

    Magdalene Kemper

    Die Rundfunkredakteurin Magdalene Kemper hat über 30 Jahre lang immer wieder Gespräche mit Zeitzeugen geführt, die im Exil oder im Untergrund überleben konnten. Einige dieser Gespräche hat sie als Hörbuch veröffentlicht, das sie in Auszügen und verbunden mit Berichten über diese Gespräche anschaulich vortragen wird. Inge Deutschkron kommt zu Wort. Margot Friedländer, Giséle Freund, Hilde Domin und andere bekannte Namen werden dabei sein. Sie alle berichten von Angst und Verlusterfahrungen, von ihrer Art mit der Vergangenheit umzugehen, aber auch von Neuanfängen, unverhofftem Glück und der Liebe.

    Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V.

    Haus Münsterberg, Hornsche Straße 38, 32756 Detmold


    Am Sonntag, dem 26. März 2023, um 15 Uhr findet unsere Mitgliederversammlung im Haus Münsterberg im Gartensaal statt. Genauere Informationen und die Tagesordnung erhalten Sie rechtzeitig vor der Versammlung. Im Anschluss an die Versammlung wird eine ganz besondere Ausstellung eröffnet:

    Verborgen in Hinterhöfen, prächtige zentral-gelegene Bauten bis hin zu scheinbar normalen Wohnhäusern: Die ehemaligen Synagogen in Lippe sind sowohl in Bezug auf ihre Geschichte als auch der äußeren Erscheinung vielfältig. Leider sind die meisten dieser Gebäude heute nicht mehr als Synagogen erkennbar, da sie entweder im Zuge des Novemberpogroms 1938 zerstört wurden, heute nicht mehr als Synagoge genutzt werden oder in einem Fall sogar der Zerfall droht.

    Wir möchten diese Synagogen zumindest auf Papier wieder sichtbar machen, symbolisch aus den Hinterhöfen hervorholen und ihnen ihre frühere Gestalt möglichst wiedergeben. Die Dortmunder Künstlerin Nattida Haupt hat sich die Aufgabe gestellt, ehemalige lippische Synagogen zu zeichnen, beginnend mit den Gebäuden in Detmold. Die Kunstwerke werden ab dem 26. März 2023 im Haus Münsterberg ausgestellt sein und zu Bürozeiten bzw. nach Absprache zu besichtigen sein.

    Außerdem findet zu Beginn des nächsten Monats wieder der Lesekreis statt:

    Freitag, 03. März 2023 um 16:00 Uhr

    Cover Collum McCann, Apeirogon; Rowohlt Verlag

    Lesekreis

    Es soll gesprochen werden über den Roman "Apeirogon" von Collum McCann

    Das Buch ist als TB/Paperback erhältlich und kostet 14 €.

    Neue Mitglieder sind im Lesekreis immer willkommen, sie sollten sich jedoch per Mail an die Gesellschaft (gfcjz-lippe@t-online.de) anmelden.

    Der Lesekreis wird organisiert von Ulrike Blanke-Wiesekopsieker

    Das Treffen wird wieder bei Frau Wagner stattfinden.


    Schon vorab möchten wir auf die feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Joseph Plaut am Landestheater im April aufmerksam machen:

    Dienstag, 11. April 2023 um 16:00 Uhr

    Feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Joseph Plaut am Landestheater

    „Stinkbomben im Landestheater – Nationalsozialistische Radauhelden im Landestheater“

    So lautet die Überschrift zum Artikel in der Lippischen Landeszeitung vom 12.04.1932 über den sogenannten Theaterskandal, der sich einen Tag zuvor im Landestheater Detmold ereignete.

    Joseph Plaut, in Detmold geboren, war ein bekannter jüdischer Vortragskünstler. Am 11.04.1932 trat er im Landestheater auf und sang u.a. das bekannte und beliebte Spottlied auf die „Lippischen Schützen“. Die Ortsgruppe der NSDAP störte die Aufführung mit Pöbeleien und Stinkbomben, wie es in dem Artikel heißt.

    Joseph Plaut überlebte den NS-Terror, da er bereits 1936 emigrieren konnte.

    Zum Gedenken an ihn wird am Jahrestag des sogenannten Theaterskandals am 11.4.2023 um 16 Uhr eine Gedenktafel am Landestheater feierlich enthüllt werden. Alt-Bürgermeister Friedrich Brakemeier wird ein paar Grußworte sprechen und die Mitarbeiterin des Stadtarchivs Gudrun Mitschke-Buchholz wird an das Leben und Wirken von Joseph Plaut erinnern. Außerdem werden Beiträge des Landestheaters durch Inszenierungen erfolgen.

