Mittwoch, 21. Mai 2025 um 10:00 Uhr  und  Donnerstag, 22. Mai 2025 um 8:30 Uhr

Abstammung als Staatsdoktrin – Genealogie im Kontext der nationalsozialistischen Rassenpolitik

12. Detmolder Sommergespräch

Vor 90 Jahren, am 16. September 1935, wurden die Nürnberger Rassengesetze verkündet. Sie stellten ein wesentliches Element der NS-Rassen- und Verfolgungspolitik dar. In der ihr zu Grunde liegenden Rassenideologie war die Abstammung ein zentrales Kriterium, aus dem sich die Zugehörigkeit zu Rasse, Sippe und Volk sowie die Bindung an Grund und Boden ergab. Die praktischen bevölkerungspolitischen Maßnahmen zielten auf die Reinhaltung und Hochzüchtung der aus NS-Sicht wertvollen sowie die Ausmerzung der unerwünschten Menschengruppen. Die biologische Abstammung wurde damit entscheidend sowohl für das persönliche Fortkommen als auch für den Verlust von Recht und Leben.

Genealogie erlangte eine massive Aufwertung und rückte von einer historischen Hilfswissenschaft oder einer privaten Leidenschaft in den Rang eines wichtigen Instrumentes der nationalsozialistischen Rassenpolitik. Zum Nachweis der Abstammung wurden personenbezogene Quellen unabdingbar und die sie verwahrenden Archive und Einrichtungen verzeichneten einen großen Bedeutungsgewinn.

Die Tagung setzt sich mit dieser „dunklen Seite“ der Genealogie auseinander. Die Vorträge beleuchten dabei vier Schwerpunkte: den ideologischen und rechtlichen Rahmen, die Akteure im Kontext der Verwahrung und Zugänglichmachung personenbezogener Quellen, unterschiedliche Verfolgtengruppen und Verfolgungssituationen sowie die private Genealogie im Kontext der NS-Rassenpolitik.

Zum Programm siehe Flyer

Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Willi-Hofmann-Straße 2

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