    Landestheater, Theaterplatz 1, Detmold


    Am Ende verweisen wir auf weitere interessante Veranstaltungen:

    Mittwoch, 22. Februar 2023 um 16:00 Uhr

    Die Erben der Arisierung, Armin H. Flesch

    Vortrag im Rahmen der Ausstellung "3 Brüder. Der Überlebensweg der Lemgoer Gebrüder Gumpel"

    Den Anfang machte eine E-Mail vom 20. Juni 2014, Adressat war der Frankfurter Journalist Armin H. Flesch. Geschrieben hatte ihm der Enkel eines ehemaligen jüdischen Unternehmers, dessen Firma 1935 arisiert worden war. 80 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen Ariseurs, ihr Unternehmen blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück. Diese Geschichte hätte einen nicht zu langen Zeitungsartikel ergeben sollen, doch die Suche nach alten Unterlagen führte Armin H. Flesch zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen.

    Bereits um 15 Uhr findet eine Kurzeinführung durch die Ausstellung statt. Treffpunkt: Kirche St. Marien.

    Eintritt und Teilnahme an der Führung sind frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig.

     

    Lemgo, Museum Hexenbürgermeisterhaus


    Sonntag, 26. Februar 2023 um 14:00 Uhr

    Erinnerungsveranstaltung zum '90. Jahrestag der Machtergreifung'

    Es wird der Dokumentarfilm von Peter Heller 'Der vergessene Führer', Aufstieg und Fall des Medienmoguls Alfred Hugenberg gezeigt.

    Mit wissenschaftlichem Vortrag zum Thema Medien und Film des NS von Prof. Dietrich Leder aus Köln

    Der Dokumentarfilm porträtiert Alfred Hugenberg (1865-1951), der zur Zeit der Weimarer Republik zur einflussreichsten Persönlichkeit im Medienbereich aufstieg. Als sogenannter Medienimperator und Führer der ultrakonservativen Deutschnationalen Volkspartei war er einer der ersten, der sich der Bedeutung der Massenmedien und ihrer Macht bewusstwurde und sie einsetzte. Mit seinen Aktivitäten bei Zeitungen, Verlagen und Nachrichtenagenturen war er wesentlich daran beteiligt, dass Adolf Hitler 1933 der Weg zur Macht geebnet wurde. Der Film rekonstruiert Hugenbergs Wirken anhand von dokumentarischen Aufnahmen und Interviews. (Teil 1: "Das Kartell der Patrioten"; Teil 2: "Wettlauf in das Dritte Reich") 

    Erwähnt werden soll auch, dass Alfred Hugenberg einen besonderen Bezug zu Lippe hatte. Er kaufte hier im Extertal ein Gut, auf dem er seine letzten Lebensjahre verbrachte und dort auch verstarb. 

    Im Anschluss an den Film ist eine Diskussion zum Thema geplant.  

    Organisatorin des Hugenberg-Projekts

     

    Dorothea.Senz@t-online.de

     

    Kesselhaus, Lagesche Str. 15F, Lemgo


    Sonntag, 05. März 2023 um 17:30 Uhr

    Schlachter-Tango

    Ein Stück von und mit Michael Grunert

    Im April 1975 meldet die Hamburger Lokalpresse: „Wieder ein Mord auf St. Pauli: Rentner erschlagen“. Es ist die letzte Schlagzeile aus dem Leben des Bielefelders Ludwig Meyer. Der Schauspieler Michael Grunert hat sich auf die Spurensuche eines Mannes begeben, dessen ganzes Leben ein Kampf gegen Diskriminierung und Verfolgung war. Ludwig M. wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfen. In den 60er Jahren, noch vor der Aufhebung des § 175, gelingt es ihm schließlich, am Rande der Legalität, das erste Schwulenlokal in Hannover zu eröffnen. In albtraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten, aber auch in Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht vor unseren Augen das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.

    Bereits um 15.30 Uhr findet ein Stadtrundgang auf jüdischen Spuren durch Lemgo statt. Treffpunkt: Museum Hexenbürgermeisterhaus.

    Eintritt und Teilnahme an der Führung sind frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig.

    Aufführung im Rahmen des Projekts KulturBeWegnungen des Theaterlabors Bielefeld


    Für Sie alle herzliche Grüße – im Namen des gesamten Vorstands

    Kristina Panchyrz
  • Circular 2/2023 Not yet translated
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